Eble stellt Bopfinger Gemeinderat den Regionalplan vor
Kritische Fragen bezüglich B29-Trasse und dem Gewerbegebiet Kerkingen
BOPFINGEN – In einem ausführlichen Vortrag hat der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Ostwürttemberg den Bopfinger Gemeinderäten den Entwurf zur Fortschreibung des Regionalplans vorgestellt. Laut Thomas Eble soll in den kommenden Jahren Bopfingens Position als „Bollwerk“des Ostalbkreises gegen Bayern gestärkt werden.
Ziel des Regionalplans ist es, die räumliche Entwicklung der Region, hier des Ostalbkreises und des Landkreis Heidenheim zu ordnen und zu steuern.
Hierzu werden auf Basis der Entwicklungsachsen (unter anderem B29 und A7) und des zentrale Orte-Prinzips des Landesentwicklungsplans Freiraum-Siedlungs- und Infrastrukturen festgelegt, anhand derer sich die Räume je nach Vorgabe entwickeln sollen. Dazu gehören auch Flächen für die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe, die Ausweisung von Gewerbegebieten oder neu auch Flächen für Windparks oder Freiflächenphotovoltaikanlagen. Um die regenerativen Energien zu stärken sind in Vorranggebieten für die Landwirtschaft Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen bis zu vier Hektar möglich.
Daneben gibt es Flächen mit Schutzfunktionen wie Gebiete für die Bodenerhaltung der Land- und Forstwirtschaft, Hochwasserschutz oder regionale Grünzüge und Grünzäsuren. Große Bedeutung wird im Regionalplan auf die Innenentwicklungsquote
gelegt. So könnten Gemeinden, die das Ziel erfüllten im Laufe der Gültigkeit des Regionalplans besser gestellt werden, so Eble. Er betonte weiter, dass ein Ziel des Regionalplans die Stärkung der Randregionen wie die Raumschaft Bopfingen mit Kirchheim und Riesbürg gewesen sei. Allerdings könne der Regionalplan nur die Richtung festlegen und Strukturen schaffen. In wieweit die vorgesehenen Funktionen ausgefüllt werden, sei Sache der Gemeinden.
Das Unterzentrum Bopfingen liegt an der Ost-West-Entwicklungsachse B29 und ist dem ländlichen Raum zugeordnet. Daher sind hier auch Vorranggebiete (die geplante Nutzung hat Vorrang) für großflächigen Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen verortet. Durch die Grünzäsur sind allerdings auch Vorbehaltsgebiete (ausschließlich für die geplante Nutzung zulässig) für Siedlungsstreuung, Biotopverbund, Klima einschließlich Luftleitbahn und Hochwasserschutz zu berücksichtigen.
In den Regionalplan sei viel Gehirnschmalz geflossen, lobte Berthold Herdeg (CDU) den Entwurf. Jetzt gelte es bewusst abzuwägen, um für Bopfingen die bestmögliche Lösung herauszuholen.
Bettina Weber und Carola MerkRudolph (SPD) bemängelten, dass sich die Kommunen und Bürger nur vom 1. November bis zum 1. Dezember zum neuen Regionalplan äußern konnten.
Bei der anschließenden Diskussion
hinterfragte Riffingens Ortsvorsteher Dietmar Schönherr, weshalb bei den Entwicklungsachsen nur die Südtrasse der „B29 neu“im Regionalplan eingezeichnet sei. Da es nicht möglich sei, alle im Linienfindungsverfahren zu prüfenden Trassen einzuzeichnen, sei dies nur ein Platzhalter, so Thomas Eble.
Kerkingens Ortsvorsteherin Bettina Maria Weber fiel auf, dass das geplante Gewerbegebiet entlang der L1060 um eine Fläche erweitert wurde. Diese dienen nur der besseren Zufahrt und der Arrondierung, konnte sie Gunter Bühler beruhigen.
Der Gemeinderat nahm den Entwurf zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung mit der Prüfung und einer Stellungnahme.