Bürgerinitiative fordert sofort Maßnahmen
BI „Hochwasserschutz sofort“Niederalfingen kritisiert nach wie vor Wirksamkeit der Mauerbauten
(an) - Mit einer Pressemitteilung hat die Bürgerinitiative (BI) „Hochwasserschutz sofort“Stellung zum Erörterungstermin des Landratsamts gezogen. Es sei erkennbar gewesen, so die BI, dass die wenigsten Widersprecher aus den Jahren 2021 und 2022 bereit sein werden, ihre Widersprüche aus dem Planfeststellungsverfahren zurückzuziehen.
Die vorgesehenen Maßnahmen mit Mauerbauten seien nicht nur aus Sicht der BI unwirksam, schreibt BIVorsitzender Anton Hügler und fährt fort: „Es werden nur etwa zehn Liegenschaften geschützt und der
Rest des Dorfs weiter überflutet.“Ergänzend sei vom Gutachter Binder bewertet worden, dass 2016 durch Starkregen ein erheblich höheres Volumen an Hochwasser als ein hundertjähriges Hochwasser aufgetreten sei. Die geplanten Mauerbauten würden gegen dieses Volumen keinen Schutz bieten können, zitiert die BI den Gutachter.
Die BI schreibt: „Wenn auch für manche nervend, geht es hier darum, Menschenleben und Eigentum umfassend zu schützen.“Fürsorgepflicht dürfe weder an Haushaltsmitteln noch an fehlenden Zuschüssen oder anderen fiskalischen Zwängen scheitern. Wiederholt sei von Bürgermeister Günter Ensle dargestellt worden, „dass Hüttlingen für einen umfassenden Hochwasserschutz keine drei Millionen Euro im Gemeindekässle habe“. So sieht es auch einmütig der Gemeinderat.
Anton Hügler und Wilhelm Hammer von der BI stellen Sofortforderungen: den Thyssendurchlass auf das Maß verkleinern, dass der Schlierbach danach in seinem Flussbett bleiben kann. Gleichfalls sei der Ringdamm zu vervollständigen und um mindestens 50 Zentimeter zu erhöhen, die Mündung des Schlierbachs müsse bei hochwasserführendem Kocher so optimiert werden, dass große Teile des Schlierbachs noch einfließen können, damit nicht durch Rückstau des Schlierbachs große Teile des südlichen Dorfs analog 2016 überschwemmt werden.
Bei der für 2023 geplanten Erneuerung der L1075 (Neuler – Bronnen) dürfe nicht nur die Straße instandgesetzt werden, sondern auch in der Senke der Straßenkörper um mindestens 1,50 Meter erhöht werden. Gleichzeitig sei der dortige Schlierbach-Durchlass zu verkleinern. Die BI wiederholt ihre Forderung, einen gemeindeübergreifenden Zweckverband zu bilden.