Schock-Mail an den Freundeskreis Indien
Hunderte Mitglieder sollten für Friedrich Hägele 800 Euro nach Indien überweisen
- Vor wenigen Tagen ist ein neues betrügerisches und bösartiges Beispiel von Fake News im Raum Aalen bekannt geworden. Hunderte Mitglieder und Spender des Aalener Freundeskreises Indien erhielten am 3. März per EMail eine beunruhigende Nachricht. Der Leiter des Freundeskreises, Friedrich Hägele, sei in Indien, man habe ihm dort seinen Geldbeutel und sämtliche Papiere gestohlen, und nun brauche er dringend 800 Euro zur Bezahlung der Hotelkosten. Die Deutsche Botschaft zahle nur den Rückf lug, hieß es in der Mail.
Stunden später gab Hägeles Sohn Martin Entwarnung, die gleichzeitig eine Warnung war: Er schrieb alle Mitglieder und Spender des Freundeskreises an und teilte ihnen mit: „Unser EMail-Konto ist gehackt worden, reagieren Sie auf die betrügerische und bösartige Mail mit einer Geldforderung nicht, mein Vater ist zur Zeit nicht in Indien, sondern zuhause in Deutschland.“
Noch am gleichen Tag hat Friedrich Hägele die aufklärende Mitteilung seines Sohnes voll bestätigt. „Es tut mir leid, dass Sie mit diesem bösartigen Betrugsversuch belästigt wurden“, schrieb er an die betroffenen Adressaten. Soweit bis jetzt bekannt ist, fiel keiner von ihnen darauf herein. Jedes Mitglied des Freundeskreises hatte wohl Verdacht geschöpft. Man war jedoch froh, als die Entwarnung kam.
Die in tadellosem Deutsch formulierte Mail hatte trotzdem im
ersten Moment verunsichert. Leicht hätte es passieren können, dass jemand tatsächlich in diese Situation kommt und Hilfe braucht. Die in letzter Zeit gefährlich gewachsene Zahl solcher Betrugsversuche gemahne jedoch zu erhöhter Vorsicht, warnt der Freundeskreis Indien. Raffinierte Übersetzungsprogramme ermöglichten Tätern im Ausland das Versenden solcher E-Mails.
Noch am gleichen Tag leitete Martin Hägele den Fall an die Meldestelle
für Cyberkriminalität weiter und erstattete außerdem Anzeige. Dort wird jetzt ermittelt, doch bis jetzt ohne Erfolg. Mit der Betrugsmasche ist meist auch Schaden verbunden. So berichtet Martin Hägele, dass er jetzt damit beschäftigt sei, die vielen gelöschten Daten des E-MailKontos des Freundeskreises zu rekonstruieren und wiederherzustellen.
Gleichzeitig habe er seinem Vater einen IT-Fachmann vermittelt,
von dem er seinen Rechner zeitnah überprüfen lassen solle. „Momentan muss die Stelle für Cyberkriminalität noch in Zusammenarbeit mit dem E-MailProvider herausfinden, von welcher IP-Adresse aus der Account gekapert worden ist“, schreibt Martin Hägele abschließend. Friedrich Hägele kann froh sein, dass er einen so sachkundigen Sohn hat, der ihm jetzt beisteht. Das Spendenkonto des Freundeskreises blieb unangetastet.