Rekord-Spanier wollen mehr
Gavi schreibt als jüngster WM-Torschütze Geschichte
(SID) - Als ihm die Kampfansage an die taumelnde deutsche Mannschaft herausgerutscht war, biss sich Luis Enrique auf die Zunge. Nach dem historischen „Spiel der 1000 Pässe“zum WM-Auftakt mit seinem „Wunderkind“Gavi im Mittelpunkt hatte Spaniens Nationaltrainer angekündigt: „Wir werden gegen Deutschland exakt genauso spielen.“Doch schnell merkte er, wie das nach dem 7:0 (3:0)-Rekordsieg gegen Costa Rica klang – und fügte an: „Wir versuchen es zumindest. Und Deutschland kann natürlich auch gewinnen.“Es folgten ein wenig pflichtschuldig ein Lob für den prominenten Gegner mit einem „tollen Team“und eine Erklärung für dessen 1:2-Pleite gegen Japan: „Das war eine Überraschung, aber im Fußball gibt es Überraschungen, da weiß man nie.“Ob seine Furia Roja die DFB-Elf bereits nach Hause schickt? Darüber wollte er „nicht spekulieren“.
Erst danach wandte sich der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldspieler dem Hauptdarsteller bei Spaniens höchstem WM-Sieg zu – dem 18-jährigen Gavi. Das Supertalent des FC Barcelona hatte nicht nur als jüngster WM-Torschütze seit der brasilianischen Fußballlegende Pelé 1958 und jüngster spanischer WM-Spieler Sportgeschichte geschrieben, sondern war bei der „Rückkehr des TikiTaka“(„AS)“auch genialer Vorbereiter
und Vollender zugleich gewesen
„Er ist ein besonderer Spieler“, schwärmte Enrique über Gavi, der nicht nur in deutschsprachigen Medien immer häufiger unter „Wunderkind“firmiert, „er ist erst 18, hat aber die Persönlichkeit eines erfahrenen Spielers. Er wird einer der Stars im Weltfußball werden.“
Seit seinem sehenswerten Tor zum 5:0 – volley mit dem Außenrist an den Innenpfosten – ist er dem Allergrößten schon sehr nahe gekommen. „Pelé “, antwortete Gavi, als er gefragt wurde, wer zuletzt noch jünger ein WM-Tor erzielt habe: „Sie haben es mir gesagt, ich wusste es nicht.“Der Treffer war die Krönung einer grandiosen Leistung im extrem dominanten spanischen Mittelfeld – im „Spiel der 1000 Pässe“, wie Sport titelte. Gavi war mittendrin, als La Roja als erstes Team der WM-Geschichte 1003 Pässe an den Mitspieler brachte – von 1061.