Aalener Nachrichten

„Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe“

Erstes Heimspiel: Regionalli­gist Aalen empfängt die SG Barockstad­t Fulda-Lehnerz

- Von Sebastian van Eeck

- VfR-Stadionspr­echer Michael „Flex“Flechsler hat einmal kurz abgesetzt und dann erst den kommenden Gegner der Aalener genannt. Kein Wunder, denn die SG Barockstad­t Fulda-Lehnerz ist ein neues Gesicht in der Regionalli­ga Südwest. „Jetzt muss ich einen neuen Namen lernen“, schob Flechsler als Grund für seine kleine Pause bei der Pressekonf­erenz an diesem Freitag nach. Er ist da sicherlich nicht der einzige, der die Mannschaft zunächst noch nicht auf dem Zettel hatte. Für mindestens einen allerdings im Aalener Tross ist der Gegner von diesem Samstag (14 Uhr) in der Ostalb Arena keine Unbekannte.

VfR-Trainer Tobias Cramer kennt das Team aus Hessen, das seitdem Zusammensc­hluss von Borussia Fulda und dem TSV Lehnerz im Jahr 2018 auf den etwas sperrigen Namen hört: „Ich habe oft genug gegen sie gespielt und ich weiß, wie stark die Mannschaft ist. Vor allen Dingen, wie eingespiel­t sie ist.“Seit Jahren sei die Mannschaft um ihren Trainer Sedat Gören im Prinzip zusammen. „Sie haben in der Oberliga immer oben mitgespiel­t.“Nun haben sie endlich den Aufstieg geschafft. Und der Neuling hat am ersten Spieltag gleich einmal eine Duftmarke gesetzt und den Favoriten aus Steinbach besiegt (1:0). „Das Ergebnis kam nicht aus dem Nichts. Sie haben gut strukturie­rt und disziplini­ert gespielt“, lässt Cramer wissen. Folglich reist der Gegner mit großem Selbstvert­rauen aus Hessen auf die Ostalb.

Die Aalener selbst haben nach dem Last-Minute-Sieg gegen den anderen Regionalli­ga-Aufsteiger aus Freiberg aber auch Kraft getankt und gehen mit Schwung in das erste Heimspiel der Saison in der heimischen Ostalb Arena. „Grundsätzl­ich ist klar, die Stimmung ist sehr gut“,

sagt Cramer nicht überrasche­nd. Überrasche­nd aber dann für manche sicherlich folgender Fakt: „Im Erfolg muss man mehr tun. Daher haben wir noch eine Trainingse­inheit eingeschob­en.“Es wurde geredet, beispielsw­eise über die Schwäche bei Standards im ersten Saisonspie­l. „Die Standards von Freiberg waren tendenziel­l 2. Bundesliga. Die waren schwierig zu verteidige­n.“Aber natürlich habe man auch kleine Fehler in der Analyse erkannt. „Da geht es darum, wie wir stehen und in welchen Räumen wir uns bewegt haben. Gerade heute im Abschlusst­raining haben wir es in den Spielern auch noch einmal versucht zu vermitteln, was wir gerne haben wollen.“Sie lassen also nicht locker. Kein Ausruhen auf den ersten drei Punkten der Saison. Warum auch? Die Saison ist bekanntlic­h

noch lang. „Wir wollten den positiven Effekt nutzen.“Vielleicht sogar ausbauen. Eine Serie starten und die Duelle gegen die beiden Aufsteiger mit sechs Punkten auf dem Konto abhaken. Ein langer Weg, denn es warten lange 90 Minuten an diesem Samstag. Wie viele davon Matchwinne­r Jonas Arcalean auf dem Feld verbringen wird, das ließ der Trainer der Aalener offen. „Gute Frage. Bitte, nächste Frage“, antwortet er auf die Frage der Journalist­en. Gleiches gilt für den erst eingewechs­elten Mark Müller und die komplette Mannschaft, die in den letzten 30 Minuten der Partie gegen Freiberg (2:1) die ersten drei Punkte durch ihre Leistung erst möglich machten. Er wolle sich, wie schon vor dem ersten Spieltag, über Nacht noch einmal seine Gedanken machen. „Ich erwarte

ein Duell auf Augenhöhe. Das muss man deutlich so sagen“, lässt Cramer vor dem Spiel wissen. Der Gegner sei disziplini­erter und robuster einzuschät­zen als Freiberg. „Wir müssen uns in solche Spiele reinarbeit­en. Wir sind aktuell nicht in der Lage, solche Gegner im Vorbeigehe­n zu bespielen“, schiebt der Coach der Aalener nach. „Das wäre auch fatal. Wir müssen respektvol­l mit dem Gegner umgehen.“Respekt zollte Cramer unterdesse­n den Aalener Fans, die in Freiberg alles investiert haben. „Ich habe keine Erwartungs­haltung an die Fans, weil diese eine an uns haben“, stellt Cramer klar. „Sie erwarten von uns, dass wir alles reinschmei­ßen. Letzte Woche habe ich gesehen, dass die Fans auch alles reinwerfen und das war imposant und beeindruck­end.“Die Mannschaft habe auch beeindruck­t. Allerdings nur über 25 bis 30 Minuten. „Jetzt wollen wir versuchen, es über 90 Minuten umzusetzen. Da müssen wir hin.“

„Das Ergebnis kam nicht aus dem Nichts.“VfR-Trainer Tobias Cramer über den Sieg von Fulda über Steinbach

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FOTO: THOMAS SIEDLER Hat in dieser Woche mit seinem Team an den Standards gearbeitet, VfR-Trainer Tobias Cramer.

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