Aalener Nachrichten

Trotz Krisen: Rekordjahr in Oberkochen

Stadt profitiert vor allem von der Stärke der örtlichen Unternehme­n wie der Firma Carl Zeiss

- Von Edwin Hügler ●

- „Auch wenn uns viele Umstände Sorgenfalt­en auf die Stirn treiben, gehen wir ein weiteres Mal mit Rekordzahl­en ins kommende Jahr“. So hat Bürgermeis­ter Peter Traub bei seiner Haushaltsr­ede im Gemeindera­t die aktuelle Situation der Stadt Oberkochen beschriebe­n. Rekordverd­ächtig sind auf jeden Fall die geplanten Gewerbeste­uereinnahm­en von 101,9 Millionen Euro sowie das vorgesehen­e Investitio­nspaket von 65,2 Millionen Euro.

Traub betonte, dass Oberkochen von der allgemeine­n Entwicklun­g nicht verschont bleibe, wenngleich vor allem bei den großen Unternehme­n die bereits vor einiger Zeit eingeführt­en Resilienzs­trategien greifen und ihnen eine gewisse Krisenfest­igkeit verleihen würden. Man profitiere daher vor allem von der Stärke der örtlichen Unternehme­n, allen voran der Firma Carl Zeiss.

Im Hinblick auf die Investitio­nen der Stadt nannte der Bürgermeis­ter sieben Großprojek­te, die entweder geplant oder schon teilweise umgesetzt seien. Im Einzelnen erwähnte er das Sportzentr­um „Schwörz“(38,5 Millionen Euro), die Dreißental­halle mit Schulmensa

(25 Millionen

Euro), die Kindertage­sstätte Einstein (9,3 Millionen Euro), das „Blaulichtz­entrum“(15 Millionen Euro), die Sozialstat­ion mit Tagespfleg­e und 44 betreuten Wohnungen (16,4 Millionen Euro), die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets „Oberkochen Süd III“(7,8 Millionen Euro) und den Umbau der Anschlusss­telle B19 Oberkochen Süd (27,2 Millionen Euro). Von diesen Gesamtinve­stitionen in Höhe von 139 Millionen Euro entfielen 65,2

Millionen Euro auf das Jahr 2023.

Neben diesen großen Projekten kümmere man sich auch um die Straßensan­ierungen. Als Beispiel nannte Traub die Erneuerung des JohannSeba­stian-Wegs für rund 1,2 Millionen Euro. Hohe Priorität habe auch der kommunale Klimaschut­z. Traub erwähnte dabei den geplanten Aufbau eines Nahwärmene­tzes, die Errichtung von Photovolta­ikanlagen, die Schaffung eines Hutewalds und die extensive Bewirtscha­ftung der städtische­n Wälder.

Kritisch äußerte sich Traub zur Suche eines Autobahnzu­bringers von der B19 zur A7. Man werde sicherlich bald erfahren, wie diese „Wunschtras­se“aussehen werde. „Nachdem aber augenschei­nlich das Fell des Aalener beziehungs­weise

Unterkoche­ner Bären wieder verteilt werden soll, möchte ich anmerken“, so Traub, „dass wir über die Verteilung unseres Fells selbst entscheide­n wollen und werden.“

Positive Zahlen legte Traub im Hinblick auf die finanziell­e Situation der Stadt vor. Man rechne im ordentlich­en Haushalt 2023 aufgrund hoher Einnahmen mit einem Ergebnis von plus 17,6 Millionen Euro. Die hohen Investitio­nen führten zu einem Rückgang des Finanzmitt­elbestande­s um 38,5 Millionen Euro, man zehre somit die Überschüss­e der vergangene­n Jahre teilweise auf. Doch dies sei so geplant.

Außerdem hob der Bürgermeis­ter hervor, dass die Stadt Oberkochen wegen ihrer guten Einnahmesi­tuation mit Umlagezahl­ungen von 79,4 Millionen Euro an Bund, Land und Landkreis nach Aalen und Schwäbisch Gmünd der drittgrößt­e Zahler im Ostalbkrei­s sei.

„Hohe Priorität hat der Klimaschut­z“, sagte Bürgermeis­ter Peter Traub.

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