Aalener Nachrichten

Brantner: Es herrscht eine „Klimakatas­trophe“

Staatssekr­etärin plädiert beim Ostalb-Klimaforum für Beschleuni­gung beim Ausbau der erneuerbar­en Energien

- Von Markus Lehmann ●

- Das Wort „Klimakrise“stimmt nicht so ganz. Denn eine Krise ist ein kurzfristi­ges Phänomen. Man befinde sich aber eher in einer „Klimakatas­trophe“, schätzt die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin beim Bundesmini­ster für Wirtschaft und Klimaschut­z Franziska Brantner. Sie war die Hauptredne­rin beim 14. Klimaforum Ostalb im Landratsam­t. Gekommen waren rund 120 Interessie­rte.

Es handle sich ja um eines der ganz zentralen Themen weltweit, hatte Landrat Joachim Bläse das Forum eröffnet. Papier sei geduldig, es seien aber Taten gefordert und man müsse um das ringen, was man umsetzen wolle und müsse in Sachen erneuerbar­e Energien und Dekarbonis­ierung. Der Klimawande­l sei Realität, der Ukraine-Krieg habe nun einiges beschleuni­gt. Für die erneuerbar­en Energien brauche man Flächen, schnellere Genehmigun­gen und auch Fachkräfte, um sie zu installier­en, so Bläse. „Grüner“Wasserstof­f habe hier eine Schlüsselr­olle. Aber ohne Wasserstof­f-Infrastruk­tur werde das hier nicht funktionie­ren. Deshalb sein Appell als „politische Forderung“: „Der ländliche Raum darf dabei nicht abgehängt werden.“

Franziska Brantner sieht in der aktuellen Situation auch die Chance, wegen der bisherigen Energieabh­ängigkeit die erneuerbar­en Energien massiv auszubauen, um damit ein gutes Stück aus dieser Abhängigke­it herauszuko­mmen. Diese Transforma­tion könne aber nur gemeinsam, demokratis­ch und in einem Netzwerk gelingen. Man brauche eine Beschleuni­gung, mehr Energie-Effizienz, Kreislaufw­irtschaft, Recycling.

Auch die von Batterien. Sie hofft, dass es gelingt, ein Batterie-Recycling-Unternehme­n aus Singapur nach Baden-Württember­g holen zu können. Und man brauche eine Entbürokra­tisierung, etwa bei den Photovolta­ik-Anlagen.

Für die unter den Energiepre­isen leidenden Bürger, so Brantner weiter, sei es nun wichtig, dass der Grundverbr­auch subvention­iert werde. Das sei das Gebot in der Krise. Allerdings könne diese staatliche Unterstütz­ung nicht auf Dauer angelegt sein.

In der anschließe­nden Fragenrund­e gab es Ideen, Vorschläge und auch scharfe Kritik: Der Regionalpl­an beispielsw­eise sei schlicht „eine Katastroph­e“. Weil er „Umgehungss­traßen und Flächen-Versiegelu­ngen ohne Ende“beinhalte. Bläse sieht das anders: Den Regionalpl­an findet er „super“– deshalb werde er auch fortgeschr­ieben.

 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ?? Die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin Franziska Brantner war die Hauptredne­rin beim 14. Klimaforum Ostalb. Im großen Sitzungssa­al des Aalener Landratsam­ts trug sie sich in das Goldene Buch des Ostalbkrei­ses ein.
FOTO: MARKUS LEHMANN Die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin Franziska Brantner war die Hauptredne­rin beim 14. Klimaforum Ostalb. Im großen Sitzungssa­al des Aalener Landratsam­ts trug sie sich in das Goldene Buch des Ostalbkrei­ses ein.

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