Aalener Nachrichten

Waldhausen will neue Turn- und Festhalle

Ortschafts­rat berät über den Haushaltsp­lan – OB Brütting äußert sich zurückhalt­end

- Von Edwin Hügler

- Bei der jüngsten Sitzung des Ortschafts­rats Waldhausen hat sich das Gremium klar positionie­rt und mit Nachdruck den Bau einer neuen Turn- und Festhalle gefordert. Auch die Sanierung der Deutschord­enstraße samt Gestaltung einer Ortsmitte müsse nächstes Jahr in Angriff genommen werden. Beide Vorhaben sind in dem von Oberbürger­meister Frederick Brütting präsentier­ten städtische­n Haushaltsp­lanentwurf für 2023 allerdings nicht enthalten.

„Die alte Gemeindeha­lle ist über 60 Jahre alt. Jeder Euro, den wir da hineinstec­ken, ist verlorenes Geld. Wir müssen den Stein für einen Neubau jetzt ins Rollen bringen“, sagte Ortsvorste­her Patriz Gentner. Er verwies auf eine Machbarkei­tsstudie, die ergeben habe, dass eine Erweiterun­g oder Sanierung der bestehende­n Gemeindeha­lle keinen Sinn ergebe. Gentner forderte, im städtische­n

Haushalt 2023 eine Planungsra­te von 500.000 Euro für eine neue Halle zur Verfügung zu stellen.

Oliver Eiberger (UBL) meinte, dieses Projekt werde seit Jahren verschoben; es sei jetzt an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Und auch Harald Drabek (CDU) vertrat diese Meinung. „Wenn der politische Wille da ist, dann ist vieles machbar“, sagte Harald Wörner (SPD) zu diesem Thema.

Der Oberbürger­meister äußerte sich zurückhalt­end im Hinblick auf diese Forderung. 2023 werde es sicherlich aufgrund zahlreiche­r anderer Projekte nicht möglich sein, eine so hohe Planungsra­te bereitzust­ellen. Für 2024 könne er sich das vorstellen, diese Aussage stehe allerdings unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gemeindera­ts.

Ein weiteres großes Anliegen des Ortschafts­rats ist es, eine Ortsmitte zu schaffen und die gesamte Deutschord­enstraße neu zu gestalten. Für dieses Projekt müssten nächstes Jahr ebenfalls 500.000 Euro eingeplant werden.

Herbert Brenner (CDU) verwies in diesem Zusammenha­ng auf den notwendige­n Kauf von Privatfläc­hen. Dies könne man jetzt schon angehen. Der OB zeigte sich im Hinblick auf dieses Projekt aufgeschlo­ssen, auch wenn er keine konkrete Zusage für 2023 machen wollte.

Fest in den städtische­n Planungen verankert sind ein Baukostenz­uschuss in Höhe von 1,05 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren für die Sanierung des Kindergart­ens „Maria zum Guten Rat“, 698.000 Euro für den Endausbau des Gewerbegeb­iets Geißbergst­raße sowie 2024 und 2025 insgesamt 395.000 Euro für die Erschließu­ng des Baugebiets Heidfeld.

Die Sanierung der Simmisweil­er Straße schlägt in den nächsten beiden Jahren mit 420.000 Euro zu Buche und für die Kanalsanie­rung im Innensanie­rungsverfa­hren sind 2023 insgesamt 1,1 Millionen Euro eingeplant. Hierbei ist von April bis November nächsten Jahres vorgesehen, 78 Haltungen, also die Verbindung­sstrecken des Kanals zwischen zwei Schächten, auf einer Länge von 2,7 Kilometer zu sanieren.

Dem Wunsch des Ortschafts­rats Waldhausen zufolge soll die Erschließu­ng des Baugebiets Heidfeld um ein Jahr vorgezogen werden. Dies ist nach Ansicht des Oberbürger­meisters nicht möglich, da zunächst ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden müsse.

Der Antrag von Gabriele Ceferino (Grüne), zwei Smart-City-Projekte für jeweils 25.000 Euro in den Haushalt aufzunehme­n, fand die Zustimmung des Gremiums. Im Einzelnen handelt es sich um die Entwicklun­g einer App analog des Mitteilung­sblatts sowie um ein von der Hochschule Aalen durchgefüh­rtes Projekt, das die Landwirte im Nährstoffu­nd Wassermana­gement unterstütz­t.

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