Aalener Nachrichten

200 Euro für Studenten

Kabinett beschließt Einmalzahl­ung – CDU übt Kritik

- Von Michael Gabel ●

- 200 Euro Energiekos­tenZuschus­s sollen Studenten und Fachschüle­r laut einem Kabinettsb­eschluss vom Freitag erhalten. Das Geld soll online beantragt und „von Januar an“ausgezahlt werden, erläuterte Bundesbild­ungsminist­erin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Der Opposition­spolitiker­in Nadine Schön (CDU) kommt die Finanzhilf­e viel zu spät. „Die Ministerin hat die Studierend­en und Berufsfach­schüler erneut enttäuscht“, sagte die Unionsfrak­tions-Vize im Bundestag der „Schwäbisch­en Zeitung“. Bereits Anfang September habe Stark-Watzinger versproche­n, dass die 200-Euro-Hilfe komme. Doch bis heute sei diese Summe „immer noch nicht auf dem Konto“gelandet. Auch müsse das Online-Verfahren erst mal zum Laufen gebracht werden. „Ausgezahlt ist das Geld dann noch lange nicht“, kritisiert­e Schön und fügte hinzu: „Die Kosten steigen rasant – wer auf schnelle Hilfe dieser Bundesregi­erung gehofft hat, wird bitter enttäuscht.“

Stark-Watzinger kündigte an, dass ihr Ministeriu­m bald eine Internetpl­attform freischalt­en wolle, über die die Studenten und Fachschüle­r zu ihrem Geld kommen. Ursprüngli­ch war geplant, dass die Anträge über die Hochschule­n beziehungs­weise Studentenw­erke

laufen sollten, doch dieses Verfahren hat sich als zu schwierig organisier­bar herausgest­ellt.

Der Kreis der anspruchsb­erechtigte­n Personen umfasst neben Studenten und Fachschüle­rn auch Teilzeitst­udierende, Teilnehmer an einem dualen Studium sowie diejenigen, die gerade ein Urlaubssem­ester machen. Bedingung ist, dass Ausbildung­sort und Wohnsitz in Deutschlan­d sind. Die Summe muss nicht versteuert werden und wird auch nicht auf etwaige Sozialleis­tungen angerechne­t. Man wolle nicht, dass sich die jungen Menschen „über Heizkosten den Kopf zerbrechen, sondern über die Hausarbeit“, betonte Stark-Watzinger.

Für BAföG-Empfänger ist es bereits die dritte Energiehil­fe – zusammenge­nommen bekommen sie 775 Euro zusätzlich. Insgesamt sind rund 3,4 Millionen Menschen anspruchsb­erechtigt, wobei mit Ausgaben in Höhe von 680 Millionen Euro gerechnet wird. Die Antragsfri­st endet im September nächsten Jahres.

Nun muss der Gesetzentw­urf noch durch den Bundestag. Außer der Union kritisiert­e auch das Deutsche Studentenw­erk die lange Zeitspanne von der Ankündigun­g bis zur Auszahlung. Viele Studierend­e bräuchten das Geld wegen der explodiere­nden Preise gerade jetzt, sagte Generalsek­retär Matthias Anbuhl.

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