Trotz Krisen: Rekordjahr in Oberkochen
Stadt profitiert vor allem von der Stärke der örtlichen Unternehmen wie der Firma Carl Zeiss
- „Auch wenn uns viele Umstände Sorgenfalten auf die Stirn treiben, gehen wir ein weiteres Mal mit Rekordzahlen ins kommende Jahr“. So hat Bürgermeister Peter Traub bei seiner Haushaltsrede im Gemeinderat die aktuelle Situation der Stadt Oberkochen beschrieben. Rekordverdächtig sind auf jeden Fall die geplanten Gewerbesteuereinnahmen von 101,9 Millionen Euro sowie das vorgesehene Investitionspaket von 65,2 Millionen Euro.
Traub betonte, dass Oberkochen von der allgemeinen Entwicklung nicht verschont bleibe, wenngleich vor allem bei den großen Unternehmen die bereits vor einiger Zeit eingeführten Resilienzstrategien greifen und ihnen eine gewisse Krisenfestigkeit verleihen würden. Man profitiere daher vor allem von der Stärke der örtlichen Unternehmen, allen voran der Firma Carl Zeiss.
Im Hinblick auf die Investitionen der Stadt nannte der Bürgermeister sieben Großprojekte, die entweder geplant oder schon teilweise umgesetzt seien. Im Einzelnen erwähnte er das Sportzentrum „Schwörz“(38,5 Millionen Euro), die Dreißentalhalle mit Schulmensa
(25 Millionen
Euro), die Kindertagesstätte Einstein (9,3 Millionen Euro), das „Blaulichtzentrum“(15 Millionen Euro), die Sozialstation mit Tagespflege und 44 betreuten Wohnungen (16,4 Millionen Euro), die Erschließung des Gewerbegebiets „Oberkochen Süd III“(7,8 Millionen Euro) und den Umbau der Anschlussstelle B19 Oberkochen Süd (27,2 Millionen Euro). Von diesen Gesamtinvestitionen in Höhe von 139 Millionen Euro entfielen 65,2
Millionen Euro auf das Jahr 2023.
Neben diesen großen Projekten kümmere man sich auch um die Straßensanierungen. Als Beispiel nannte Traub die Erneuerung des JohannSebastian-Wegs für rund 1,2 Millionen Euro. Hohe Priorität habe auch der kommunale Klimaschutz. Traub erwähnte dabei den geplanten Aufbau eines Nahwärmenetzes, die Errichtung von Photovoltaikanlagen, die Schaffung eines Hutewalds und die extensive Bewirtschaftung der städtischen Wälder.
Kritisch äußerte sich Traub zur Suche eines Autobahnzubringers von der B19 zur A7. Man werde sicherlich bald erfahren, wie diese „Wunschtrasse“aussehen werde. „Nachdem aber augenscheinlich das Fell des Aalener beziehungsweise
Unterkochener Bären wieder verteilt werden soll, möchte ich anmerken“, so Traub, „dass wir über die Verteilung unseres Fells selbst entscheiden wollen und werden.“
Positive Zahlen legte Traub im Hinblick auf die finanzielle Situation der Stadt vor. Man rechne im ordentlichen Haushalt 2023 aufgrund hoher Einnahmen mit einem Ergebnis von plus 17,6 Millionen Euro. Die hohen Investitionen führten zu einem Rückgang des Finanzmittelbestandes um 38,5 Millionen Euro, man zehre somit die Überschüsse der vergangenen Jahre teilweise auf. Doch dies sei so geplant.
Außerdem hob der Bürgermeister hervor, dass die Stadt Oberkochen wegen ihrer guten Einnahmesituation mit Umlagezahlungen von 79,4 Millionen Euro an Bund, Land und Landkreis nach Aalen und Schwäbisch Gmünd der drittgrößte Zahler im Ostalbkreis sei.
„Hohe Priorität hat der Klimaschutz“, sagte Bürgermeister Peter Traub.