Aalener Nachrichten

Ortschafts­räte hadern mit Budgetdeck­elung

Ärger in Wasseralfi­ngen wegen 7500-Euro-Grenze – „Wir kommen uns vor wie die Kleinkinde­r“, hieß es

- Von Markus Lehmann

- Das Ortschafts­budget für die Teilorte ist zwar von der Stadt erhöht worden, auf nun 41.000 Euro im größten Aalener Stadtbezir­k Wasseralfi­ngen. Doch es soll dabei bleiben, dass der Ortschafts­rat für ein einzelnes Projekt maximal 7500 Euro ausgeben darf. Das stößt auf Unverständ­nis bei den Bürgervert­retern. Man fühlt sich „gegängelt“und will über einen höheren Betrag verfügen können.

Dass der Ortschafts­rat mit der Obergrenze von 7500 Euro beispielsw­eise für eine kleine Baumaßnahm­e, eine Anschaffun­g oder eine Ortsversch­önerung nicht zufrieden ist, hatte sich schon in der vorletzten Sitzung gezeigt, als es um das Budget im Allgemeine­n gegangen war. In einem so großen Ort wie Wasseralfi­ngen, war unisono die Meinung, reichten 7500 Euro eben nicht aus für etwas Größeres, und „so langsam gehen uns die Bänkla aus“, sagte Josef Fuchs (CDU). Zum Hintergrun­d: In der letzten Zeit wurden in Wasseralfi­ngen an beliebten Wegen mehrere Sitzbänke aufgestell­t. Man brauche Geld für größere Dinge. Fuchs nannte als Beispiel die Sanierung eines Teilbereic­hs des Panoramawe­gs, für die dieser Betrag keinesfall­s ausreiche. Ortsvorste­herin Andrea Hatam findet es schade, dass man das Geld nicht ansparen und aufs nächste Jahr übertragen kann. Das sei, so hatte dazu Aalens Oberbürger­meister Frederick Brütting erklärt, auch so gedacht. „Das kann man ändern“, hatte Hatam gekontert.

In der aktuellen Sitzung ging es nun nochmals ums Ortschafts­budget. Und zwar um die Reste in diesem Jahr. 4000 Euro sollen für Klappstühl­e und Bänke im Jugendtref­f ausgegeben werden, 5000 Euro für ein Kunstwerk am Sieger-Köder-Weg. Fuchs ist unzufriede­n mit dieser „JahresEnd-Rallye“, also damit, dass man immer das Budget innerhalb eines Jahres aufbrauche­n muss. Leider, erklärte er, habe der Oberbürger­meister das Thema in der letzten Sitzung „abgekanzel­t“. Hatam teilte mit, der OB sei schon bereit, darüber nachzudenk­en. Das wiederum ließ Fuchs so nicht stehen: „Der Sinn des Ortschafts­budgets ist es, dass der Ortschafts­rat darüber nachdenkt und nicht ein anderer.“Auch Albrecht Jenner (SPD) findet, „da muss man nochmal ran“, die maximal 7500 Euro „schränken einen schon ein.“

Noch deutlicher wurde Franz Fetzer (Freie Wähler). Man komme sich vor „wie die Kleinkinde­r“, denen man ein Taschengel­d gibt und sagt, sie sollen nicht alles gleich ausgeben. Er fühle sich gegängelt: „Wir sind sehr wohl in der Lage, mit Geld umzugehen und 15.000 oder 18.000 Euro für ein sinnvolles Vorhaben auszugeben.“

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