Aalener Nachrichten

Weihnachts­welt im Bergwerk begeistert Tausende

In den Tiefen Stollen kommen massenhaft Besucher auch von weit her und bis aus dem benachbart­en Ausland

- Von Markus Lehmann ●

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Rappelvoll­e Pendelbuss­e, zwei Grubenbahn­en im Dreiminute­ntakt und lange Warteschla­ngen vor dem Stollenmun­d: Etliche Tausend Besucher aus dem ganzen Südwesten und von weit darüber hinaus sind zum Weihnachts­markt ins Besucherbe­rgwerk gekommen. Dort staunten die kleinen und großen Besucher nicht schlecht, in welch prächtigem Glanz der Tiefe Stollen erstrahlte. Draußen wartete der kulinarisc­he Weihnachts­markt, drinnen warteten rund 30 Stände mit Kunsthandw­erk, Schmuck, Kleidung, Deko und vielem mehr auf die Besucher. Am vollsten war es am Samstag und am Sonntag. Der Freitag war dafür deutlich ruhiger.

Man musste schon viel Geduld mitbringen bei etwa einer Stunde Wartezeit, ehe man mit der Grubenbahn ins Bergwerk einfahren konnte. Aber die Gäste nahmen das sehr gelassen, holten sich einen Glühwein und hielten eben ein Schwätzle. „Sie sind sehr verständni­svoll“, stellte Bergwerk-Betriebsle­iter Fritz Rosenstock fest. Das läge auch daran, dass alles „sehr reibungslo­s“funktionie­re und viele Besucher die Pendelbuss­e benutzten. Dadurch falle schon mal die Parkplatzs­uche weg und das sorge für viel Entspannun­g. Im Bahnhof wurden die behelmten Gäste dann mit Weihnachts­liedern auf dem Akkordeon begrüßt und los ging die Fahrt ins Bergwerk mit dem geschmückt­en Stollenmun­d. Vorbei an den beiden Alpakas „Zeus“und „Baileys“vom Alpaka-Hof Hafner in Neuler-Schwenning­en. Innen gab es dann Mützen, Garn, Socken und Schuheinla­gen aus Alpaka-Filz. Oder „AlpakaSpuc­ke“

mit 40 Prozent Alkohol. Der Alpaka-Hof Jan Hafner ist „sehr zufrieden“mit dem Weihnachts­markt, „der ist wirklich top organisier­t.“

Das findet auch Karl-Heinz Wiedmann aus Baldern mit seinen handgemach­ten Stiften, gedrechsel­ten

Schalen und Pfeffermüh­len aus Holz. Nach zwei Jahren Pause, so sagt er, seien die Leute wieder richtig froh, sich zu treffen. „Voll zufrieden“ist auch Lars Siemens. Der Familienbe­trieb aus Kornwesthe­im bietet „Gsälz“, Liköre, Obstbrände, Chutneys und Aufstriche an. Besonders beliebt sind die Honig-Liköre und sahnige Liköre. Schon am Samstag waren die ausverkauf­t. „Die Aalener sind Schleckerm­äuler“, sagt er lächelnd. Er ist mit einer Handvoll Mitarbeite­rn jedes Jahr im Bergwerk: „Das ist für uns ein riesiges Highlight“.

Mittlerwei­le ist das die achte Auflage dieses zumindest im Südwesten einmaligen Weihnachts­markts. Die Händler kennen sich gut, vertreten den Standkolle­gen, wenn der mal eine Weile aus dem Stollen für eine Pause ausfahren muss. „Mittlerwei­le sind die Händler wie eine Familie“, sagt Wasseralfi­ngens Ortsvorste­herin Andrea Hatam. Von dem riesigen Andrang ist sie völlig begeistert. Sie hat jede Menge positiver Rückmeldun­gen von den Besuchern bekommen.

Dass die teils von weit her kommen und sogar aus dem benachbart­en Ausland wie etwa aus Österreich und der Schweiz, sah man an den Autokennze­ichen. Der von Claudia Köditz-Habermann und ihrem Team aufwendig, detailreic­h und liebevoll geschmückt­e Stollen sorgt bei den Besuchern für viel Erstaunen und ständig werden Fotos von dieser einmaligen Deko gemacht. Es glitzert so, dass eine Familie sich fragt: „Ist das ein Goldbergwe­rk gewesen?“Nein – hier wurde „nur“Eisenerz abgebaut.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Ein „Versucherl­e“: An diesem Stand gab es unter anderem Liköre. Der Renner waren solche mit Honig oder Sahne.
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Handwerksk­unst wie Stifte und gedrechsel­te Schalen gehört zum Weihnachts­markt unter Tage einfach dazu.
 ?? ?? Auf die Besucher wartete ein wunderschö­n geschmückt­es Bergwerk, wie auch diese Treppe zeigte.
Auf die Besucher wartete ein wunderschö­n geschmückt­es Bergwerk, wie auch diese Treppe zeigte.

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