EM-Aus für DHB-Team
Sieg gegen Rumänien reicht Handballerinnen nicht
SKOPJE (dpa) - Heimflug statt Bonusspiel: Das bittere EM-Aus ereilte Deutschlands Handballerinnen vor dem Fernseher im Teamhotel. Keine drei Stunden durfte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch nach dem überzeugenden 32:28 (16:14)-Sieg gegen Rumänien zum Abschluss der Hauptrunde auf den Einzug ins Spiel um Platz fünf am Freitag in Ljubljana hoffen. Dann war die Europameisterschaft durch das 42:25 der Niederlande gegen Montenegro für die DHB-Auswahl abrupt vorbei. „In der Summe ist es natürlich enttäuschend, weil unser großes Ziel Ljubljana war. Wir werden weiter an uns arbeiten“, versprach Co-Kapitänin Emily Bölk zum Abschied. Mit 5:5 Punkten schob sich das Oranje-Team in der Tabelle der Gruppe II an Deutschland vorbei auf Rang drei und zerstörte damit die leise Hoffnung auf ein kleines Happy End.
Immerhin zeigte die DHB-Auswahl im letzten Hauptrundenspiel noch einmal eine starke Leistung. „Ich freue mich, dass wir unseren Job gemacht haben. Die Spielerinnen haben alles auf der Platte gelassen. Wir sind schlecht ins Spiel hereingekommen und haben uns dann herausgekämpft und souverän gespielt“, lobte der Bundestrainer. Vor 300 Zuschauern in Skopje waren Linksaußen Johanna Stockschläder mit zehn Toren sowie die Rückraumspielerinnen Alina Grijseels (8) und Emily Bölk (7) die besten Werferinnen im deutschen Team, das keine Nachwirkungen von der klaren 21:29-Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich knapp 18 Stunden zuvor zeigte. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir trotz der Klatsche und der kurzen Regenerationszeit so aufgetreten sind“, sagte Bölk. „Ich bin happy, dass wir noch einmal solch ein Spiel abliefern konnten. Für die Stimmung war der Sieg wichtig, auch wenn es nicht für die Reise nach Ljubljana gereicht hat. Wir haben gezeigt, was in uns steckt, und uns mit einem tollen Sieg verabschiedet.“
Sowohl physisch als auch psychisch präsentierte sich das deutsche Team auf der Höhe – mit Ausnahme der Anfangsphase. Wie in fast allen bisherigen Turnierspielen legte die DHB-Auswahl einen Fehlstart hin und lag einmal mehr schnell mit drei Toren zurück. Gaugisch reagierte darauf mit einem frühzeitigen Wechsel im Tor. Für die glücklos agierende Katharina Filter kam Isabell Roch.
Die Maßnahme zeigte Wirkung. Die 32-Jährige, die in Rumänien für Râmnicu Vâlcea spielt, verlieh dem DHB-Team mit etlichen Paraden die dringend benötigte Sicherheit und war ein wichtiger Faktor bei der folgenden Aufholjagd. „Ich kenne die Mädels aus Rumänien natürlich gut und hatte oftmals den richtigen Riecher“, sagte Roch. Danach begann das Warten – ohne Happy End. Gaugisch konstatierte dennoch: „Es war ein guter Abschluss. Mit der Hauptrunde können wir zufrieden sein.“