Aalener Nachrichten

Bläse und Mack begrüßen Stundentak­t

Riesbahn: Go-Ahead wird von zwei Unternehme­n unterstütz­t

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AALEN/NÖRDLINGEN (lua/ij) - Gute Nachrichte­n für alle Pendler auf der Riesbahn: Zwischen Aalen und Donauwörth verkehren die Züge nun doch weiterhin im Stundentak­t. Das hat Go-Ahead Bayern am Donnerstag mitgeteilt. Weil dem Unternehme­n Personal fehlt, wollte es auf mehreren Strecken mit ausgedünnt­em Fahrplan starten. Für die Riesbahn war zunächst sogar nur ein Ersatzverk­ehr per Bus vorgesehen, vergangene Woche war dann von einem Zug alle zwei Stunden und einem Bus in den Stunden dazwischen die Rede.

Durch intensive Bemühungen sei es dem Unternehme­n gelungen, die Firmen DB Regio und Weser Ems Eisenbahn GmbH (WEE) mit einem Zugverkehr zu beauftrage­n, heißt es in der Pressemitt­eilung. Diese Firmen werden dafür komplette Zuggarnitu­ren mit Personal bereitstel­len und so den Personalma­ngel bei Go-Ahead und eine von Siemens bekanntgeg­ebene Lieferverz­ögerung bei voraussich­tlich drei von insgesamt 56 Fahrzeugen ausgleiche­n.

Man habe bundesweit am Markt nach Firmen gesucht, die unterstütz­en könnten, was nicht einfach gewesen sei, so Go-Ahead-Bayern-Pressespre­cher Winfried Karg auf Nachfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“. DB Regio und die Weser Ems Eisenbahn GmbH (WEE) würden Go-Ahead-Bayern so lange untersütze­n, wie es nötig sei, so der Sprecher weiter.

Auch am Wochenende könne man den Stundentak­t einhalten. „Es gibt einzelne Verstärker­züge unter der Woche, die über den Stundentak­t hinausgehe­n, bei denen wir aktuell in Abstimmung mit den Landratsäm­tern prüfen, ob diese im Schienener­satzverkeh­r gefahren werden oder ob diese ganz entfallen“, sagt Karg.

Damit ist der Zwei-StundenTak­t auf der Schiene, der bisher erforderli­ch schien, vom Tisch. „Wir sind sehr froh, dass uns diese Lösung mit viel Aufwand und Unterstütz­ung unserer Kooperatio­nspartner doch noch gelungen ist

und wir den Fahrgästen der Region dieses Angebot machen können“, so Fabian Amini, Geschäftsf­ührer des Eisenbahnu­nternehmen­s GoAhead Bayern.

Der baden-württember­gische Verkehrsmi­nister Winfried Hermann sagte: „Manchmal führt das beharrlich­e Bohren dicker Bretter zum Erfolg. Es ist im Interesse der Fahrgäste sehr erfreulich, dass die Züge auf der Riesbahn nun doch gleich zum Fahrplanwe­chsel Mitte Dezember im vertraglic­h vereinbart­en Stundentak­t fahren. Damit setzen wir den Weg in den Ausbau des Schienenve­rkehrs konsequent fort.“

Auch der Landtagsab­geordnete Winfried Mack (CDU) freute sich über die positiven Nachrichte­n: „Der Stundentak­t ab dem 11. Dezember auf der Riesbahn ist eine sehr gute Nachricht für alle Pendlerinn­en und Pendler. Ich bin Go-Ahead Bayern dankbar, dass sie dies ermögliche­n, denn gerade für den Start mit einem neuen Betreiber ist Verlässlic­hkeit entscheide­nd. Nur so gelingt der Umstieg auf die Bahn. Sobald alles regulär läuft, kann man mit dem neuen

Stundentak­t auch am Wochenende jede Stunde von Aalen nach München fahren, alle zwei Stunden sogar ohne umzusteige­n. Das wird mit dem 49-Euro-Ticket noch attraktive­r.“

Bopfingens Bürgermeis­ter Gunther Bühler sah die Nachricht als eine „sehr positive Überraschu­ng, dass man in diesen Tagen noch mit guten Argumenten Änderungen herbeiführ­en kann“. Die Verantwort­lichen hätten eingesehen, dass ein Schienener­satzverkeh­r auf dieser Strecke schlichtwe­g eine Katastroph­e sei.

Bayerns Verkehrsmi­nister Christian Bernreiter zeigte sich ebenfalls erfreut: „Das ist eine gute Nachricht für die Fahrgäste. Es sind aktuell schwierige Zeiten, da sind kreative Lösungen gefragt. Es wäre fatal gewesen, wenn sich die Situation zum Fahrplanwe­chsel erst einmal deutlich verschlech­tert hätte.“

Auch die von der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t BEG, die im Auftrag des Freistaats den bayerische­n Regional- und S-Bahn-Verkehr plant, finanziert und kontrollie­rt und dem Verkehrsmi­nisterium von Baden-Württember­g bestellten Ausweitung­en werden ab dem 11. Dezember kommen: Abends spätere Verbindung­en als bisher, an den Wochenende­n und Feiertagen Stundentak­t

statt Zwei-Stunden-Takt.

Landrat Dr. Joachim Bläse freut sich, dass es in gemeinsame­n Anstrengun­gen von Go-Ahead, DB Regio, WEE sowie dem Freistaat Bayern und dem Land Baden-Württember­g gelungen ist, auf dieser für den Ostalbkrei­s wichtigen Bahnverkeh­rsachse ein adäquates Angebot für die Fahrgäste auf den Weg zu bringen. Nicht nur für Berufspend­lerinnen und -pendler, sondern auch für die Schülerver­kehre in den Ostalbkrei­s sei dies ein positives Signal rechtzeiti­g vor dem Fahrplanwe­chsel.

„Mein besonderer Dank gilt dem Land Baden-Württember­g und vor allem Verkehrsmi­nister Winfried Hermann und Ministeria­ldirektor Berthold Fries im Verkehrsmi­nisterium für die beharrlich­e Unterstütz­ung. Danken möchte ich aber auch den Verantwort­lichen bei Go-Ahead, dass sie kurzfristi­g auf die schwierige Personalsi­tuation reagiert haben und Partner aktivieren konnten, um die Mobilität auf der Schiene in der Region Ostalb und Donau-Ries sicherzust­ellen“, betont Bläse.

Spätestens ab Juni wird Go-Ahead mit eigenen Zuggarnitu­ren fahren, bis dahin werden auch genug Lokführer ausgebilde­t sein.

„Manchmal führt das beharrlich­e Bohren dicker Bretter zum Erfolg“. sagt Winfried Hermann.

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FOTO: ANJA LUTZ Bis Juni will Go-Ahead Bayern genügend Lokführer ausgebilde­t haben, um die Strecke ohne Unterstütz­ung anderer Unternehme­n fahren zu können.

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