Handwerk beurteilt die Lage noch als gut
(sz) - Nicht so angespannt wie befürchtet, aber geprägt von großer Unsicherheit: So zeigt sich die Konjunktur im Landeshandwerk zum Jahreswechsel, wie der Baden-Württembergische Handwerkstag am Donnerstag mitteilte. Die Mehrheit der Betriebe habe die Lage Ende 2022 noch als gut bezeichnet. Die Erwartungen für die kommenden Monate sei dagegen verhalten.
„Es ist ein starkes Zeichen für die Stabilität des Handwerks, wenn die Betriebe trotz Dauerkrise zum Jahreswechsel noch weitestgehend gut gestimmt waren. Sorgen macht uns aber der teils deutliche Auftragsrückgang und der eher pessimistische Blick auf die nächsten Monate“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Die Betriebe seien verunsichert, weil sie häufig noch gar nicht wissen, wie sich die Energiekrise auf sie auswirke – oft stünden die Jahresabrechnungen noch aus. „Spätestens wenn Nachzahlungen und höhere Abschläge drohen, könnten die Klagen der Betriebe lauter werden. Umso wichtiger wäre es, dass die Härtefallhilfen jetzt endlich kommen, um besonders betroffene Betriebe aufzufangen“, so Reichhold.
Im vierten Quartal 2022 wurde die Geschäftslage von den 1500 befragten Handwerksbetrieben in Baden-Württemberg noch überwiegend positiv beurteilt. So gaben fast 70 Prozent der Betriebe an, ihre Geschäftslage sei „gut“, knapp ein Viertel bewerteten sie als „mittel“und nur neun Prozent als „schlecht“. Am zufriedensten waren weiterhin die Betriebe aus den Bauhaupt- und dem Ausbaugewerbe. Der Ausblick auf das erste Quartal 2023 ist indes recht zurückhaltend. Eine knappe Zweidrittel-Mehrheit gehe zwar noch von einer unveränderten Lage aus, aber die Zahl der Pessimisten sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf gut 20 Prozent gestiegen.