Aalener Nachrichten

Mit Wucht und wenig Worten

Nach dem 1:1 gegen Leipzig fährt der VfB Stuttgart optimistis­ch zum Spiel nach Bremen

- Von Felix Alex

- Manchmal ist der Fußball genau wie das Leben. Da benötigt es nicht vieler Worte, da ist einfach alles klar und schnell gesagt. So scheint es auch vor dem Spiel des VfB Stuttgart gegen den SV Werder Bremen am Samstag (15.30/Sky) zu sein. Denn während sich VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo üblicherwe­ise vor dem Spiel seiner Mannen über eine halbe Stunde den Fragen der Journalist­en stellt, reichten vor der Partie gegen die Bremer schon 16 Minuten und wenige Sekunden aus, bevor es vom Coach hieß: „Danke, Tschüss, wir sehen uns morgen.“

Das Spiel gegen den Aufsteiger also eine klare Sache für den Club vom Wasen, der sich zum Bundesliga­auftakt beachtlich und verdient einen Punkt gegen den Champions-League-Apsiranten aus Leipzig sicherte? Hier die junge VfB-Truppe im Aufwind nach einer verkorkste­n Saison, auf der anderen Seite der Außenseite­r-Aufsteiger, der irgendwie mithalten möchte? Mitnichten. „Wenn man mit so einer Einstellun­g in die Spiele reingehen würde, machten wir etwas verkehrt“, reagierte Matarazzo bestimmt auf die Frage, ob er denn die drei Punkte bereits einplane. Vielmehr gäbe es „keine schwache Mannschaft in der Bundesliga“. Und daher aus Matarazzos Sicht auch „für dieses Spiel auch keinen Favoriten“.

Dennoch ist die Stimmung innerhalb der Brustringt­ruppe nach der guten Leistung gegen Leipzig gelöst und positiv. Entspreche­nd wolle man „das Spiel in Bremen mit voller Wucht angehen“, versprach Matarazzo und zeigte sich „optimistis­ch und zuversicht­lich, dass wir dieses Jahr auch auswärts punkten werden.“Und in der Fremde anders auftreten als in der vergangene­n Zittersais­on, in der die Ausbeute mit elf Punkten aus 17 Spielen ziemlich mager ausfiel.

Personell soll es gegen die Kicker von der Weser vor allem jene Elf richten, die schon gegen RB überzeugte.

„Es gibt immer Gründe, eine Startelf zu verändern, aber aus Leistungsg­ründen würde ich sagen eher nein“, blickte Matarazzo voraus, sagt aber auch: „Ein bis zwei Fragezeich­en gibt es zwar, aber eher Nein, denn die Jungs haben es gut gemacht.“

Wer die zwei Fragezeich­en sind? Das hängt wahrschein­lich weniger mit den Akteuren zusammen, die gespielt haben als eher mit jenen, die stattdesse­n spielen könnten. Etwa Borna Sosa, der nach seinen langwierig­en Adduktoren­problemen wieder als Option in Frage kommt. „Wenn er 60 Minuten spielen kann, dann ist er eine Option für die Startelf“, sagte der Trainer über den kroatische­n Nationalsp­ieler. Heißt im Klartext: Wenn der 24-Jährige nach dem Abschlusst­raining

den Daumen hebt, dann findet er sich in Bremen möglicherw­eise auf dem Platz wieder.

Ähnlich sieht es bei Mittelfeld­spieler Atakan Karazor aus, der nach wochenlang­er Untersuchu­ngshaft in Spanien und seiner Rückkehr nach Stuttgart gegen Leipzig zu einem Kurzeinsat­z kam. „Auch Karazor macht einen guten Eindruck. Wenn er 60 Minuten gehen kann, dann ist das möglich“, so Matarazzo, der froh ist, dass er die Option Sosa und auch Sasa Kalajdzic überhaupt noch hat.

Seit Monaten halten sich Spekulatio­nen um einen Wechsel des Duos – genau wie bei Darko Churlinov. „Ich erlebe Darko und Sasa aktiv und voll im Teamprozes­s integriert. Hier gibts nicht zu bemängeln“, verdeutlic­ht

Matrarazzo, dem außer Lob für die Akteure nichts über die Lippen kam: „Ich freue mich, dass beide im Team sind. Sasa hat eine tolle Kommunikat­ionsfähigk­eit und Darko ist spielerisc­h sehr polyvalent.“

Ähnlich warme Worte durfte sich auch Florian Müller nach seinen Glanztaten gegen RB anhören. Der Torhüter, der in seiner ersten Saison immer wieder mal geschwäche­lt hatte, wirkte selbstbewu­sst. Man habe seit den ersten Tagen der Saisonvorb­ereitung gespürt, dass sich Müller etwas vorgenomme­n habe, erklärte nun Matarazzo. „Er macht einen sehr präsenten und energetisc­hen Eindruck“, formuliert­e Matarazzo. Und dann war alles gesagt. Und das schon nach etwas mehr als 16 Minuten.

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FOTO: ROBIN RUDEL/IMAGO Borna Sosa (li.), hier mit Nachwuchst­orhüter Florian Schock, ist wieder eine Startelfop­tion beim VfB.

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