Aalener Nachrichten

Ein Wink an China

- Redaktion@schwaebisc­he.de

Dass die Weltklimak­onferenz in Ägypten keinen nennenswer­ten Beitrag dazu leisten wird, die Erderwärmu­ng auf 1,5 Grad zu begrenzen, war klar. Nur noch unerschütt­erliche Optimisten halten dieses Ziel für erreichbar. Kaum ein Land ist willens oder in der Lage, die enormen Wohlstands­verluste zu erbringen, die es erfordern würde. Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Wird diese Marke gerissen, geht die Welt der Forschung zufolge nicht unter. Die Staatengem­einschaft ist längst nicht mehr auf dem Weg zu einer Erwärmung von über vier Grad, wie es noch vor Beginn des Klimadiplo­matie-Prozesses der Fall zu sein schien. Realistisc­h ist momentan wohl ein Ansteigen auf zwischen zwei und drei Grad. Darunter werden vor allem die verletzlic­hsten Länder des sogenannte­n globalen Südens leiden, enorme Anpassunge­n sind nötig. Erfreulich ist deswegen, dass sich die Industriel­änder auf einen Fonds geeinigt haben, aus dem betroffene Staaten für auf den Klimawande­l rückführba­re Schäden entschädig­t werden. Ungeklärt bleibt, wie groß dieser Topf sein wird und wer einzahlen soll.

Diese offene Frage steht für einen der größten Klima-Konflikte: Der Westen will, dass auch Länder wie China und die Golfstaate­n mitziehen. Die nehmen für sich jedoch die Regeln des Kyoto-Protokolls von 1992 in Anspruch, denen zufolge sie Entwicklun­gsstaaten sind, die ihre Emissionen weniger senken müssen und selbst Anspruch auf Hilfe haben. China und die Diktaturen am Golf müssen einsehen, dass dies ein Anachronis­mus ist, der ein Fortkommen beim Klimaschut­z verhindert.

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