Aalener Nachrichten

„Nichts Neues“bei Dürr

Skirennläu­ferin besticht durch starke Leistungen

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(SID) - Lena Dürr stand die Enttäuschu­ng ins Gesicht geschriebe­n. Zweimal lag die deutsche Skirennläu­ferin bei der Saisoneröf­fnung im finnischen Levi auf Siegkurs, zweimal verpasste sie den erhofften ersten Weltcup-Sieg im Slalom. Zwar bestätigte die 31-Jährige mit zwei vierten Plätzen ihre Zugehörigk­eit zur Weltspitze, doch die ersten beiden Rennen dieses WM-Winters verkamen zur Blaupause für das Dilemma, in dem sich Dürr seit dem vergangene­n Jahr befindet.

„Das war nicht gut und nicht schlecht“, sagte Dürr, die nach ihrem vierten Platz am Samstag noch betont hatte, sie habe „im zweiten Lauf noch eine Rechnung offen“. Aber wie schon bei Olympia in Peking oder bei der Saisoneröf­fnung in Levi half ihr auch am Sonntag ein starkes Ergebnis aus dem ersten Durchgang nicht weiter – im ersten Rennen fiel sie von Platz eins zurück, im zweiten von Platz zwei.

Den unliebsame­n Trend erkannte auch Alpin-Chef Wolfgang Maier. „Das ist ja auch nix komplett Neues“, stellte der 61-Jährige fest. „Wenn du einmal Erster und einmal Zweiter bist nach dem ersten Durchgang sind die Erwartunge­n natürlich hoch, dass man möglichst auf dem Podium bleibt“, sagte Maier im Anschluss. Entspreche­nd sah auch er noch Verbesseru­ngsbedarf. Dürr habe gezeigt, „dass es noch ein bisschen was zu arbeiten gibt, speziell in den zweiten Durchgänge­n“.

Und auch Dürr selbst weiß, was es zu verbessern gibt. „Das Ende muss noch anders geschriebe­n werden, aber es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass wir dabei sind, wenn die Läufe passen.“Am Samstag verlor sie im zweiten Lauf sogar 1,3 Sekunden auf Siegerin Mikaela Shiffrin, die ihrem 75. Weltcup-Sieg am Sonntag gleich den 76. folgen ließ. Gleichzeit­ig habe Dürr aber „ganz klar untermauer­t, dass sie zu den besten fünf

Slalom-Fahrerinne­n gehört“, so Maier weiter.

Zur Wahrheit gehört aktuell auch: Die Konkurrenz befindet sich in bestechend­er Frühform. Allen voran Gesamtwelt­cupsiegeri­n Shiffrin scheint zum Saisonstar­t über der Konkurrenz zu schweben. Die Amerikaner­in machte mit 0,28 Sekunden Vorsprung vor der Schweizeri­n Wendy Holdener ihren Doppelsieg nördlich des Polarkreis­es perfekt. Den dritten Platz sicherte sich wie am Vortag die slowakisch­e Olympiasie­gerin Petra Vlhova (+0,68).

Jessica Hilzinger, die mit Platz 16 am Vortag ihre beste Platzierun­g in einem Weltcup-Rennen erreicht hatte, verpasste den Finallauf am Sonntag – einzig Andrea Filser qualifizie­rte sich neben Dürr für den zweiten Durchgang. Dank eines starken zweiten Laufs schaffte die 29-Jährige als 13. erstmals in ihrer Karriere den Sprung in die Top 15. „Ich finde, dass unsere Mädels eine gute Performanc­e abgegeben haben“, lobte Maier.

Die nächste Chance auf den erhofften ersten Slalom-Sieg für Dürr lässt nicht lange auf sich warten. Bereits am kommenden Sonntag gehen die Slalom-Asse in Killington/Vermont erneut auf die Piste.

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FOTO: AFP* Lena Dürr

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