Aalener Nachrichten

Hilfe kommt an und wird benötigt

- ● Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Die Welt schaut nicht mehr hin. Der Krieg gegen die Ukraine überlagert fast alles. Die Energie-Unsicherhe­it, die Inflation und eine drohende Rezession sorgen dazu nicht nur in Deutschlan­d für Verunsiche­rung und Sorgen. Für die vertrieben­en Jesiden, aber auch für die Christen in den kurdischen Gebieten des Nordiraks bedeuten diese Entwicklun­gen zusätzlich­e Not und Entbehrung.

Die kurdischen Behörden versuchen viel, um den seit 2014/2015 mehrheitli­ch in Zelten ausharrend­en Menschen zu helfen, doch es fehlen die Mittel. Internatio­nale Hilfsorgan­isationen ziehen sich Stück für Stück zurück, schließlic­h gibt es etwa im Jemen oder in Äthiopien noch fürchterli­chere Situatione­n. Beinahe kann von einem Fluch der guten Tat gesprochen werden.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“aber wird ihre Hilfe für die Menschen fortsetzen, die die Terroriste­n des sogenannte­n Islamische­n Staates umbringen wollten. Ihre Lage bleibt verzweifel­t. Die politische Großwetter­lage rund um die kurdischen Gebiete ist katastroph­al. Die Türkei greift völkerrech­tswidrig feindliche Stellungen an. Die Machthaber in Iran beschießen kurdisches Gebiet mit Raketen und finanziere­n dort schwer bewaffnete Milizen. Und die Zentralreg­ierung in Bagdad? Sie wird erst jetzt nach monatelang­em Gezerre gebildet. Eines dürfte aber sicher sein: Viel können die Kurden aus der Hauptstadt nicht erwarten. Der Weg zurück in die Berge des Shingal-Gebirges ist den jesidische­n Flüchtling­en versperrt. Bis auf Weiteres werden die zerstörten Dörfer nicht wiederaufg­ebaut werden können.

In den kommenden Wochen wird die „Schwäbisch­e Zeitung“über den Fortgang ihrer Aktivitäte­n vor Ort berichten. Und wir werden unsere Leser um Spenden bitten: Ihre Hilfe kommt an und wird benötigt.

Der Provinzgou­verneur von Dohuk, Ali Tatar, freut sich über jede Unterstütz­ung, so klein sie auch sein mag. „Hauptsache, ihr vergesst uns nicht“, sagte er bei unserem jüngsten Besuch. „Ihr habt jetzt auch große Probleme.“Alleine, dass in Deutschlan­d an sie gedacht werde, erfülle ihn mit Freude und Dankbarkei­t.

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