1000 neue Bäume für das Landesgartenschaugelände
Die Arbeiten auf dem Schießwasen schreiten voran – 200 Bäume müssen für die Gartenschau gefällt werden
- Noch knapp dreieinhalb Jahre verbleiben, bis in Ellwangen die Landesgartenschau (LGS) eröffnet wird. Bereits jetzt zeichnen sich aber auf dem Schießwasen die ersten Veränderungen ab. Denn bevor für die Gartenschau Wege, Beete und Ausstellungsflächen angelegt werden können, stehen Tiefbau- und Baumpflegearbeiten auf dem Programm. Bei einem Pressetermin haben Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Powolny, die Leiterin des Tiefbauamts Susann Howedank sowie Projektleiter Engelbert Schmid den aktuellen Stand der Baustelle vorgestellt.
„Es hat sich herausgestellt, dass einige Kanäle kurz- oder mittelfristig saniert werden müssen“, sagt Tiefbauamtsleiterin Susann Howedank. Um das Gelände nicht nach Ende der Gartenschau aufreißen zu müssen und so die Anlagen wieder zu zerstören, hat sich die Stadt entschieden, notwendige Arbeiten im Untergrund des Schießwasens direkt mit der Neugestaltung des Geländes durchzuführen. Für Wartungsarbeiten werden die Leitungen entlang der geplanten Wege verlegt, die später über das LGS-Gelände führen sollen.
Der neue Regenwasserkanal mit einem verbreiterten Zugang zur Jagst ist bereits fertiggestellt. Noch nicht abgeschlossen sei die Baustelle am großen Hauptsammler neben dem Wellenbad, der von Schrezheim kommt und über den das Wasser mittels der neuen Rohre in die Jagst abgeführt wird.
Ebenso werde in Vorbereitung zur Landesgartenschau derzeit die Statik des unterirdischen Regenüberlaufbeckens (RÜB) unter dem Schießwasen-Parkplatz überprüft. Zur Landschaftsgestaltung soll das Gelände um einen bis eineinhalb Meter aufgeschüttet werden. Bohrkerne testen dafür die Tragfähigkeit der Asphaltdecke über dem RÜB.
Im Zuge der Kanalarbeiten werden außerdem etwa 30 Bäume samt Wurzelwerk umgepflanzt. „Die Bäume sind zu schade zum Fällen und so hat man im hinteren Bereich auch gleich größere Bäume“, so Schmid. Für die Umpflanzaktion hat der Baumbeauftragte Felix Rettenmeier im Vorfeld jeden Baum untersucht – für 200 Pflanzen habe sich dabei herausgestellt, dass sich die kostenintensive Umsetzung angesichts ihres Zustandes wirtschaftlich nicht mehr lohnt.
„Die Bäume, die jetzt weichen müssen, hätten ohnehin alle früher oder später gefällt werden müssen, weil sie entweder krank oder zu alt sind“, erklärt Projektleiter Schmid. Dagegen würden aber im Zuge der LGS 1000 neue Bäume gepflanzt. Probleme mit Umweltaktivisten oder Gegner der Fällarbeiten habe es daher nach Angaben der Stadtwerke nicht gegeben. „Wenn die 200 erstmal weg sind, tut das natürlich weh, aber am Schluss sind es 800 Bäume mehr.“
Zusätzlich entsteht über das gesamte Areal ein zwei Kilometer langes Netz von Gieß- und Trinkwasserleitungen, mit denen die bepflanzten Anlagen beregnet werden können. „Die ganze Bepflanzung muss beregnet werden. Nicht nur die Beete, auch die kleinen Bäume brauchen in den ersten Jahre stetig Wasser, damit sie gut anwachsen“, so Powolny. Des Weiteren könnten über diese Leitungen auch öffentliche Toiletten oder Gastronomiebetriebe versorgt werden.
Ziel der Stadt Ellwangen ist es, bis zum 16. Dezember die Tiefbauarbeiten abgeschlossen zu haben. Und obwohl die Verlegung der neuen Leitungen der Stadtwerke und der EnBW ODR bis Mitte März andauern, wird in einigen Bereichen des späteren Gartenschaugeländes bereits in diesem Winter der Grundstock für die Pflanzenausstellung gelegt. So werden im hinteren Teil des Schießwasens, der an das Mühlgraben-Industriegebiet grenzt, in den kommenden Monaten bereits erste Gewächse gepflanzt. „Wir haben dort die Leitungsverlegungsarbeiten mit ersten Gestaltungsmaßnahmen verbunden, damit die Pflanzen dort schon einmal drei Jahre lang Zeit haben, um zu wachsen. Damit das Gewerbegebiet zum Start der Gartenschau zumindest ein bisschen hinter einer grünen Wand verschwindet“, erklärt Powolny. Ein erstes Stück Gartenschau werde damit schon bald zu besichtigen sein.