Zwei singen seit mehr als 40 Jahren
Kirchenchor Schönenberg ist überaltert und wirbt um neue Sängerinnen und Sänger
ELLWANGEN-SCHÖNENBERG - Der Kirchenchor Schönenberg hat am Samstagabend im Gemeindehaus Sankt Alfons seine Cäcilienfeier abgehalten. Die Feier begann in der Schönenbergkirche mit einer Vorabendmesse zum 1. Advent, die vom Kirchenchor unter der Leitung von Chordirektorin Margit Lang gestaltet wurde.
Der neue Vorsitzende des Kirchenchors, Reinhold Wolf, blickte auf die letzte Cäcilienfeier am 30. November 2019 und auf die anschließende Corona-Pandemie, die dem Chor, was Proben und Auftritte bei Gottesdiensten anbelangt. einiges an Einschränkungen und an Flexibilität abverlangt hat. So durfte im Frühjahr 2020 überhaupt nicht gesungen werden, im Sommer probte der Chor in kleinem Kreis im Hof, unter fleißiger Mithilfe einer Amsel. 2021 sei es dann fast noch schlimmer als 2020 gewesen, sagte Wolf. 2022 wurde im Dorfhaus Rattstadt und in der Schönenbergkirche geprobt, bis dann wieder im Pfarrsaal geprobt werden konnte. Das Singen in einer kleinen Gruppe mit nur acht Sängerinnen und Sängern bei den Gottesdiensten sei, so Wolf, eine richtige Herausforderung gewesen.
Schönenbergpfarrer Pater Martin Leitgöb, Präses des Kirchenchors, dankte im Namen der Kirchengemeinde und des Kirchengemeinderats dem Chor für die Gestaltung der Festgottesdienste und der Chordirektorin für die gute Kooperation und die gute Auswahl der Musikstücke und dafür, dass sie dem Chor eine Seele gebe. Dem neuen Vorsitzenden, Reinhold Wolf, wünschte der Pfarrer „eine glückliche Hand und viel Enthusiasmus“.
Wolf und Leitgöb nahmen die Ehrungen von langjährigen Sängerinnen und Sängern vor und bedankten sich für ihre Treue. Als Jubilare im Jahr 2021 wurden geehrt für 15 Jahre Thea Ruck und Josef Graule, für 20 Jahre Rudolf Hilsenbek, Monika Bitterer und Franz Wiedenhöfer, für 25 Jahre Edeltraud Ladenburger, Ludwig Ladenburger, Ursula Borst und
Peter Kohler, für 40 Jahre Otto Brenner. Die Jubilare im Jahr 2022 sind Uschi Stengel-Wünsch (15), Edith Vogt (20), Beate Mettmann, Josef Schneider (beide 25) und Alfred Kling (40).
Reinhold Wolf und Pfarrer Martin Leitgöb bedankten sich beim bisherigen Kirchenchorvorsitzenden Rudolf Drasch für dessen zwei Wahlperioden über insgesamt acht Jahre. Wolf lobte Drasch, der auch im Oratorienchor, in der Gruppe Impuls und in der Schola singt, als einen „unheimlich engagierten und umtriebigen Menschen“und nannte als Meilensteine seiner Amtszeit die Mitgliederbefragung und die Befragung der Kirchengemeinde zur Qualität und zum Liedgut des Kirchenchors sowie die durchgeführten Stimmbildungen. „Für mich hast du sehr viel im Chor bewegt“, sagte Wolf: „Du hast Denkanstöße gegeben. Du warst zu der Zeit der goldrichtigste Mensch.“Als Dank hatte Uschi Stengel-Wünsch ein Lied getextet, das sie zusammen mit Gabriele und Reinhold Wolf, Josef Graule und Peter
Kohler sowie Margit Lang am Klavier vortrug. Rudolf Drasch freute sich über das Lob und die Geschenke und gab dem Chor einen Tipp beim Singen mit auf den Weg: „Leute, lacht mehr! Wir sehen sehr ernst aus.“
Wolf warb um neue Sängerinnen und Sänger. „Wir sind einfach überaltert, das muss man so sehen“, sagte er: „Wir brauchen zwischen 30- und 50-Jährige im Chor. Die müssen wir ansprechen. Der Chor muss sich entwickeln, sonst sind wir kein Chor mehr.“Was das Liedgut anbelangt, müsse man „auch mal einen Kracher bringen“.
Die vor kurzem durchgeführten Neuwahlen der Vorstandschaft brachten folgendes Ergebnis: Reinhold Wolf (Vorsitzender), Gabriele Wolf (Schriftführerin) und Simone Hofer (Kassiererin). In ihren Ämtern bestätigt wurden die Stimmführerinnen und Stimmführer Daniela Michelberger (Sopran), Uschi StengelWünsch (Alt), Peter Kohler (Tenor) und Josef Graule (Bass). Das Amt des zweiten Vorsitzenden konnte nicht besetzt werden.