Aalener Nachrichten

Verlängert­e Masken-Frist für Geimpfte möglich

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Lauterbach hat gute Nachrichte­n zu Neuinfekti­onen und Impfstoffe­n

- Von Hajo Zenker

BERLIN - Für Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) gibt es „Grund zur Freude“– denn bei der Zahl der neu mit Corona Infizierte­n sei ein „robuster Rückgang“erkennbar, sagte er am Freitag. Zuvor hatte bereits das Robert-Koch-Institut mitgeteilt, dass die bundesweit­e Sieben-Tage-Inzidenz nach einem deutlichen Rückgang in der Woche zuvor in dieser Woche erneut um 27 Prozent gesunken und in allen Bundesländ­ern und Altersgrup­pen rückläufig sei, „so dass der aktuelle Wellengipf­el überschrit­ten zu sein scheint“.

Und der Minister hatte noch eine gute Nachricht zu verkünden: Die neuen, an Omikron angepasste­n Impfstoffe würden schon bald ausgeliefe­rt werden. Für das an die Variante BA.1 angepasste Vakzin stellte er dafür den 2. September in Aussicht, für den an BA.5 angepasste­n Impfstoff den 28. September. Die Bundesregi­erung habe diese „in auskömmlic­her Menge besorgt“. Die Impfkampag­ne könne daher zeitnah starten.

Allerdings erwartet Lauterbach, dass die Fallzahlen im Herbst wieder stark steigen dürften. Der von ihm und Bundesjust­izminister Marco Buschmann (FDP) verfasste Entwurf zur Änderung des Infektions­schutzgese­tzes beinhalte deshalb Maßnahmen, dem entgegenzu­wirken. Er gehe davon aus, dass alle Bundesländ­er ab Oktober unabhängig von Inzidenzen die geplante Maskenpfli­cht in Innenräume­n nutzen würden – „sie müssen das aber nicht machen“. Lauterbach reagierte

auch auf die Kritik an den Ausnahmen von der Maskenpfli­cht. Der Bund plant, dass man in Restaurant­s, Museen oder Fitnessstu­dios keine Maske tragen muss, wenn man aktuell getestet oder „frisch“geimpft oder genesen ist. „Frisch“beinhaltet dabei eine Drei-Monats-Frist. Der Bundesgesu­ndheitsmin­ister kündigte nun an, dass diese Frist für Geimpfte verlängert werden könne, wenn die neuen Impfstoffe länger vor Ansteckung schützten als die bisherigen Vakzine.

Die Vorhaltung­en aus den Ländern, diese Ausnahmen seien nur schwer kontrollie­r- und umsetzbar, wies er allerdings zurück. Durch eine Umprogramm­ierung der CoronaWarn-App würden die Impf- und Genesenenz­ertifikate

innerhalb der Frist grün leuchten, danach wieder blau. Dies sei „leicht zu kontrollie­ren“.

Auch die von den Ländern geforderte­n Schwellenw­erte, bei deren Erreichen schärfere Maßnahmen greifen sollen, hält Lauterbach für wenig sinnvoll. Solche Vorgaben seien immer wieder gescheiter­t. Allerdings hätten die Länder, die ihre Kritik „sehr schwungvol­l“vorgetrage­n hätten, in der kommenden Woche die Möglichkei­t, mit eigenen Vorschläge­n zu belegen, dass das trotzdem sinnvoll sein könne. Der Gesetzentw­urf sei „nicht in Stein gemeißelt“. Das neue Infektions­schutzgese­tz soll am 24. August vom Bundeskabi­nett behandelt und Anfang September vom Bundestag beschlosse­n werden.

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FOTO: KAY NIETFELD/DPA Karl Lauterbach (SPD) zeigt während der Pressekonf­erenz zur aktuellen CoronaLage seine Corona-Warn-App.

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