Aalener Nachrichten

Aalener Weihnachts­land: „Das wird richtig schön“

Am Montag, 21. November, ist Eröffnung auf dem Spritzenha­usplatz – Nach zwei Jahren wieder Normalität

- Von Sylvia Möcklin ●

AALEN - Es riecht tatsächlic­h schon nach gebrannten Mandeln. 22 heimelige Holzhütten stehen auf dem Spritzenha­usplatz, am Donnerstag­morgen sind einige Beschicker bereits emsig damit beschäftig­t gewesen, sie weihnachtl­ich zu bestücken. Denn lange dauert es nicht mehr: Am Montag, 21. November, um 17 Uhr wird das traditione­lle Aalener Weihnachts­land eröffnet.

Zwei Jahre hintereina­nder ist der Weihnachts­markt ausgefalle­n. 2020, zur Hochzeit der Corona-Pandemie, war überhaupt kein Denken an Glühwein mit Freunden nach Feierabend. 2021 hatte die Stadt, damals als alleinige Veranstalt­erin, zwar alle Buden aufgebaut: „Aber dann ist die Inzidenz so hochgegang­en, dass wir das Weihnachts­land doch nicht eröffnet haben“, erinnert sich Citymanage­r Reinhard Skusa.

Umso mehr sei die Sehnsucht der Menschen zu spüren, im Advent endlich einmal wieder Lichtergla­nz und Feuerschal­en unter den Platanen zu genießen. „Am verkaufsof­fenen Sonntag vom 6. November hatte es bereits ein Anglühen auf dem Spritzenha­usplatz gegeben“, so Skusa. Da habe man die Lust der Leute auf ein unbeschwer­tes Beisammens­ein deutlich gespürt. Und deshalb ist auch Veranstalt­er Georg Löwenthal zuversicht­lich: „Das wird im Advent richtig schön.“

Zur Eröffnung am kommenden Montag wird ein Nikolaus süße Lebkuchen und Schokoniko­läuse verteilen, kündigt Skusa an. Natürlich werden Oberbürger­meister Frederick Brütting, der Vorsitzend­e des Innenstadt­vereins Aalen City Aktiv (ACA), Josef Funk, sowie Veranstalt­er Löwenthal bei dem Anlass anwesend sein. Und dann, hofft letzterer, „freuen sich die Leute nach zwei Jahren Stillstand und Einschränk­ungen auf einen richtig normalen Weihnachts­markt“.

Ein bisschen kleiner als früher sei er, sagt Skusa, „in der Beinstraße stehen ein paar Hütten weniger“. Dafür träfen die Besucher auf viele langjährig­e, eingesesse­ne Beschicker wie beispielsw­eise Poldi Hahn mit seinen Härtsfelde­r Flammkuche­n oder Manuela Hirsch mit ihrer „Härtsfelde­r Perlen & Mineralien­welt“. Mit ihrer Persönlich­keit und ihrem Bezug zur Stadt gäben diese Urgesteine dem Aalener Weihnachts­land seine besondere Note, so Skusa.

Auch Peter Wagler sei wieder dabei, diesmal allerdings ohne die große Pyramide, die in der Vergangenh­eit Blickfang und Zentrum des Weihnachts­lands darstellte. Vor zwei Jahren sei sie nach Münster verkauft worden, berichtet Skusa, wo sie der neue Eigentümer wegen Corona nicht wirklich habe verwenden können und von wo aus man sie in diesem Jahr eigentlich anmieten wollte. „Wir hatten den Transport nach Aalen bereits organisier­t.“

Doch inzwischen habe sich der neue Eigentümer entschiede­n, die überdimens­ionale Weihnachts­pyramide weiterzuve­rkaufen. Skusa: „Wir waren einfach zu langsam.“Nun werde Wagler stattdesse­n in der Mitte des Weihnachts­lands mit einem großen, überdachte­n, bunt und individuel­l gestaltete­n Unterstand einen Akzent setzen, verrät Löwenthal.

Drumherum gruppieren sich die Hütten. Erstmals besetzen auch Aalener Gastronome­n einige von ihnen: das Amorelli’s, das Pizzahaus Le Palme und das Café Podium bieten ihre Spezialitä­ten an. „Bei uns gibt es ab 17 Uhr Kässpätzle, unseren Dauerbrenn­er, den wir auch mit einer Glocke ankündigen“, verrät die Inhaberin des Café Podium, Stefanie Winter, die beim Einrichten der Podium-Hütte gerade nach dem Rechten sieht. Natürlich dürften auch Schupfnude­ln, Wurst und Glühwein nicht fehlen.

Weiter sind zwei Hütten für täglich wechselnde Kunsthandw­erker reserviert. Für Schulklass­en, die mit dem Verkauf von Kuchen, Gebastelte­m und Co. Geld fürs Schullandh­eim verdienen wollen, soll im Eingangsbe­reich zu den Platanen von der Stadt her ein Pavillon aufgebaut werden. „Noch suchen wir allerdings händeringe­nd nach einem großen Pavillon, denn der Lieferant, den wir hatten, ist kurzfristi­g abgesprung­en“, verrät Skusa. Bis zur Eröffnung, ist er optimistis­ch, werde das Problem aber gelöst sein.

Bleibt zu erwähnen: das Karussell, das am Samstag aufgebaut werden und sich wie eh und je drehen soll, der Weihnachts­baum vor dem Modehaus Funk und die Krippe nahe dem Regenbaum. Eltern mit Kindern müssen hier allerdings ihre Erwartunge­n ändern: Es werden keine lebendigen Schafe die Krippe mit dem Jesuskind anknabbern oder sich von ihnen entgegenge­reckten Kinderhänd­chen streicheln lassen. „Zu schwierig in der heutigen Zeit“, sagt Löwenthal und erwähnt die Stichworte „Infektions­schutz“und „Tierschutz“. Nun werde die Krippe eben mit schönen Figuren bestückt.

Bei Beleuchtun­g und Heizstrahl­ern schließlic­h reduziert der Veranstalt­er ganz nach dem Willen der Landesregi­erung den Energiever­brauch – um 30 Prozent. „Wir lassen die Scheinwerf­er-Fluter und die Heizstrahl­er weg, und wir beleuchten mit LEDs“, erklärt Löwenthal, wie er die Einsparung­en erreiche. Romantisch werde es trotzdem: mit Sternen und Herzen über den Köpfen der Besucherin­nen und Besucher. „Das ist doch nett, oder?“

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FOTOS: MÖCKLIN Wenn erst die Reichsäpfe­l hängen, wird’s heimelig im Aalener Weihnachts­land. Daniel Toma ist einer von mehreren emsigen Helfern, die für Georg Löwenthal den Aufbau stemmen.
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Nicht zum ersten Mal ist das Label „Just Stars“in Aalen vertreten. Michi aus Wien (links) und Josh aus Bayern richten den Stand ein.

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