Die Zahl der Arbeitslosen steigt
Quote liegt im Januar in Ostwürttemberg bei 3,6 Prozent – Viele Lehrstellen sind unbesetzt
(an) - Die Zahl der Arbeitslosen hat im Januar in Ostwürttemberg gegenüber Dezember um 675 auf 9006 Personen zugenommen. Die Arbeitslosenquote lag mit aktuell 3,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats, wo die Quote noch bei 3,3 Prozent lag. Diese Entwicklung kam für Claudia Prusik, Chefin der Aalener Arbeitsagentur, nicht unerwartet. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in einem Januar sei durchaus üblich.
„Nachdem wir im letzten Jahr einen eher leichten Anstieg in der Arbeitslosigkeit hatten, haben wir diesen Januar wieder einen etwas höheren Zuwachs zu ver-zeichnen“, sagt Prusik. Auf einen längeren Zeitraum betrachtet und auch im Vergleich zum gesamten Bundesland liege die Region insgesamt im Durchschnitt der letzten Jahre. Die saisonal bedingte, leicht abgeschwächte Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zu Jahresbeginn in Kombination mit den zusätzlichen Zugängen ukrainischer Flüchtlinge habe dementsprechend zu einem Zuwachs von absolut 357 Arbeitslosen geführt. Das sind 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Bereich des Arbeitslosengelds sind mit absolut 4338 Personen 232 weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Bei den BürgergeldEmpfängern sind es mit absolut 4668 Personen 589 mehr als im Januar 2022. „Das heißt, wir schauen in der Region Ostwürttemberg weiterhin auf eine grundsätzlich stabile Lage“, so Prusik.
In der Agentur für Arbeit Aalen mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4338 Personen betreut. 4668 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 51,8 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.
Im Ostalbkreis wurden im Januar 5994 Arbeitslose (2842 Frauen, 3152 Männer) registriert, das sind 440 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 3,4 Prozent (plus 0,3 Prozent). Davon wurden vom Jobcenter (Bürgergerld) 3074 Menschen betreut, 143 Personen oder 4,9 Prozent mehr als im Vormonat
Im Kreis Heidenheim waren 3012 Arbeitslose gemeldet (1450 Frauen, 1562 Männer), 235 Personen oder 8,5 Prozent mehr als im Vormonat. Das ergibt eine Arbeitslosenquote im Januar von 4,1 Prozent (plus 0,3 Prozent). Das Jobcenter kümmerte sich davon um 1594 Personen, 97 Personen oder 6,5 Prozent mehr als im Vormonat.
690 neue Stellen wurden im Januar der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet, was ein relativ verhaltener Jahresauftakt ist. Im letzten Jahr hatten die Unternehmen der Region noch 35,6 Prozent mehr neue Stellen gemeldet. Den Vermittlungsfachkräften standen im Berichtsmonat insgesamt 5193 zu besetzende Stellen zur Verfügung. Das sind jedoch im Vergleich zum Januar vergangenen Jahres 1269 mehr zu besetzende Stellen. Die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit
ist im Januar im Vergleich zum Vormonat gesunken. Insgesamt zeigten zwölf Betriebe für 146 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember 2022 waren es 33 Betriebe für 495 Beschäftigte.
Am Ausbildungsmarkt gab es im sogenannten fünften Quartal – das ist der Berichtszeitraum von Oktober bis Dezember bei der Nachvermittlung – weniger gemeldete Bewerberinnen und Bewerber (minus 0,7 Prozent) und deutlich mehr Ausbildungsstellen (plus 34,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ist es noch 39 Bewerberinnen und Bewerbern gelungen, in diesem Zeitraum in eine Ausbildung einzumünden. Das sind 17 mehr als im Vorjahr. Zum Ende des fünften Quartals waren noch 46 Bewerberinnen und Bewerber vollständig unversorgt und weiterhin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit sofortigem Beginn. Ihnen standen rein rechnerisch noch 35 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.