Ganz prima Klima
Man hätte sich fast gerne die Hände auf einem der Tische in der Stadthalle festgepappt. Mit Sekundenkleber und so. Es ging im Gemeinderat darum, wer im künftigen Klimabeirat sitzt. Aalen hat bei diesem Thema ehrgeizige Ziele und war in Sachen Ökologie oft schneller am Start als andere Kommunen. Wie das nun aber ablief, wirft Fragen auf.
Aus dem Gemeinderat kamen Vorschläge, wer in diesem Beirat sitzen soll. Unter anderem der ehemalige Chef des Grünflächenund Umweltamts, Rudolf Kaufmann, und Ulrich Holzbaur. Beide braucht man in Aalen nicht näher vorzustellen. Wie sie sich für Nachhaltigkeit und Ökologie engagiert haben, bedarf keiner weiteren Erklärung. Und sie taten das schon zu einer Zeit, als das noch ein Randthema war.
Die Stadt hat drei Wissenschaftler für den Beirat ins Rennen geschickt. Wer das genau ist, war Ende Oktober „noch in Abstimmung“. Ganz offiziell laut Vorlage.
Bei der CDU vermutet man nun, die seien aus politischen und parteigefärbten Gründen von der Verwaltung vorgeschlagen worden. Ob das stimmt, sei mal dahingestellt. Und die Fraktion ist jetzt so richtig sauer. Möglicherweise ist das auch verständlich. Wie das Ganze ablief, ist jedenfalls ganz stark verbesserungswürdig.
Für Zank sorgten die Räte. Wie gehabt. Prima Klima also. Ach ja: Norbert Rehm wollte auch in den Beirat. Klar, als Klimaexperte. Kann gut sein, dass er da gute Ideen eingebracht hätte. Aber in den letzten Jahren ist er eben eher als Paragrafenreiter und Aufsichtsbehörden-Einschalter aufgefallen. Nun fühlt er sich auch noch „diskriminiert“. Schade, er könnte sein Potenzial besser einsetzen.
Was war nochmal das Ziel des Klimabeirats? Energie einsparen. In dieser Sitzung wurde jedenfalls wieder einmal eine ganze Menge davon verschwendet.