Genossenschaft soll Holz verkaufen
Ausschuss berät über Stadtwald – Vergangenes Jahr knapp zehn Hektar aufgeforstet
- Die deutlich gestiegenen Holzpreise haben sich kaum auf die Erlöse aus dem Stadtwald ausgewirkt. Aalens Oberbürgermeister Frederick Brütting will nun den Verkauf des Holzes an eine Genossenschaft übertragen. Mit dem forstwirtschaftlichen Betriebsplan fürs kommende Jahr hatte sich der Kultur, -Bildungs- und Finanzausschuss beschäftigt.
Der Oberbürgermeister will bessere Preise beim Holzverkauf erzielen. Der Verkauf über eine Genossenschaft sei wirtschaftlicher als der Verkauf in Eigenregie, und es sei auch einem Personalengpass geschuldet. Die Idee, das Holz über eine Genossenschaft zu vermarkten, kam bei Inge Birkhold (Zählgemeinschaft) nicht gut an. Den Holzverkauf aus dem städtischen Wald dürfe man nicht aus der Hand geben.
Rund 1100 Hektar groß ist der Stadtwald, die größte zusammenhängende Fläche bildet der Langert. Im vergangenen Jahr wurden gemäß Gemeinderatsbeschluss 9,3 Hektar mit rund 38.000 Bäumen aufgeforstet. Darunter sind zwei Drittel Laubhölzer (überwiegend Eichen) und ein Drittel Nadelhölzer wie Douglasien, Lärchen und Tannen.
Der stellvertretende Kämmerer Wolfgang Barth war auf die verschiedenen Funktionen des Stadtwalds eingegangen. Es gibt den Wirtschaftsbereich, die Daseinsvorsorge (etwa Naherholung, Nordic Walkingparcours, Grillstellen), den Bereich Ausbildung (aktuell vier Azubis) und den Bereich Klimaschutz. Aktuell hat der Stadtwald rund 1,8 Millionen „Ökopunkte“, etwa durch
die Alt- und Totholzflächen, die etwa acht Prozent ausmachen. Diese Punkte könnte man „verkaufen“, was aber Brütting klar ablehnt. Sie sollen vielmehr als Ausgleich für künftige Baugebiete eingesetzt werden.
Früher, erinnerte Bernhard Ritter (Freie Wähler) sei der Stadtwald ja die „Sparkasse“gewesen. Das habe sich seit einigen Jahren „gottseidank“geändert. Heute habe er eine wichtige Erholungsfunktion und
„Ökologie ist wichtiger als Geld“. Auf diese Funktion als Erholungswald kam auch Hermann Schludi (SPD) zu sprechen. Man müsse gut aufpassen, dass er nicht überlastet werde, etwa in den stark frequentierten Gebieten wie im Rohrwang oder auf dem Langert.
Thomas Battran (Grüne) erkundigte sich bei Revierförster Frieder Weinbrenner über die Naturverjüngung. Das sei das „Handwerkszeug“,
also der übliche Weg. Angepflanzt würden Bäume nur da, wo Naturverjüngung nicht möglich sei, weil die Samenbäume fehlten.
Eine Frage betraf das Grundwasser. Das sei so: Auf dem Langert mit seinem löchrigen Karstboden sickere das Regenwasser sofort durch. Der Rohrwang mit seinem lehmigen Boden sei dagegen regelrecht abgedichtet, und das Wasser sickere nur sehr langsam ins Grundwasser.