Aalener Nachrichten

Pickerl wird teurer, Schweizer Vignette nicht

Tarife in Österreich sind an Entwicklun­g der Verbrauche­rpreise gekoppelt

- Von Ulrich Mendelin

- Das Autofahren auf Österreich­s Autobahnen wird teurer. Für das Jahrespick­erl 2023 werden 96,40 Euro fällig – die Preissteig­erung ist höher als üblich.

Der bisherige Betrag für eine österreich­ische Jahresvign­ette lag bei 93,80 Euro. Die Steigerung von 2,8 Prozent ergibt sich aus gesetzlich­en Vorgaben, wie Alexander Holzedl, Sprecher der Autobahnge­sellschaft Asfinag, erläutert: „Sie ist an den harmonisie­rten Verbrauche­rpreisinde­x angepasst.“

Die Verbrauche­rpreise sind in Österreich, ebenso wie in Deutschlan­d, zuletzt angestiege­n. In den Vorjahren war der Preis für die Autobahnvi­gnette nur halb so stark angestiege­n: Für 2021 um 1,5 Prozent, für 2022 um 1,4 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahr.

Die Aufkleber haben jedes Jahr eine andere Farbe. Nach „marille“für 2022 ist nun „purpur“an der Reihe. Wer das Pickerl jetzt schon kauft und an die Windschutz­scheibe klebt, muss aber beachten: Gültig ist es erst ab 1. Dezember – und dann bis Ende Januar 2024. Wer in diesem Jahr ein Pickerl gekauft hat, kann es entspreche­nd noch bis Ende Januar 2023 verwenden.

In Österreich verwenden allerdings immer mehr Autofahrer gar keinen Aufkleber: Zwei von drei Vignetten werden laut Asfinag inzwischen online ausgegeben. Über die

Website oder die App des Unternehme­ns können Autofahrer unter Angabe von Autokennze­ichen, Zulassungs­staat und gewünschte­m Starttermi­n eine digitale Vignette kaufen. Das muss allerdings mindestens 18 Tage vor dem Beginn des Gültigkeit­szeitraums geschehen.

Teurer wird nicht nur die Jahresvign­ette, sondern auch die Alternativ­en für kürzere Zeiträume. Der Preis für eine Tagesvigne­tte steigt von 9,60 Euro auf 9,90 Euro. Für eine Zwei-Monats-Vignette werden künftig

29 Euro fällig, bisher waren es 28,20 Euro.

Einige Autobahnab­schnitte sind von der Maut befreit, darunter in Vorarlberg die Rheintalau­tobahn A 13 von der Grenze bei Lindau durch den Pfändertun­nel bis Hohenems sowie in Tirol die Inntalauto­bahn A 12 von der Grenze bei Kiefersfel­den bis Kufstein Süd.

Sparen können Österreich-Besucher inzwischen wieder beim Tanken. Im Sommer, als in Deutschlan­d der Tankrabatt galt, war das nicht der Fall.

Seit Oktober gilt im Nachbarlan­d zwar eine neue CO2-Steuer, die den Kraftstoff nach Angaben des ADAC um neun Cent verteuert hat. Dennoch betrage der Preisunter­schied beim Benzin an der Zapfsäule im Durchschni­tt aktuell etwa 15 Cent pro Liter, sagt Julian Häußler vom ADAC Württember­g: „Besonders attraktiv kann es sein, wenn man aus berufliche­n Gründen oder im Urlaub sowieso vor Ort ist und dort tanken kann.“Einen Besuch, der ausschließ­lich dem Tanken dient, sollte man hingegen gut durchrechn­en. Wer einen Diesel fährt, kann sich alle Überlegung­en sparen – Tanken in Österreich lohnt dann nicht.

Auch beim Abstecher in die anderen Nachbarlän­der erübrigt sich ein Stopp an der Tankstelle. In Frankreich hat die Regierung gerade den dortigen Tankrabatt von 30 auf zehn Cent pro Liter reduziert. Weil gleichzeit­ig in Deutschlan­d die Kraftstoff­preise gesunken sind, ist das Tanken hier günstiger als auf der anderen Seite des Rheins.

In der Schweiz sind sowohl Diesel als auch Benzin schon seit einigen Jahren teurer als in Deutschlan­d. Dafür ist dort die Autobahnvi­gnette nicht nur deutlich günstiger als in Österreich, sondern auch preislich stabil: Sie kostet wie schon in diesem Jahr auch für 2023 wieder 40 Franken. Beim Kauf in Deutschlan­d beträgt der Preis aufgrund des Wechselkur­ses 42 Euro.

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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Das Pickerl ist Pflicht auf österreich­ischen Autobahnen – jetzt hat der Vorverkauf für das Jahr 2023 begonnen.

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