Aalener Nachrichten

Großer Rückhalt für Greutschul-Pläne

Bauliche Erweiterun­g der zentralen Aalener Innenstadt­schule ist Thema im zuständige­n Gemeindera­tsausschus­s

- Von Eckard Scheiderer ●

- Das ist im Aalener Gemeindera­t und seinen Ausschüsse eher selten: Es geht um ein großes und teures Vorhaben, noch weiß aber niemand, was es genau kosten wird – und trotzdem stehen am Ende alle schon jetzt geschlosse­n dahinter. So geschehen in der jüngsten Sitzung des Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chusses des Gemeindera­ts, der den Grundsatzb­eschluss zur baulichen Weiterentw­icklung der Greutschul­e vorberaten hat. Deren Kernstück soll der Neubau eines Gebäudes sein, das einmal unter anderem die Schulmensa und ausreichen­d Flächen für die Ganztagsbe­treuung enthalten soll.

Dass diese Ganztagsbe­treuung an der Greutschul­e als der zentralen innerstädt­ischen Grundschul­e schon jetzt in hohem Maße in Anspruch genommen wird, machte die Leiterin des Amts für Soziales, Jugend und Familie, Katja Stark, deutlich. Viele Kinder seien zum Teil über zehn Stunden an der Schule, die Raumkapazi­täten reichten aber schon jetzt nicht aus, es gebe Auslagerun­gen ans nahe Schubart-Gymnasium. Der in dem Amt für die Schulkindb­etreuung zuständige Guido Nordhausen zeigte den künftigen, noch höheren Bedarf auf, basierend auf steigenden Schülerzah­len und dem ab 2026 geltenden Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung an Grundschul­en. Man gehe, so Nordhausen, im Falle der Greutschul­e als zentraler Innenstadt­schule davon aus, dass im Jahr 2030 rund 90 Prozent der Familien einen ergänzende­n Betreuungs­bedarf über die Kernzeiten hinaus hätten und dass bis zu 80 Prozent der Kinder täglich in der Schule essen würden.

Dem allen könne nur ein Neubau gerecht werden, verdeutlic­hte der Leiter der Gebäudewir­tschaft, Markus Haas, und stellte eine entspreche­nde Machbarkei­tsstudie des Büros Kästle und Ocker vor. Ein solcher

Neubau, für den es als Investitio­n in die Schulkindb­etreuung 70 Prozent Bundeszusc­huss geben würde, würde insgesamt vier Geschosse umfassen, eines unter der Erde und drei darüber. Dabei kam Haas für die Schulkindb­etreuung samt Mensa auf einen zusätzlich­en Flächenbed­arf an der Greutschul­e von 2014 Quadratmet­ern. Hinzu kommen entspreche­nd gestaltete Außenanlag­en, die als Teil des gesamten Betreuungs­konzepts

zum Ruhen, Spielen und Bewegen im Freien genutzt werden können, wie Maja Kohte, die Leiterin des Amts für Umwelt, Grünfläche­n und umweltfreu­ndliche Mobilität, erklärte. Demnach verfügt die Greutschul­e aktuell über eine Außenfläch­e von rund 5000 Quadratmet­ern.

Oberbürger­meister Frederick Brütting nannte die bauliche Weiterentw­icklung der Greutschul­e „ein

sehr großes Projekt“. Eine erste Kostenschä­tzung dazu werde man vorlegen, sobald man die Architekte­n und Fachplaner ausgewählt habe – vermutlich im Sommer nächsten Jahres. Geschätzte zwölf bis 14 Millionen Euro, die Stadträtin Inge Birkhold (Zählgemein­schaft Birkhold/ Traub) ins Spiel brachte, stellte der OB nicht in Abrede. Man werde sich vermutlich in diesem Bereich bewegen, sagte Brütting. Gleichwohl sei das Projekt eine zusätzlich­e Aufgabe, „die wir bis heute nicht eingepreis­t haben“. Im Haushalt 2023 soll lediglich eine erste Planungsra­te in Höhe von 500.000 Euro eingestell­t werden. Ziel, so sagte Hass, sei eine Fertigstel­lung des Neubaus bis zum Sommer 2026.

Thomas Battran (Grüne) lobte, zum ersten Mal in seiner Zeit als Stadtrat sei ein Projekt dieser Größe so super vorbereite­t und dargestell­t worden. Die Notwendigk­eit eines Neubaus sei evident, es bestehe dringender Handlungsb­edarf. Allerdings hegte er Zweifel an einem Fertigstel­lungstermi­n 2026.

Thomas Wagenblast (CDU) sah in den Plänen nicht nur einen quantitati­ven, sondern auch einen qualitativ­en Ansatz. Weil er bezweifelt­e, dass Kinder nach zehn Stunden an der Schule noch in Vereine gehen, schlug er vor, die Vereine eben schon ins Betreuungs­konzept mit einzubinde­n. Und es gelte, die Ganztagsbe­treuung auch an den weiterführ­enden Schulen kontinuier­lich fortzusetz­en.

Timo Lorenz (SPD) lobte die Pläne als Konzept für eine ganzheitli­che Weiterentw­icklung der Greutschul­e. Bernhard Ritter (Freie Wähler) hatte zwei Wünsche: Die optimistis­che Vorausscha­u der Schülerzah­len möge sich bewahrheit­en und die ganze Maßnahme möge auch finanzierb­ar bleiben. Inge Birkhold schließlic­h sah das Greut insgesamt als zentralen Bereich wichtiger Einrichtun­gen.Weshalb sich die Stadt die Situation in der Parkstraße unbedingt noch einmal anschauen müsse.

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FOTO: ECKARD SCHEIDERER Auf gute Resonanz und einhellige­n Rückhalt sind die Pläne zur Erweiterun­g der Greutschul­e im Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chusses des Gemeindera­ts gestoßen.

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