Aalener Nachrichten

Schillers „Illuminate“ist eine Klang-Umarmung

Christophe­r von Deylen bringt zum 25-jährigen Bandbesteh­en ein Doppelalbu­m mit 28 Songs heraus

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Zehn Top-Ten-Alben, von denen acht auf Platz eins landeten, und mehrere Goldund Platin-Auszeichnu­ngen sprechen für sich: Seit dem Debüt „Das Glockenspi­el“von 1998 hat sich das Musikproje­kt Schiller etabliert und eine treue Fangemeind­e hinter sich versammelt. Zum 25-jährigen Bandbesteh­en hat Gründer Christophe­r von Deylen ein Schmankerl parat: ein Doppelalbu­m mit 28 neuen Songs und rund zwei Stunden Hörgenuss. „Ich möchte dazu einladen, für ein paar Stunden den Alltag hinter sich zu lassen“, sagt der kreative Produzent in Hamburg. „Die Welt um uns herum scheint sich Tag für Tag schneller zu drehen. Da möchte ich zumindest musikalisc­h einen Fels in der Brandung anbieten.“

Das macht er gleich zu Beginn deutlich. Nach ein paar atmosphäri­schen Dschungel-Klängen heißt es mit leicht verzerrter Hallstimme: „Schließen Sie die Augen, entspannen Sie sich. Willkommen in der neuen Welt von Schiller.“Diese neue Welt ist bunt, vielfältig. Der Titeltrack „Illuminate“scheint zu pulsieren und gleicht einem

Rausch, „Reisefiebe­r“hingegen entführt die Hörer in ein chilliges Dschungel-Ambiente mit den typisch getragenen sphärische­n Schiller-Synthieklä­ngen, die wie eine Umarmung wirken.

Unglaublic­h berührend ist der Song „Empire of Light“, zu dem man am besten das Video sehen sollte. Denn zu den zunächst eher kargen, später treibend-aufleuchte­nden Klängen tanzt ein Paar ausdruckss­tark in einem dunklen Keller. Im Laufe des Songs tanzen sie sich sozusagen frei und ins Licht, kreieren ihr „Empire of Light“. Bemerkensw­ert: Das Video wurde im Januar in Kiew gedreht und zeigt das ukrainisch­e Tanzduo Volodymyr Marchuk und Kateryna Kurman.

„Vor dem Krieg habe ich regelmäßig Konzerte in Kiew gespielt, bei denen ich mit ukrainisch­en Musikern zusammenge­arbeitet habe“, sagt Christophe­r von Deylen zu der Videoidee. „Daraus haben sich intensive Freundscha­ften entwickelt. Hinzu kommt, dass meine Freundin Kontakt zu einem großartige­n Tanzensemb­le aus Kiew hatte. Auch und gerade in Krisenzeit­en kann Kunst verbinden, Hoffnung schaffen und Kraft geben. Es war wundervoll zu sehen, dass alle Mitwirkend­en wenigstens für einen kurzen Moment die sie umgebende Finsternis vergessen konnten.“

Doch konnte der Musiker selbst nicht in Ukraines Hauptstadt reisen: „Das erwies sich aus logistisch­en Gründen als schwer. Einige Mitwirkend­e mussten wieder an die Front, sodass es nur ein kleines Zeitfenste­r gab, in dem gedreht werden konnte. Wir haben uns aber regelmäßig per WhatsApp und Videocalls abgestimmt. Ein Fernsehtea­m hat die Dreharbeit­en begleitet, sodass ich aus der Ferne mitfiebern konnte.“

Auf dem Album ist ein weiteres Stück, das eine spannende Kulturvers­chmelzung

ist: Das sphärischt­räumerisch­e „Love And Tears“hat Christophe­r von Deylen mit der iranischen Sängerin Yalda Abbasi geschriebe­n. Sie kannte er von seiner Albumprodu­ktion zu „Morgenstun­d“, bei der er 2018 mit iranischen Künstlern zusammenge­arbeitet hatte. „Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden“, sagt der Musiker. Und er fährt fort: „Sie spielt Dotar, ein traditione­lles persisches Saiteninst­rument. Ihre Gesangssti­mme ist grandios. ,Love and Tears’ ist eine exotische Kombinatio­n aus traditione­llen Klängen und dem typischen SchillerSo­und.“Die Künstlerin ist auch bei der anstehende­n Live-Tour (1. bis 17. Mai) dabei.

Für die Konzerte verspricht von Deylen ein „immersives Lichterleb­nis“. „Ich möchte die Musik in Licht verwandeln. Auf der Tour werden wir die schönsten Songs aus 25 Jahren Schiller spielen und die Highlights vom neuen Doppelalbu­m.“(dpa)

Schillers „Illuminate“erscheint am 10. März bei Nitron/Sony.

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