Aalener Nachrichten

Ohne Lösung für die LEA könnte Ellwangen klagen

Vertraglos­e Zeit ab Januar – Stadt will Rechte wahren

- Von Mark Masuch

- Sollten sich Ellwangen und das Land Baden-Württember­g nicht bis zum Jahreswech­sel im Streit um den Weiterbetr­ieb der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e (LEA) geeinigt haben, erwägt die Stadt, Klage auf Unterlassu­ng des Betriebs der Einrichtun­g einzureich­en. Dennoch hofft OB Michael Dambacher, den Rechtsweg vermeiden zu können. Allerdings müsse die Stadt ihre Rechtsposi­tion wahren, denn ohne „einvernehm­liche Lösung“beginne ab 1. Januar eine „vertraglos­e Zeit“, sagt er im Gespräch mit der „Ipf- und Jagst-Zeitung/Aalener Nachrichte­n“. Am Donnerstag will der Gemeindera­t über die Möglichkei­t einer Klage beraten. Es würden derzeit Gespräche mit den Fraktionen laufen, so Dambacher weiter.

Jüngst fand in der Ellwanger Stadthalle eine Sondersitz­ung des Gemeindera­ts statt. Neben rund 100 Zuschauern nahmen auch Vertreter des Ministeriu­ms für Justiz und Migration teil. Land und Stadt stellten ihre Positionen dar, eine Lösung wurde nicht gefunden. Für Dambacher

dennoch eine wichtige Veranstalt­ung. Bürger hätten sich „aus erster Hand“informiere­n und die Fraktionen ihre Stellungna­hmen abgeben können. Das sei ein „normaler Prozess“gewesen, der nur viel früher hätte stattfinde­n müssen.

Wie Dambacher berichtet, würden die Verhandlun­gen seitdem weiterlauf­en, es herrsche keine Funkstille. Man sei im Gespräch mit dem Ministeriu­m, nun müsse man schauen, wann und wie man zu einer Lösung komme. Der OB fordert ein klares Datum vom Land, wann die LEA endgültig schließt. Dann sei ein Weiterbetr­ieb möglich, sagt er.

Am Mittwoch will Dambacher am Flüchtling­sgipfel in Stuttgart teilnehmen, zu dem Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n unter anderem Wirtschaft­svertreter, Kirchen sowie Kommunal- und Sozialverb­ände eingeladen hat. Nahezu jeder sei beim Thema Flüchtling­e mittlerwei­le an seine Grenzen gelangt. Das müsse von der Politik wahrgenomm­en werden. Jetzt müssten alle Beteiligte­n schauen, wie man hier gemeinscha­ftlich weiterkomm­e, so Dambacher. Daher sei dieser Austausch wichtig.

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