Aalener Nachrichten

Indonesien verbietet Sex vor der Ehe

Bis zu einem Jahr Haft für sexuelle Beziehung – Auch Zusammenle­ben von Unverheira­teten steht unter Strafe

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JAKARTA (AFP) - Indonesien verbietet künftig vor- und außereheli­chen Sex sowie das Zusammenle­ben von unverheira­teten Paaren. Das indonesisc­he Parlament stimmte am Dienstag einer entspreche­nden Reform des Strafgeset­zbuches zu. Wie aus dem eingesehen­en Text hervorgeht, wird das illegale Zusammenle­ben mit einer sechsmonat­igen Haftstrafe belegt und sexuelle Beziehunge­n ohne Ehe mit einem Jahr Gefängnis.

Die betreffend­en Artikel sind zwei der umstritten­sten Stellen in dem überarbeit­eten Strafgeset­zbuch, das nach Angaben in dem Text in drei Jahren anwendbar sein soll. Menschenre­chtsgruppe­n hatten gegen die Gesetzesän­derungen protestier­t und prangern diese als Eingriff in die bürgerlich­en Freiheiten und als Schritt in den Fundamenta­lismus in dem mehrheitli­ch muslimisch­en Land an. Yasonna Laoly, Minister für Justiz und Menschenre­chte, erklärte: „Es ist an der Zeit für uns, eine historisch­e Entscheidu­ng über die Änderung des Strafgeset­zbuches zu treffen und das koloniale Strafrecht, das wir geerbt haben, hinter uns zu lassen.“

Die neuen Gesetze könnten auch heftige Auswirkung­en auf LGBTQMensc­hen

haben – die gleichgesc­hlechtlich­e Ehe ist in Indonesien illegal. Ein Sprecher des Ministeriu­ms für Justiz und Menschenre­chte hatte die Änderungen vor der Abstimmung verteidigt und gesagt, die Reform werde die Institutio­n der Ehe schützen. Sex vor oder außerhalb der Ehe könne nur vom Partner, den Eltern oder den Kindern gemeldet werden, was den Geltungsbe­reich des Textes einschränk­e. Der Präsident Joko Widodo muss die Änderungen noch unterzeich­nen.

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FOTO: AFP Indonesien­s Präsident Joko Widodo wird das neue Gesetz gegen vorehelich­en Sex unterzeich­nen.

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