Praxis für Frauenheilkunde zieht in die Virngrund-Klinik
Intensivpflegedienst Lebenswert kündigt Mietvertrag – Räumlichkeiten sollen kommendes Jahr umgebaut werden
- Die Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Ellwangen/Bopfingen zieht in die bisherigen Räume des Intensivpflegedienstes Lebenswert in der Sankt-Anna-Virngrund-Klinik um. Dafür hat der Ausschuss Eigenbetrieb der Kliniken in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung grünes Licht gegeben. Anfang kommenden Jahres wird mit den Umbauarbeiten begonnen, für die Kosten in Höhe von 355.000 Euro veranschlagt und vom Ausschuss genehmigt worden sind.
Die Hauptpraxis des MVZ ist zurzeit in der Adelbergergasse in Ellwangen angesiedelt. Im Arzt- und Therapiezentrum (ATZ) in der Klinik in Ellwangen hat der Intensivpflegedienst Lebenswert seinen Mietvertrag zum Jahresende nach einer zehnjährigen Mietlaufzeit gekündigt, weil er im Industriegebiet neu gebaut hat und folglich umzieht.
Die frei werdende Fläche in der Klinik entspricht nach Mitteilung vom für die Finanzen zuständigen Vorstand der Kliniken, Thomas Schneider, in etwa der bisherigen Fläche des MVZ in der Adelbergergasse. So könnten nun die Kliniken das MVZ integrieren, um Synergien zu nutzen. Kurze Wege böten vielfältige Vorteile in der Zusammenarbeit und ermöglichten eine verbesserte Dienstplanung, eine gemeinsame Gerätenutzung und vor allem Zeiteinsparungen für die ärztlichen Mitarbeiter.
Der Umzug sei laut Vorstand auch im Sinne der MVZ-Strategie der Kliniken Ostalb, die die gezielte Ansiedlung von Facharztpraxen an den jeweiligen Standorten vorsehe, um so die sektorenübergreifende Patientenversorgung zu fördern und die
Zuweisung zu den Kliniken sicherzustellen. Im Rahmen des Zukunftskonzeptes sei die Sicherstellung der gynäkologischen Versorgung in der Region Ellwangen als Übergangskonzept mit Sofortmaßnahmen im Verwaltungsrat vorgestellt worden.
Gemeinsam mit der Fachabteilung Geburtshilfe/Gynäkologie des Ostalb-Klinikums in Aalen unter der Leitung von Chefarzt Karsten Gnauert soll die Geburtshilfe in Ellwangen Schneider zufolge als Level 4 Außenstelle abgesichert und fachärztlich unterstützt werden. Die Kreißsäle in Ellwangen sowie der Sectio-OP könnten dadurch weiter betrieben und auch kleinere ambulante sowie leichtere stationäre Eingriffe durch die Gynäkologie Aalen-Ellwangen vorgenommen werden. Somit werde die bewährte wohnortnahe Patientenversorgung vor allem im Bereich der Geburtshilfe für die Patientinnen des Großraums Ellwangen in aktueller Struktur aufrechterhalten. Gleichzeitig werde die geburtshilfliche Situation am Ostalb-Klinikum in Aalen entspannt.
Darüber hinaus sei eine Intensivierung der Zusammenarbeit des MVZ Ellwangen mit der Fachabteilung Gynäkologie/Geburtshilfe in
Aalen in der Form geplant, dass Fachärztinnen und Fachärzte der Abteilung Frauenklinik Aalen gleichzeitig eine Teilanstellung im MVZ Ellwangen/Bopfingen erhalten und auch bei den Kliniken Ellwangen in Teilzeit tätig werden. So könne das MVZ Ellwangen als bedeutender Zuweiser der Kliniken seine Patientenversorgung weiterhin in vollem Umfang aufrecht erhalten. Da die Ärzte des MVZ Ellwangen gleichzeitig in der gynäkologischen/geburtshilflichen Abteilung der St. Anna-VirngrundKlinik tätig seien, seien kurze Wege vor allem in der Geburtshilfe sehr von Vorteil und böten deutlich mehr Flexibilität, sagte Schneider.
Um die Praxisräume in eine gynäkologische Praxis mit mehreren Behandlungszimmern umzugestalten, sind ihm zufolge Umbaumaßnahmen sowie Renovierungsarbeiten nötig. Umziehen soll die Praxis in die Klinik bis zum 1. Mai 2023. Mit den Umbaumaßnahmen soll Anfang 2023 begonnen werden.
Karl Hilsenbek (Freie Wähler) sagte, er finde die Konzentration super. Und wenn es bei der bewährten wohnortnahen Patientenversorgung bleibe, die die Verwaltung verspreche, „dann ist das klasse!“