Brantner: Es herrscht eine „Klimakatastrophe“
Staatssekretärin plädiert beim Ostalb-Klimaforum für Beschleunigung beim Ausbau der erneuerbaren Energien
- Das Wort „Klimakrise“stimmt nicht so ganz. Denn eine Krise ist ein kurzfristiges Phänomen. Man befinde sich aber eher in einer „Klimakatastrophe“, schätzt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Franziska Brantner. Sie war die Hauptrednerin beim 14. Klimaforum Ostalb im Landratsamt. Gekommen waren rund 120 Interessierte.
Es handle sich ja um eines der ganz zentralen Themen weltweit, hatte Landrat Joachim Bläse das Forum eröffnet. Papier sei geduldig, es seien aber Taten gefordert und man müsse um das ringen, was man umsetzen wolle und müsse in Sachen erneuerbare Energien und Dekarbonisierung. Der Klimawandel sei Realität, der Ukraine-Krieg habe nun einiges beschleunigt. Für die erneuerbaren Energien brauche man Flächen, schnellere Genehmigungen und auch Fachkräfte, um sie zu installieren, so Bläse. „Grüner“Wasserstoff habe hier eine Schlüsselrolle. Aber ohne Wasserstoff-Infrastruktur werde das hier nicht funktionieren. Deshalb sein Appell als „politische Forderung“: „Der ländliche Raum darf dabei nicht abgehängt werden.“
Franziska Brantner sieht in der aktuellen Situation auch die Chance, wegen der bisherigen Energieabhängigkeit die erneuerbaren Energien massiv auszubauen, um damit ein gutes Stück aus dieser Abhängigkeit herauszukommen. Diese Transformation könne aber nur gemeinsam, demokratisch und in einem Netzwerk gelingen. Man brauche eine Beschleunigung, mehr Energie-Effizienz, Kreislaufwirtschaft, Recycling.
Auch die von Batterien. Sie hofft, dass es gelingt, ein Batterie-Recycling-Unternehmen aus Singapur nach Baden-Württemberg holen zu können. Und man brauche eine Entbürokratisierung, etwa bei den Photovoltaik-Anlagen.
Für die unter den Energiepreisen leidenden Bürger, so Brantner weiter, sei es nun wichtig, dass der Grundverbrauch subventioniert werde. Das sei das Gebot in der Krise. Allerdings könne diese staatliche Unterstützung nicht auf Dauer angelegt sein.
In der anschließenden Fragenrunde gab es Ideen, Vorschläge und auch scharfe Kritik: Der Regionalplan beispielsweise sei schlicht „eine Katastrophe“. Weil er „Umgehungsstraßen und Flächen-Versiegelungen ohne Ende“beinhalte. Bläse sieht das anders: Den Regionalplan findet er „super“– deshalb werde er auch fortgeschrieben.