Weihnachtswelt im Bergwerk begeistert Tausende
In den Tiefen Stollen kommen massenhaft Besucher auch von weit her und bis aus dem benachbarten Ausland
AALEN-WASSERALFINGEN - Rappelvolle Pendelbusse, zwei Grubenbahnen im Dreiminutentakt und lange Warteschlangen vor dem Stollenmund: Etliche Tausend Besucher aus dem ganzen Südwesten und von weit darüber hinaus sind zum Weihnachtsmarkt ins Besucherbergwerk gekommen. Dort staunten die kleinen und großen Besucher nicht schlecht, in welch prächtigem Glanz der Tiefe Stollen erstrahlte. Draußen wartete der kulinarische Weihnachtsmarkt, drinnen warteten rund 30 Stände mit Kunsthandwerk, Schmuck, Kleidung, Deko und vielem mehr auf die Besucher. Am vollsten war es am Samstag und am Sonntag. Der Freitag war dafür deutlich ruhiger.
Man musste schon viel Geduld mitbringen bei etwa einer Stunde Wartezeit, ehe man mit der Grubenbahn ins Bergwerk einfahren konnte. Aber die Gäste nahmen das sehr gelassen, holten sich einen Glühwein und hielten eben ein Schwätzle. „Sie sind sehr verständnisvoll“, stellte Bergwerk-Betriebsleiter Fritz Rosenstock fest. Das läge auch daran, dass alles „sehr reibungslos“funktioniere und viele Besucher die Pendelbusse benutzten. Dadurch falle schon mal die Parkplatzsuche weg und das sorge für viel Entspannung. Im Bahnhof wurden die behelmten Gäste dann mit Weihnachtsliedern auf dem Akkordeon begrüßt und los ging die Fahrt ins Bergwerk mit dem geschmückten Stollenmund. Vorbei an den beiden Alpakas „Zeus“und „Baileys“vom Alpaka-Hof Hafner in Neuler-Schwenningen. Innen gab es dann Mützen, Garn, Socken und Schuheinlagen aus Alpaka-Filz. Oder „AlpakaSpucke“
mit 40 Prozent Alkohol. Der Alpaka-Hof Jan Hafner ist „sehr zufrieden“mit dem Weihnachtsmarkt, „der ist wirklich top organisiert.“
Das findet auch Karl-Heinz Wiedmann aus Baldern mit seinen handgemachten Stiften, gedrechselten
Schalen und Pfeffermühlen aus Holz. Nach zwei Jahren Pause, so sagt er, seien die Leute wieder richtig froh, sich zu treffen. „Voll zufrieden“ist auch Lars Siemens. Der Familienbetrieb aus Kornwestheim bietet „Gsälz“, Liköre, Obstbrände, Chutneys und Aufstriche an. Besonders beliebt sind die Honig-Liköre und sahnige Liköre. Schon am Samstag waren die ausverkauft. „Die Aalener sind Schleckermäuler“, sagt er lächelnd. Er ist mit einer Handvoll Mitarbeitern jedes Jahr im Bergwerk: „Das ist für uns ein riesiges Highlight“.
Mittlerweile ist das die achte Auflage dieses zumindest im Südwesten einmaligen Weihnachtsmarkts. Die Händler kennen sich gut, vertreten den Standkollegen, wenn der mal eine Weile aus dem Stollen für eine Pause ausfahren muss. „Mittlerweile sind die Händler wie eine Familie“, sagt Wasseralfingens Ortsvorsteherin Andrea Hatam. Von dem riesigen Andrang ist sie völlig begeistert. Sie hat jede Menge positiver Rückmeldungen von den Besuchern bekommen.
Dass die teils von weit her kommen und sogar aus dem benachbarten Ausland wie etwa aus Österreich und der Schweiz, sah man an den Autokennzeichen. Der von Claudia Köditz-Habermann und ihrem Team aufwendig, detailreich und liebevoll geschmückte Stollen sorgt bei den Besuchern für viel Erstaunen und ständig werden Fotos von dieser einmaligen Deko gemacht. Es glitzert so, dass eine Familie sich fragt: „Ist das ein Goldbergwerk gewesen?“Nein – hier wurde „nur“Eisenerz abgebaut.