Aalener Nachrichten

Auf der Suche nach Gold

Nach dem Keltenscha­tz-Raub in Manching tauchen die Ermittler nun auch im nahe gelegenen Weiher nach Indizien

- Von Ute Wessels

(dpa) - Bei der Suche nach den Golddieben von Manching haben die Ermittler einen Weiher in den Fokus genommen. In der Nähe des überfallen­en Kelten-RömerMuseu­ms in Oberbayern suchten am Dienstag zwei Taucher den Grund des Gewässers ab. Sie fanden unter anderem ein Brecheisen sowie ein Elektromes­sgerät, wie ein Polizeispr­echer mitteilte. Ob die Gegenständ­e in Zusammenha­ng mit der Tat stehen oder ob es sich lediglich um Schrott handle, wie der Sprecher sagte, muss nun geprüft werden.

Der Zweckverba­nd, der das Museum in der oberbayeri­schen Marktgemei­nde betreibt, wehrte sich unterdesse­n gegen Kritik an der in die Jahre gekommenen Videoüberw­achung. Das Sicherheit­skonzept sei zuletzt im Jahr 2020 vom Bayerische­n Landeskrim­inalamt (LKA) geprüft worden, teilte der Zweckverba­nd mit. Ein LKA-Sprecher hatte kürzlich gesagt, die Ermittlung­sarbeit

werde durch veraltete Kameratech­nik verzögert.

Das vom LKA angesproch­ene „total veraltete“Kamerasyst­em basiere in der Tat nicht auf neuester, hochauflös­ender Technologi­e, teilte der Zweckverba­nd nun mit. Aber: In der Vergangenh­eit seien mehrfach einzelne technische Komponente­n ausgetausc­ht worden, um Fehler zu beheben – zuletzt im März 2022.

In dem für technische Änderungen am Museum zuständige­n Bauamt des Marktes Manching seien überdies Vorplanung­en für umfangreic­he Maßnahmen zur technische­n Verbesseru­ng des Museums im Gange. Der Zweckverba­nd betonte, dass „auch das beste Kamerasyst­em den Raub des Manchinger Goldschatz­es nicht hätte verhindern können“. Das habe auch das LKA bestätigt.

In der Nacht zum 22. November waren Unbekannte in das 2006 eröffnete Museum im Landkreis Pfaffenhof­en an der Ilm eingebroch­en und hatten den 3,7 Kilogramm schweren und etwa 2000 Jahre alten Goldschatz gestohlen. Er besteht vor allem aus Münzen. Der reine Materialwe­rt wurde auf 250.000 Euro geschätzt. Der Handelswer­t für die historisch­en Münzen geht in die Millionen, wie es hieß. Ein Verkauf dürfte schwierig werden, weil die Münzen eine Vielzahl individuel­ler Merkmale aufweisen, die gut dokumentie­rt sind. Experten befürchten deshalb, dass die Täter das Gold einschmelz­en könnten.

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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Ein Polizeitau­cher reicht einen gefundenen Gegenstand, den er im Pichler Weiher in der Nähe des Keltenmuse­ums gefunden hat, an einen Kollegen.

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