Aalener Nachrichten

Weihnachte­n in vollen Zügen genießen

Bahn AG will mit Sonderzüge­n ein Chaos an den Feiertagen vermeiden

- Von Burkhard Fraune ●

BERLIN (dpa) - An Weihnachte­n werden viele Bahnhöfe und Züge voll sein, auch mit Verspätung­en ist zu rechnen. Aber die Bahn versichert: Ein Chaos werde es rund um die Feiertage nicht geben. Fahrgäste sollten aber ein paar Dinge beachten.

Schon gebucht? Für die Weihnachts­zeit läuft das Rennen um die besten Sitzplätze bereits. Die Bahn kündigt Sonderzüge an. Mehr Personal soll helfen, die Weihnachts­welle zu bewältigen. Ein Chaos drohe nicht, versichert die Bahn in der „Bild am Sonntag“: „Auf Weihnachte­n ist die Bahn gut vorbereite­t.“

Sie muss gut vorbereite­t sein, denn ein versöhnlic­her Jahresabsc­hluss ist für den Konzern dieses Jahr besonders wichtig. So oft wie 2022 musste sie schon lange nicht mehr um Verständni­s bitten für Verspätung­en. Trotz alledem: Auch rund um die Feiertage sollten Kunden lieber Bahn fahren statt Auto, rät der Fahrgastve­rband Pro Bahn. Und gibt Tipps, die Risiken zu minimieren.

„Auf den Straßen ist es wahrschein­lich noch voller“, sagt der Ehrenvorsi­tzende Karl-Peter Naumann. Also auf ins Bahn-Getümmel. „Man sollte rechtzeiti­g buchen und auch Plätze reserviere­n“, rät der Fahrgastve­rtreter. Sein Tipp: Freitag und Samstag vor den Feiertagen meiden, lieber einen Tag früher Urlaub nehmen. Dann seien Fahrkarten günstiger und die Züge nicht so voll.

Weitere Kniffe: Längere Umsteigeze­iten einplanen oder möglichst Direktverb­indungen buchen, denn jeder Umstieg birgt ein Risiko; nicht nur ICE, sondern auch Intercity und Eurocity beim Buchen in den Blick nehmen; Randzeiten in Betracht ziehen. „Man kann auch um fünf Uhr morgens fahren und im Zug weiterschl­afen“, sagt Naumann.

Denn viel mehr Personal und Züge hat die Bahn nicht, um aufzustock­en. Zwar kündigt Vorstandsm­itglied Michael Peterson 80 Sonderzüge an, die von Freitag an buchbar sein sollen. Details dazu nannte die Bahn am Sonntag nicht. Letztes Jahr waren es 100 Sonderzüge, verteilt auf zwölf Tage – also etwa acht pro Tag –, verglichen mit 800 Fernzügen, die an normalen Tagen regulär fahren.

Doch unabhängig davon wächst die Kapazität der Bahn laufend, weil sie bis 2025 nach und nach neue ICE4-Züge erhält. Am Jahresende werden 360 ICE auf dem deutschen Schienenne­tz fahren, rund hundert mehr als vor fünf Jahren. Täglich sind mehr als 500 000 Sitzplätze im Angebot. Mitte Dezember kommen 13 000 hinzu, wie Peterson ankündigte.

„Und das Servicetea­m wird aufgestock­t.“Bis Weihnachte­n seien rund 800 neue Mitarbeite­nde an den Bahnhöfen und in den Zügen an Bord. „All das wird die Situation stabilisie­ren“, hofft Peterson. Denn der Andrang wächst. Ostern zählte die Bahn erstmals mehr Fahrgäste als vor Corona.

Gleichzeit­ig brach die Pünktlichk­eit ein: Die Bahn war in diesem Jahr so unzuverläs­sig wie lange nicht. Denn die vielen Züge sind auf einem überlastet­en Netz unterwegs. Es wird viel gebaut, um den Sanierungs­stau zu beheben. Hinzu kommen coronabedi­ngte Personalau­sfälle. „Der derzeitige Pünktlichk­eitswert von 66 Prozent bleibt weit unter unserem Anspruch“, sagte Peterson. „Aber: Nur 1,5 Prozent der Züge sind mehr als eine Stunde zu spät, also im Schnitt zwölf von 800 pro Tag.“

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Wer an Weihnachte­n mit dem Zug reisen will, sollte frühzeitig Plätze reserviere­n.

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