Bürgermeisterin Andrea Schnele tritt wieder an
Im Interview spricht die einzige Lauchheimer Kandidatin über ihre Ziele
- Am Sonntag, 12. März, sind die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lauchheim mit denen ihrer Ortschaften Röttingen und Hülen zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Bürgermeisterin Andrea Schnele, die vor acht Jahren bei einer Wahlbeteiligung von 47 Prozent gewählt worden ist, tritt wieder an. Sie hat keine Mitbewerber. Die „Ipf-und JagstZeitung /Aalener Nachrichten“haben Andrea Schnele über ihre Ziele für Lauchheim befragt.
Frau Schnele, Sie haben in den letzten Wochen zu Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern eingeladen. Was haben sie hierbei erfahren? Wo drückt Bürgerinnen und Bürger der Schuh?
In der Stadt Lauchheim zählt hierzu die eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung, Tempo 30 in der Innenstadt und die Vorfahrtsregel rechts vor links. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich zum Tempo 30 die Vorfahrtsberechtigung der Hauptstraße gewünscht, wie es in anderen Gemeinden der Fall ist. Doch die Verkehrsbehörde beim Landratsamt genehmigt das nur, wenn ein entsprechender Lärmpegel vorherrscht, der bei uns angeblich nicht hoch genug hierfür ist. Wir streben jetzt Markierungen an entsprechenden Einmündungen an. Eine weitere Bemängelung sind unbefestigte Parkplätze bei der Alamannenhalle. Sie alle zu befestigen hätte 750.000 Euro gekostet, was im Hallenbudget nicht mehr drin war. Sie stehen in diesem Jahr auf der Agenda.
Im Rückblick Ihres Wahlflyers schreiben Sie, „gemeinsam haben wir viel erreicht“. Wer sind Ihre nächsten „Gemeinsamen?“
An erster Stelle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit ihnen Gemeinderat, Feuerwehr, Bürgerwehr, alle Institutionen und Vereine. Einfach alle die Interesse bekunden für ihre Stadt und zusammen mit deren Organen und hierzu zähle ich - etwas verbessern oder neu bewirken wollen.
„Wir haben noch viel vor“, lassen Sie in Ihrem Ausblick wissen und nennen die Weiterführung einer soliden und generationengerechten Finanz -und Haushaltspolitik. Wie muss man sich diesen etwas abstrakte Begriff vorstellen? Können Sie das etwas erläutern?
Gerne! Schulden, die wir für Investitionen gemacht haben und für weitere machen, müssen in 20 bis 25 Jahren getilgt sein. Das neue Haushaltsrecht in der Verwaltung
schreibt auch deshalb eine stetige Bilanzierung des Vermögens vor. Die Eröffnungsbilanz hierzu werden wir in diesem Jahr erstellen.
Ein anderes Ziel für Ihre nächste Amtszeit in Lauchheim sind Schaffung innovativer Mobilitäts
und Wohnkonzepte. Was kann man sich darunter vorstellen?
Zum Beispiel Bauplätze für Tiny Häuser und auch Mehrgenerationenhäuser, die wir im angestrebten Baugebiet „Kalvarienberg II“anbieten wollen. Dazu kommen Überlegungen für Carsharing.
Ohne Auto geht’s nicht auf dem Land, aber müssen es denn gleich mehrere in einer Familie sein? Ich sehe in Carsharing eine Möglichkeit zur Klimaentlastung.
Nicht alle Entscheidungen, die vom Gemeinderat getroffen wurden und weiterhin getroffen werden, gefallen allen Bürgerinnen und Bürgern. Was sagen Sie diesen?
Ich sage ihnen, das sind die Spielregeln der Demokratie. Aber nicht nur der Gemeinderat hat entschieden. Basta! So geht’s nicht. In den letzten acht Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen angesprochen werden wollen, auch gebeten etwas mitzutragen. So möchte ich es auch künftig halten.
In den letzten Tagen konnte man in der Stadt zur Bürgermeisterwahl auch die Meinung hören: Zu was soll ich denn wählen gehen, die Frau Schnele wird’s doch sowieso. Was sagen Sie zu dieser Einstellung?
Ich sage hierzu klipp und klar: Gehen Sie bitte wählen. Es tut jedem Menschen gut, eine Bestätigung für seinen Kurs zu bekommen. Das bef lügelt und gibt Kraft und Mut. Für mich bedeutet es, mich nach wie vor mit Kompetenz und Leidenschaft für Lauchheim einsetzen zu wollen.