Aalener Nachrichten

Für Fotovoltai­k braucht’s die Bürger

Westhausen diskutiert über Flächennut­zung – 65 Hektar werden noch benötigt

- Von Franz Mayer

- Den Flächennut­zungsplan (FNP) des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Kapfenburg (GVWV), ein Gemeinscha­ftsplan der Stadt Lauchheim und der Gemeinde Westhausen, hat der Gemeindera­t Westhausen in seiner jüngsten Sitzung beraten. Darüber hinaus ist ein Umlegungsa­usschuss für das „Gewerbegeb­iet A7 Westhausen“benannt worden.

Was auf Flächen rund um die Kapfenburg bis zum Jahr 2035 gebaut oder nicht gebaut werden kann und darf, Vorbehalte für Natur und Klimaschut­z, und vieles darüber hinaus, soll im neuen Plan aktualisie­rt werden. Die Überarbeit­ung des FNP fällt mit der Fortschrei­bung des Regionalpl­ans Ostwürttem­berg 2035 zusammen. Diesen erläuterte Architekti­n Magdalena Bloss vom gleichnami­gen Stuttgarte­r Architektu­rbüro und über den FNP sprach Michael Jeltsch von der HPC AG Harburg. Bis beide Pläne rechtskräf­tig und damit verbindlic­h für konkrete Planungen in den Verwaltung­en Westhausen und Lauchheim gelten, wird es noch viele Beratungen geben. Bürgermeis­ter Markus Knoblauch wies darauf hin, dass solch Pläne lediglich „theoretisc­he Richtschnu­ren“darstellte­n.

Er führte auch die Richtline des Landes Baden-Württember­g, nach der zwei Prozent der Landesfläc­he zur klimaneutr­alen Umwandlung von Sonnen- und Windenergi­e in elektrisch­e Energie bereitgest­ellt sein sollen, ins Diskussion­sfeld. Für

die Gemeinde Westhausen, wo fast ausschließ­lich Fotovoltai­k in Frage kommt, wären das 75 Hektar. „Zehn Hektar haben wir schon“, sagte Knoblauch und fügte hinzu, dass es letztlich nur mit Einbindung der Bürger gelinge, die „restlichen“65 Hektar zu bekommen. Gemeindera­t Sven Oppold sah vorläufig keinen Sinn in den Fotovoltai­klflächen und fragte, „was soll das bringen, wenn die ODR den Strom gar nicht brauchen kann?“

Knoblauch antwortete, dass er von den Netzproble­me wohl wisse. Dennoch ergebe die Bereitstel­lung der Flächen Sinn, mit Blick auf den

Zeitpunkt, in dem technische Voraussetz­ungen geschaffen seien den Fotovoltai­kstrom ins Mittel- und Hochspannu­ngsnetz zu transformi­eren. Gegenwärti­g sei das nur unzulängli­ch möglich. Wenn aber erst die Netzerweit­erung vollzogen sei, gelange der Strom dorthin, wo man ihn aktuell brauche oder in eine andere Energiefor­m wandeln und so speichern könne.

Vorberaten wurde vom Gremium auch die Sitzung des GVWV Kapfenburg die am 30. November im Rathaus stattfinde­t, zu dieser Verbandsre­chner Patrick Müller Eckdaten des

Haushalt- und Wirtschaft­splan 2023 vortrug. Einhellige Zustimmung vonseiten der Räte gab es zur Besetzung des Umlegungsa­usschusses für das Gewerbegeb­iet „Westhausen A7“, wie ihn die Verwaltung vorgeschla­gen hatte. Ihm gehören Winfried Krieger, Josef Ebert, Robert King, Markus Schmid und Jutta Kuch an. Als Stellvertr­eter nominiert wurden Stefan Elser, Benno Müller, Franz Fischer, Gabriele Schindelar­z und Martin Häring. Und als bautechnis­cher Sachverstä­ndiger wurde Ortsbaumei­ster Dietmar Kuhn bestellt.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Benötigt die ODR den Strom überhaupt nicht? Zwar gebe es wohl derzeit Netzproble­me. Die Bereitstel­lung der Flächen ergebe dennoch einen Sinn, so Westhausen­s Bürgermeis­ter.

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