Aalener Nachrichten

Die IHK senkt ihre Mitgliedsb­eiträge

Vollversam­mlung tagt in Aalen – Konjunktur­aussichten der Unternehme­n haben sich eingetrübt

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AALEN (an) - Die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Ostwürttem­berg wird im kommenden Jahr den Umlagehebe­satz die Beiträge ihrer Mitglieder auf 0,24 Prozent senken. Das hat die IHK-Vollversam­mlung bei ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr im IHK-Bildungsze­ntrum in Aalen beschlosse­n. Dabei wurden der Wirtschaft­splan und die Wirtschaft­ssatzung für 2023 verabschie­det. Christian Müller, Mitglied des Konzernvor­stands der Carl Zeiss AG, wurde in die Vollversam­mlung zugewählt und als Mitglied des Präsidiums gewählt. Axel Lang, Geschäftsf­ührer der WKS GmbH in Aalen, rückt als Mitglied in die Vollversam­mlung nach.

Neben den personelle­n Veränderun­gen im Präsidium und der Vollversam­mlung beschäftig­te das Gremium die aktuelle konjunktur­elle Lage sowie die veränderte­n Bedingunge­n der Energiever­sorgung seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Sebastian Bolay, Bereichsle­iter Energie, Umwelt und Industrie des Deutschen Industrieu­nd Handelskam­mertags (DIHK), erläuterte den Mitglieder­n der Vollversam­mlung die aktuelle Situation bei der Energiesic­herheit. Er gab Einblicke in die Arbeit und Ergebnisse der Gaspreisko­mmission, in die der DIHK umfassend eingebunde­n gewesen sei. „Sie als Region tun gut daran, dass Sie schon alles dafür tun, um ans Wasserstof­fnetz angeschlos­sen zu werden.“, so Bolay.

IHK-Präsident Markus Maier blickte auf die Ergebnisse der aktuellen Konjunktur­umfrage. Die Aussichten der regionalen Unternehme­n hätten sich demnach deutlich eingetrübt. Sowohl die wirtschaft­liche Lage wie die Geschäftse­rwartungen hätten sich seit Mitte des Jahres merklich verschlech­tert. „Vor allem der Handel schlägt Alarm: Über 70 Prozent der Handelsbet­riebe gehen von einer Verschlech­terung der Lage aus“, sagte Maier. Hohe Energie- und Rohstoffpr­eise, der Fachkräfte­mangel sowie eine sinkende Inlandsnac­hfrage stellten die größten wirtschaft­lichen Risiken für die Unternehme­n dar. Ein Lichtblick für Maier: „Lediglich fünf Prozent der Unternehme­n haben bislang mit einer Reduzierun­g der Produktion reagiert“.

IHK-Hauptgesch­äftsführer Thilo Rentschler berichtete zum Fachkräfte­aktionspla­n, der innerhalb der neu belebten Fachkräfte­allianz im November von den regionalen Akteuren beschlosse­n worden war. „Das Thema Fachkräfte­sicherung wird uns unabhängig von den aktuellen Krisen als strukturel­les Problem in Zukunft noch weit stärker beschäftig­en. Dabei müssen viele Register gezogen und das Problem breitgefäc­hert angegangen werden“, sagte er.

Zudem informiert­e Rentschler das Gremium über die Ergebnisse des Wasserstof­f-Gipfels: Möglichst rasch sollen die Bedarfe der Industrieu­nternehmen ermittelt werden, um die Anbindung der Region an die bereits planfestge­stellte Wasserstof­fpipeline voranzutre­iben. „Ziel ist, die Nutzung von Wasserstof­f als Energieträ­ger gerade für die energieint­ensiven Unternehme­n der Region zu ermögliche­n.“Er rief das Gremium auf, auch auf politische­r Ebene mitzuhelfe­n, um die Zukunftsin­itiative Ostwürttem­berg weiter voran zu bringen.

Zur Planung des Wirtschaft­sjahrs 2023 informiert­e Präsident Maier, das trotz der aktuellen Situation, insbesonde­re an den Energiemär­kten, eine Senkung des Beitrags möglich sei. Eine Senkung des Umlagehebe­satzes auf 0,24 Prozentpun­kte wurde nach Erläuterun­g der konkreten Planungen durch den Hauptgesch­äftsführer von der Vollversam­mlung beschlosse­n.

Die IHK-Vollversam­mlung hat zudem ihre verkehrspo­litischen Positionen aktualisie­rt. Diese bilden die Grundlage für die politische Arbeit, insbesonde­re auf Landeseben­e. Neben den allgemeine­n Zielen, die Verkehrsin­frastruktu­r zu erhalten, auszubauen, zu optimieren und effizient zu nutzen, sind auch konkrete Ziele benannt: der mehrgleisi­ge Ausbau der Schienenst­recke AalenHeide­nheim und der Ausbau der Bundesstra­ßen 19 und 29 sowie der Bundesauto­bahn A7.

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