Salzstau am Pappnippel
Zugegeben, es gibt größere Probleme auf diesem Erdball, als Salz in eine Geschirrspülmaschine zu füllen. Dennoch sind es genau diese alltäglichen Dinge, die einen ein ums andere Mal fuchsteufelswild werden lassen. Jedenfalls hält es offenbar kein Hersteller dieses glücklicherweise recht günstigen Produkts für nötig, eine Verpackung entwickeln zu lassen, die es dem Endverbraucher ermöglicht, das grobkörnige Zeug zielgenau und im Idealfall in einem Zug durch den entsprechenden Trichter in das unentbehrliche Küchengerät zu bugsieren.
Im Normalfall befindet sich an den vermaledeiten Schachteln im oberen Bereich ein rotes Dreieck, dessen Rand perforiert ist. „Hier öffnen“steht darauf oder auch „Open here“, wenn der Hersteller glaubt, sein Natriumchlorid sei so toll, dass die ganze Welt es benutzen soll. Draufdrücken, ausklappen, reinschütten – so sollte das sein! De facto gestaltet sich die Aktion schwierig. Der untere Wagen der Spülmaschine steht in der Tür, eine verdrehte Hand samt Salzkarton befindet sich im Innenraum über dem Trichter – und aus dem bleischweren Karton rieseln erste Körnchen. Dann stockt es! Es muss geschüttelt werden. Die Körner rollen wieder. Dann geht wieder nix! Salzstau am Pappnippel! Nachjustieren? Oder besser abreißen? Weiß der Teufel! Irgendwann folgt der Ketchup-Effekt: die Restkörnchen rauschen lawinenartig in den Trichter. Eine kleine Überschwemmung und ein Fluch sind die Folgen.
Nun ja, ein Luxusproblemchen. Und vielleicht ist der Autor dieser Zeilen auch einfach nur ungeduldig oder ungeschickt. Oder beides. (jos)