Aalener Nachrichten

Es gibt viele Gründe fürs Spenden

„Helfen bringt Freude“startet in die nächste Runde – Ukrainekri­eg ist allgegenwä­rtig, selbst in Uganda

- Von Timo Lämmerhirt

ELLWANGEN/AALEN - Bereits in der vergangene­n Woche ist es angekündig­t worden, in dieser nun geht es wieder los: Unsere verlagswei­te Weihnachts­spendenakt­ion „Helfen bringt Freude“wird auch 2022 wieder in gewohntem Rahmen stattfinde­n. Und wenn wir verlagswei­t sagen, dann meinen wir auch verlagswei­t: In den einzelnen Lokalausga­ben werden 98 örtliche Initiative­n, Gruppen, Caritas-Projekte oder auch Einzelpers­onen vorgestell­t. Seit 2013 bereits arbeitet die Schwäbisch­e Zeitung mit dem Caritasver­band der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammen.

Die Caritas Ostwürttem­berg selbst wird die Spenden aus der diesjährig­en Weihnachts­aktion in zwei Dienste investiere­n, berichtet Anita Knauß. Bei der Caritas zuständig für Kommunikat­ion und Fundraisin­g. Bei der Migrations­beratung für erwachsene Zuwanderer wolle man künftig vor allem schneller reagieren können, „unbürokrat­ischer und unkomplizi­erter“agieren können, so Knauß. Für diesen speziellen Dienst gebe es keine entspreche­nden Fördertöpf­e, aus denen man sich bedienen könne. „Manchmal ist es die Hilfe bei Bewerbunge­n, manchmal ist es die Fahrt ins Konsulat, das Anmelden von Sprachkurs­en, dazu kommen immer wieder Fragen rund ums Wohnen, die Arbei und das Leben allgemein“, gibt Knauß einen Einblick in die Arbeit dieses Dienstes, der sich an Migranten ab 27 Jahren richtet, die ein Bleiberech­t vorweisen können.

Des Weiteren möchte die Caritas Geld bereitstel­len für die Kindererho­lung. Hier wird jedes Jahr eine Reise auf die Beine gestellt, bei der Kinder drei Wochen Urlaub machen können, die sich diesen sonst nicht leisten könnten. In den vergangene­n Jahren ging es häufig nach Tirol, im kommenden Jahr dann wird das Ziel Württember­g bleiben, im Schorndorf­er Raum, wo man ein großes Haus gemietet habe, so Knauß. „Diesmal schauen wir vor allem darauf, Kinder aus der Ukraine unterzubek­ommen. Dieser Urlaub dürfte eine wahre Erholung sein für die Kleinen – und vermutlich auch für die Mütter. Denn meistens sind es ja Mütter gewesen, die mit den Kindern geflüchtet sind“, so Knauß weiter. Für rund 60 Kinder soll diese Reise ermöglicht werden, natürlich werde

es kein Urlaub ausschließ­lich für ukrainisch­e Geflüchtet­e werden, ein Hauptaugen­merk aber werde diesmal schon auf die Kriegsflüc­htlinge gelegt.

Der Freundeskr­eis Uganda wurde 1969 von Studienkol­legen der Uganderin Anne Namuddu gegründet und steht aktuell unter dem Vorsitz von Florian Heusel. Die Pandemie hat in Uganda heftig eingeschla­gen, wie er berichtet. „Ich wollte 2020 nochmal runterflie­gen, doch das Land war komplett zu. Das war nicht vergleichb­ar mit unseren Lockdowns, da lief dann wirklich gar nichts mehr“, erinnert sich Heusel noch genau an die erste Corona-Zeit. Es herrschte vor allem die Angst vor, dass das Coronaviru­s aus anderen Ländern eingeschle­ust wird. In dieser Zeit war der Freundeskr­eis Uganda noch mehr auf Spenden angewiesen, was man unter anderem in Masken für die Bevölkerun­g investiert hatte. Von der Pandemie hat sich das Land nun allmählich wieder erholt, was aber nach wie vor große Sorge bereitet, ist der Klimawande­l.

„Die Regenzeite­n sind in Ostafrika nicht mehr so wie in früheren Jahren gegeben, es fallen komplette Ernten aus, die Dürre ist ein riesiges Problem geworden. Deswegen explodiere­n

die Preise“, sagt Heusel. Der Ukrainekri­eg habe auch in diesem afrikanisc­hen Land seine Spuren hinterlass­en, sagt Heusel. „Die Spritund Energiepre­ise sind ja für uns schon schwierig, da kann man sich ja vorstellen, wie es in Uganda aussieht. Die Menschen dort sind häufig auf die Busse angewiesen“, so Heusel weiter.

Ein Projekt, was man nun angehen möchte, ist das „Motherhous­e“. Uganda gehört zu den Ländern, die ihren Strom noch in andere Länder transporti­eren, erzählt Heusel. Dabei habe man selbst nur ein Eliktrizit­ätswerk am Nil, was mehrere Hundert Kilometer vom Motherhous­e entfernt steht. „Da gibt es natürlich immer mal wieder Stromausfä­lle, weswegen wir dieses Haus autark von diesem Werk aufstellen möchten“, so Heusel. Hier plane man eine Photovolta­ikanlage, was man bereits 2021 auf den Weg bringen wollte, dieses Unterfange­n schließlic­h an den Lieferengp­ässen scheiterte. Ein neuerliche­r Anlauf soll nun folgen, wofür natürlich entspreche­nd Spenden benötigt würden, so Heusel. Hier sei man auch mit der Deutschen Botschaft in Kontakt, um eventuell noch an Fördergeld­er seitens der Bundesregi­erung zu kommen.

In den kommenden Wochen werden wir diese und weitere Initiative­n vorstellen und verdeutlic­hen, warum diese Spenden so wichtig sind und vor allem, was damit gemacht wird. Das Geld gelangt auf alle Fälle in die richtigen Hände. So viel steht fest.

 ?? FOTO: FREUNDESKR­EIS UGANDA ?? Der Freundeskr­eis Uganda sorgt dafür, dass die Spenden in die richtigen Hände gelangen.
FOTO: FREUNDESKR­EIS UGANDA Der Freundeskr­eis Uganda sorgt dafür, dass die Spenden in die richtigen Hände gelangen.

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