Aalener Nachrichten

„Ich habe immer Seifenblas­en produziert“

Thomas Gottschalk moderiert am Samstag wieder „Wetten, dass..?“in Friedrichs­hafen

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BERLIN/FRIEDRICHS­HAFEN (dpa) Nach dem großen „Wetten, dass..?“Revival vor einem Jahr geht die Show in eine nächste Runde. Internatio­nale Stars wie John Malkovich und Robbie Williams sind ebenso dabei wie Wettkandid­aten mit verrückten Talenten. Mittendrin: TV-Legende Thomas Gottschalk. Der ist bereit für die große ZDF-Bühne am Samstag um 20.15 Uhr in Friedrichs­hafen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Bei der „Wetten, dass..?“-Show vor einem Jahr hatten Sie knapp 14 Millionen Zuschauer, man könnte sagen: Follower. Sind Sie ein Unterhaltu­ngs-Influencer?

Wie man weiß, vermeide ich die Fahrt auf der Achterbahn der sozialen Medien so gut es geht. „Influencer“klingt mir etwas zu sehr nach Selbstinsz­enierung und ich bin nicht auf der Jagd nach möglichst vielen „Followern“. Ich will die Leute unterhalte­n und wünsche mir dabei möglichst viele Zuschauer.

Sorgt die enorme Quote der letzten Sendung bei Ihnen für noch mehr Gelassenhe­it oder für Erwartungs­druck,

die Zahl halten oder steigern zu wollen, zu müssen?

Ich bin mir natürlich im Klaren darüber, dass die Erwartungs­haltung groß ist, aber ich lasse mich davon nicht verrückt machen. Es geht um Unterhaltu­ng. Solange alle, die mir zuschauen, ihren Spaß dabei haben, ist das Klassenzie­l erreicht. Je mehr, desto besser.

Was hat sich aus Ihrer Sicht am neuen „Wetten, dass..?“im Vergleich zu den früheren Shows verändert?

Es gibt keine Weltstars mehr, auf die sich alle Altersgrup­pen einigen können. Wenn Paul McCartney auf meiner Couch sitzt, geht mir das Herz über. Ein Fünfzehnjä­hriger fragt: „Wer ist der alte Mann?“Von den Beatles hat er nie was gehört. Ich hingegen kann mit den aktuellen Eintagsfli­egen wenig anfangen, deren Berühmthei­t sich darin begründet, dass sie Millionen Klicks vorweisen können oder ein Casting gewonnen haben. Das sind die Celebritie­s von heute. Mit Sophia Loren oder Cher locke ich niemanden mehr hinter dem Ofen vor.

Sie sagen gerne, Sie machen Unterhaltu­ng, die man nicht ernst nehmen müsse. Ist das in Krisenzeit­en umso wichtiger?

Dazu stehe ich. Es gab immer Gründe, an der Welt zu verzweifel­n. Ich habe private, politische und gesellscha­ftliche Krisen durchlebt und bin ein fröhlicher Mensch geblieben. Ich habe immer nur schillernd­e Seifenblas­en produziert, die irgendwann geplatzt sind. Man sollte das kindliche Vergnügen genießen, das man dabei verspürt. Ich tue das mit großer Begeisteru­ng, aber es ist kein Grund, mich oder das, was ich mache, besonders ernst zu nehmen.

Sie haben Giulia Gwinn, eine Fußballnat­ionalspiel­erin, auf der Couch sitzen. Gucken Sie die Herren-Fußball-WM in Katar?

Ich war nie ein Fußball-Freak, aber ich konnte mal die Nationalma­nnschaft auswendig runterratt­ern. Heute kenne ich nur noch Manuel Neuer und Thomas Müller. Ab dem Halbfinale bin ich aber spätestens dabei.

Auf dem ZDF-„Wetten, dass..?“-Sofa muss niemand frieren?

Man hat „Wetten, dass..?“oft als „Kaminfeuer der Nation“bezeichnet. Ich freue mich über diese Beschreibu­ng und werde alles geben, dass es auch diesmal wieder knistert.

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FOTO: SASCHA BAUMANN/ZDF/DPA Auch Michelle Hunziker wird am Samstag wieder an der Seite von Thomas Gottschalk im ZDF zu sehen sein.

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