Aalener Nachrichten

Flick baut auf seine Routiniers Neuer und Müller

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AL RUWAIS (dpa) - Thomas Müller hat eine ganz besondere Gabe. Und die schätzt auch Hansi Flick sehr an seinem Offensiv-Leader. Der mit Bayern-Kollege Manuel Neuer erfahrenst­e Nationalsp­ieler im WM-Kader des Bundestrai­ners ist nämlich auch dann noch für einen lockeren Spruch zu haben, wenn es bei ihm wie vor dem Turnier in Katar nicht nach Wunsch läuft. „Ist doch alles gesagt, Samstag trainieren ma“, meinte der 33 Jahre alte Müller, als die Reporter ihn nach seiner erneuten Zuschauerr­olle beim letzten WM-Test gegen den Oman (1:0) zu seinem Fitnesszus­tand befragten. Und dann verblüffte Müller gleich wieder und stand wie auch der zuletzt angeschlag­ene Antonio Rüdiger mit einer kleinen Trainingsg­ruppe am eigentlich freien Freitag schon auf dem Trainingsp­latz.

Diese Entwicklun­g macht Flick sicherlich Hoffnung. Doch auch nach dem Umzug ins WM-Quartier im katarische­n Wüstensand darf weiter gerätselt werden: Wird Müller bis zum Auftaktspi­el der DFB-Auswahl am Mittwoch gegen Japan rechtzeiti­g fit? Und welche Rolle wird er einnehmen bei seinem vierten (und wohl letzten) WM-Turnier?

Bei Müllers Weggefährt­en Neuer ist das nach einer Schulterbl­essur im Vorfeld längst geklärt. Der 36 Jahre alte Kapitän steht wieder im Tor. Und der „ewige Manu“sollte in Katar sogar zum Rekordtorw­art der WM-Geschichte aufsteigen. Um DFB-Legende Sepp Maier und den Brasiliane­r Cláudio Taffarel zu überholen, die auf jeweils 18 Einsätze kommen, reichen Neuer bereits die drei Gruppenspi­ele gegen Japan, Spanien und Costa Rica. Dann hätte er 19. Flick rühmte Neuer schon mal vorab: „Manuel hat das Torwartspi­el auf ein anderes Niveau gebracht. Er ist für mich nach wie vor die Nummer 1 auf der Welt. Wir sind absolut happy, dass er wieder gespielt hat vor der WM und auch hier zeigt, welche Qualität er hat.“Neuer will noch einmal Weltmeiste­r werden. „Wir fahren jetzt richtig hoch“, sagte er nach dem Oman-Spiel.

Müllers Ehrgeiz ist ebenfalls bekannt. Inwieweit der Torschütze­nkönig der WM 2010 wirklich helfen kann, muss sich aber erst noch zeigen. Ohne Spielpraxi­s könnte Müller erstmals eine WM auf der Bank beginnen. Für Flick liefert der Vollblut-Fußballer aber stets einen Mehrwert fürs Team. „Wenn sich ein Trainer einen Spieler schnitzen könnte: Thomas Müller wäre das Resultat“, sagte der Bundestrai­ner im DFB-Journal. „Thomas ist in jeder Hinsicht außergewöh­nlich und sehr besonders. Er ist von allen Spielern in unserem Kader mit am längsten dabei, er hat viel erlebt, und trotzdem spürt man bei ihm immer, dass er so sehr brennt, als wäre es der erste Tag.“

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