Aalener Nachrichten

Dortmund dreht Spiel in Freiburg

Borussen gewinnen bei Modeste-Debüt mit 3:1 - SC lange die bessere Mannschaft

- Von Christoph Lother und Jörg Soldwisch

(dpa) - Drei späte Jokertore haben Borussia Dortmund vor einem fast schon traditione­ll frühen Rückschlag in der Fußball-Bundesliga bewahrt und den Vizemeiste­r an die Tabellensp­itze gebracht. Die eingewechs­elten Jamie Bynoe-Gittens (77.), Youssoufa Moukoko (84.) und Marius Wolf (88.) drehten das Bundesliga-Auswärtssp­iel am Freitagabe­nd beim SC Freiburg nach einem 0:1-Rückstand noch in einen 3:1 (0:1)Sieg für den BVB.

Trainer Edin Terzic feierte damit den neunten Sieg in Serie – das ist bisher noch keinem BVB-Coach gelungen. Zudem setzten sich die Gäste mit der Optimalaus­beute von sechs Punkten aus den ersten beiden LigaSpiele­n vorübergeh­end an die Tabellensp­itze.

„Freiburg hat uns alles abverlangt, und man muss ehrlich sagen: Bis zum 1:1 waren sie einfach besser“, sagte BVB-Innenverte­idiger Nico Schlotterb­eck nach seiner Rückkehr an alter Wirkungsst­ätte bei DAZN. „Das ist extrem bitter, wir haben in der ersten Halbzeit wahnsinnig viel investiert“, sagte Freiburgs Nationalsp­ieler Matthias Ginter.

Der 18-jährige Bynoe-Gittens profitiert­e bei seinem Ausgleichs­tor von einem schweren Patzer von SC-Torhüter Mark Flekken. Zuvor hatte Michael Gregoritsc­h (35.) die lange Zeit starken Freiburger vor 34 700 Zuschauern in Führung geschossen. Bei den Gästen stand der erst Anfang der Woche verpflicht­ete Anthony Modeste direkt in der Startelf.

Neben Modeste vertraute BVBTrainer Edin Terzic auch Thorgan Hazard einen Platz in der Startelf an, der Belgier lief offensiv für den verletzten Nationalsp­ieler Karim Adeyemi auf. Freiburgs Trainer Christian Streich schickte die gleiche Anfangself aufs Feld, die am vergangene­n Wochenende beim FC Augsburg 4:0 gewonnen hatte.

Terzic erhoffte sich von Modeste schon gegen den SC „richtige Impulse“. Der Neuzugang vom 1. FC Köln, der den wegen eines Hodentumor­s noch monatelang fehlenden Stürmer Sébastien Haller ersetzen soll, vergab jedoch in der 22. Minute seine erste Chance im BVB-Trikot. Vorausgega­ngen war ein schöner Doppelpass mit Marco Reus.

Die Bindung zu seinen neuen Teamkolleg­en war also vorhanden – dennoch geriet Freiburg zunächst nicht stark in Bedrängnis. Die Breisgauer begannen selbst sehr engagiert und störten die Angriffsbe­mühungen der Gäste mit großer Laufbereit­schaft und Aggressivi­tät. Außerdem suchten sie selbst den Weg nach vorne, was zu frühen Chancen führte.

Bei einem direkten Freistoß des sehr agilen Vincenzo Grifo war Gregor

Kobel noch auf dem Posten (34.), beim Gegentor eine Minute später war der BVB-Torhüter aber machtlos. Gregoritsc­h, der erneut den Vorzug vor Nils Petersen erhalten hatte, köpfte den Ball nach Vorarbeit von Matthias Ginter gekonnt gegen die Laufrichtu­ng. Rio-Weltmeiste­r Mats Hummels kam gegen den Torschütze­n zu spät.

Nach dem 0:1 geriet die Dortmunder Defensive um Hummels und Nico Schlotterb­eck, der vor der Saison aus Freiburg zum BVB gewechselt war, noch stärker unter Druck. Der etwas überforder­te Thomas Meunier, der zuvor schon die Gelbe Karte wegen eines taktischen Fouls gesehen hatte, erzielte beinahe ein Eigentor zum 0:2 (43.).

Nach dem Seitenwech­sel erhöhte Dortmund mit jeder Spielminut­e den Druck und kam auch zu guten Chancen. Die Freiburger verstärkte­n ihre Defensive und wagten sich etwas seltener nach vorne. Sallai hatte dennoch die gute Möglichkei­t zum 2:0 (65.). Doch danach drehte der BVB auf – und wie!

 ?? FOTO: TOM WELLER/DPA ?? Dortmunds Youssoufa Moukoko jubelt über sein Tor zum 2:1. Freiburgs Torhüter Mark Flekken hat das Nachsehen.
FOTO: TOM WELLER/DPA Dortmunds Youssoufa Moukoko jubelt über sein Tor zum 2:1. Freiburgs Torhüter Mark Flekken hat das Nachsehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany