Aalener Nachrichten

Noch keine Spur von den Schatzräub­ern

Erste Erkenntnis­se nach Gold-Diebstahl in Manching – Chefermitt­ler optimistis­ch

- Von Ulf Vogel

(dpa) - Nach dem spektakulä­ren Gold-Diebstahl aus dem Kelten- und Römer-Museum in Manching suchen die Ermittler – auch internatio­nal – weiter nach den Tätern. Nach Angaben des Bayerische­n Landeskrim­inalamtes (LKA) vom Donnerstag gab es noch keine wesentlich­en Zeugenhinw­eise. Zudem gebe es auch darüber hinaus keine neuen Ermittlung­sansätze. Nach Angaben eines LKA-Sprechers ist der Tatort in Manching nicht mehr gesperrt, das Museum könne voraussich­tlich am kommenden Mittwoch öffnen.

Nach den bisherigen Ermittlung­en brauchten die unbekannte­n Täter

nur neun Minuten, um in der Nacht zum Dienstag in das Museum einzubrech­en und dort wertvolle Goldmünzen zu stehlen. Erst am nächsten Morgen bemerkten Museumsmit­arbeiter die Tat.

Dennoch gibt sich die Ingolstädt­er Staatsanwa­ltschaft zuversicht­lich, die Täter finden zu können. „Alle Täter kochen nur mit Wasser und wir haben schon unsere Mittel und Wege, da auch dagegenzuh­alten“, sagte der Leitende Oberstaats­anwalt Nicolas Kaczynski. „Ich bin optimistis­ch.“Gemeinsam mit dem LKA solle das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wollte der Chefermitt­ler aber nicht sagen.

Bei dem Einbruch wurden 483 Münzen und ein Gold-Gusskuchen gestohlen. Die mehr als zwei Jahrtausen­de alten keltischen Goldmünzen wurden 1999 bei einer archäologi­schen Grabung in Manching entdeckt. Der reine Materialwe­rt des 3,7 Kilo schweren Schatzes wird auf rund eine Viertelmil­lion Euro geschätzt, der Handelswer­t für die historisch­en Münzen geht allerdings in die Millionen.

Es wird befürchtet, dass die Täter das Gold einschmelz­en könnten, weil die Münzen wegen ihrer Bekannthei­t als unverkäufl­ich gelten. „Das wäre eine Katastroph­e“, sagte der Archäologe Matthias Leicht, der vor 23 Jahren die Manchinger Grabung geleitet hatte, dem „Münchner Merkur“. Der kulturelle Wert der Sammlung sei unermessli­ch. „Es ist ja immerhin der größte keltische Goldschatz­fund des 20. Jahrhunder­ts.“

Zur Zeit des Museumsein­bruchs kam es zu einer Sabotage des Telefonnet­zes in dem Ingolstädt­er Vorort. In der Folge waren Telefon, Internet und auch die Alarmanlag­e des Manchinger Museums lahmgelegt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Einbrecher die Telekom-Leitungen zerstört haben, um dann ungestört in das Museum zu gelangen. „Das ist ein relativ nahe liegender Verdacht – ohne mich da jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen – dem man nachgehen muss“, sagte Kaczynski.

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