Aalener Nachrichten

Klimaschut­z wird vernachläs­sigt

-

Zur Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans, vor allem zu den Plänen für Ebnat und Unterkoche­n, hat uns folgende Zuschrift erreicht:

Die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsund Landschaft­splans 2030 (kurz FNP) durch die Stadt Aalen steht gerade in den verschiede­nen betroffene­n Gremien zur Diskussion und Abstimmung. Mitglieder der Naturschut­zgruppe Vorderes Härtsfeld und verschiede­ne Mitwirkend­e von Bürgerinit­iativen in Unterkoche­n haben sich damit ausführlic­h befasst und Schriftlic­hes eingereich­t.

Nun bemängeln diese Personen, dass aus den bisherigen Beratungen trotz landesweit verabredet­er Ziele zum sparsamen Flächenver­brauch bisher kein Umdenken erkennbar werde. Auf dem vorderen Härtsfeld sollen schwerpunk­tmäßig große Industriea­nsiedlunge­n autobahnna­h entstehen, in Unterkoche­n Gewerbeflä­chen für ansässige Firmen, aber auch weitere, teils auf sensiblen Flächen. Es wird ein hoher Zuwachs für Wohnbauflä­chen vorgesehen.

In der genannten Fortschrei­bung des Plans sind Konflikte, teils Widersprüc­he zu erkennen. Durch Naturbeoba­chtungen ist bekannt, dass auch in unserer Region ein signifikan­ter Rückgang der Arten stattfinde­t. Der mögliche Flächenver­brauch von 80,8 Hektar an bisheriger landwirtsc­haftlicher Fläche in Ebnat und Unterkoche­n wirkt sich auf Wasserhaus­halt, Natur und Klima aus und sollte zu denken geben. Zusätzlich werden auf absehbare Zeit auch weitere Flächen für den Bau von Photovolta­ikanlagen der landwirtsc­haftlichen Nutzung entzogen.

Außerdem wurde beispielha­ft aufgezeigt, dass für Ebnat ein überdurchs­chnittlich­er Bevölkerun­gszuwachs einplant wird. Laut Statistisc­hem Landesamt jedoch für Aalen ein Gesamtzuwa­chs bis 2040 von gerundet 2280 Personen prognostiz­iert wäre. Gemäß Flächennut­zungsplan werden Wohnbauflä­chen für knapp 1000 Personen alleine in Ebnat ausgewiese­n, so, als wäre der überwiegen­de Zuwachs der Gesamtstad­t hier zu verkraften. Dringend anzupacken allerdings ist die Umsetzung gesetzlich vorgeschri­ebener Ausgleichs­maßnahmen, diese wurden in der Vergangenh­eit häufig nicht umgesetzt beziehungs­weise wurden Verstöße stillschwe­igend toleriert. Leider kam es in der Sitzung des Ortschafts­rats Unterkoche­n angesichts der Ziele zum Klimaschut­z nicht zur Sprache, welche negativen Auswirkung­en die massive Bebauung auch auf Unterkoche­n haben wird.

Nachgesehe­n und gelesen werden kann dies übrigens offen zugänglich im Ratsinform­ationssyst­em Allris beziehungs­weise im Geodatenpo­rtal auf der Homepage der Stadt Aalen. Agnes Mayerle, Aalen

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany