Für Fotovoltaik braucht’s die Bürger
Westhausen diskutiert über Flächennutzung – 65 Hektar werden noch benötigt
- Den Flächennutzungsplan (FNP) des Gemeindeverwaltungsverbands Kapfenburg (GVWV), ein Gemeinschaftsplan der Stadt Lauchheim und der Gemeinde Westhausen, hat der Gemeinderat Westhausen in seiner jüngsten Sitzung beraten. Darüber hinaus ist ein Umlegungsausschuss für das „Gewerbegebiet A7 Westhausen“benannt worden.
Was auf Flächen rund um die Kapfenburg bis zum Jahr 2035 gebaut oder nicht gebaut werden kann und darf, Vorbehalte für Natur und Klimaschutz, und vieles darüber hinaus, soll im neuen Plan aktualisiert werden. Die Überarbeitung des FNP fällt mit der Fortschreibung des Regionalplans Ostwürttemberg 2035 zusammen. Diesen erläuterte Architektin Magdalena Bloss vom gleichnamigen Stuttgarter Architekturbüro und über den FNP sprach Michael Jeltsch von der HPC AG Harburg. Bis beide Pläne rechtskräftig und damit verbindlich für konkrete Planungen in den Verwaltungen Westhausen und Lauchheim gelten, wird es noch viele Beratungen geben. Bürgermeister Markus Knoblauch wies darauf hin, dass solch Pläne lediglich „theoretische Richtschnuren“darstellten.
Er führte auch die Richtline des Landes Baden-Württemberg, nach der zwei Prozent der Landesfläche zur klimaneutralen Umwandlung von Sonnen- und Windenergie in elektrische Energie bereitgestellt sein sollen, ins Diskussionsfeld. Für
die Gemeinde Westhausen, wo fast ausschließlich Fotovoltaik in Frage kommt, wären das 75 Hektar. „Zehn Hektar haben wir schon“, sagte Knoblauch und fügte hinzu, dass es letztlich nur mit Einbindung der Bürger gelinge, die „restlichen“65 Hektar zu bekommen. Gemeinderat Sven Oppold sah vorläufig keinen Sinn in den Fotovoltaiklflächen und fragte, „was soll das bringen, wenn die ODR den Strom gar nicht brauchen kann?“
Knoblauch antwortete, dass er von den Netzprobleme wohl wisse. Dennoch ergebe die Bereitstellung der Flächen Sinn, mit Blick auf den
Zeitpunkt, in dem technische Voraussetzungen geschaffen seien den Fotovoltaikstrom ins Mittel- und Hochspannungsnetz zu transformieren. Gegenwärtig sei das nur unzulänglich möglich. Wenn aber erst die Netzerweiterung vollzogen sei, gelange der Strom dorthin, wo man ihn aktuell brauche oder in eine andere Energieform wandeln und so speichern könne.
Vorberaten wurde vom Gremium auch die Sitzung des GVWV Kapfenburg die am 30. November im Rathaus stattfindet, zu dieser Verbandsrechner Patrick Müller Eckdaten des
Haushalt- und Wirtschaftsplan 2023 vortrug. Einhellige Zustimmung vonseiten der Räte gab es zur Besetzung des Umlegungsausschusses für das Gewerbegebiet „Westhausen A7“, wie ihn die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Ihm gehören Winfried Krieger, Josef Ebert, Robert King, Markus Schmid und Jutta Kuch an. Als Stellvertreter nominiert wurden Stefan Elser, Benno Müller, Franz Fischer, Gabriele Schindelarz und Martin Häring. Und als bautechnischer Sachverständiger wurde Ortsbaumeister Dietmar Kuhn bestellt.