Ein ganz besonderer Blick auf die Heimat
Ausstellung „Ein Wiedersehen“zeigt Werke von drei Künstlern und Fotos von Peter Kruppa
(lem) Sich auf Dinge und Schönheit besinnen, die das direkte Lebensumfeld ausmachen: Das ist der Anspruch einer Ausstellung in der Museumsgalerie im Wasseralfinger Bürgerhaus.
Mit dem Lebensumfeld ist der größte Aalener Stadtteil gemeint. Die Ausstellung trägt den Titel „Ein Wiedersehen“und gibt Einblicke in die Heimatgeschichte, zeigt, wie sich Dinge wandeln und wie liebenswert dieses Fleckchen Erde am Fuße der Ostalb ist. Veranstalter ist der Bund für Heimatpflege Wasseralfingen. Und dessen ureigene Aufgabe ist es, so Joachim Wagenblast, Geschichte – in diesem Fall die Kunstgeschichte – zu bewahren und neu mit Leben zu füllen. „Aalen hat ja nichts Künstlerisches aufzuweisen, auch keine großen Künstler. Wasseralfingen aber eine ganze Menge“, behauptet der Kurator.
Die Arbeiten dreier Wasseralfinger Künstler sind zu sehen. Emil Henne ist der bekannteste und gegenwärtigste. Seine Wasseralfinger Ansichten verströmen eine besonders „heimelige“und beruhigende Aura, gepaart mit einer hohen Kunstfertigkeit. Zeitdokumente sind sie nebenbei auch noch.
Weniger bekannt, ja fast schon ignoriert, sind Hubert Bolsinger und Peter Maier-Asboe (1938 bis 1986). Das findet Wagenblast sehr schade angesichts ihrer großen künstlerischen Begabung. Beide studierten an der Kunstakademie Stuttgart. Maier-Asboe malte in seiner früheren Phase eher konventionell und wurde dann immer experimenteller und abstrahierter. Er malte auch politische Themen, schuf Kollagen und „Materialbilder“, bei denen sein Lieblingsmetall, Kupfer, einfloss. Auch dem Design hatte er sich zugewandt. So entwickelte er für Porsche die Karosserie eines Sportwagens. Und er erschuf, erklärt Wagenblast, „auch großartige Kunst im öffentlichen Raum“.
In Wasseralfingen, und auch das findet Wagenblast schade, wird die Kunst von Hubert Bolsinger nicht wahrgenommen. Auch er startete konventionell, erinnerte später an den Stil eines Van Gogh und wurde dann immer abstrakter, seine Bilder wurden zu wahren Farbexplosionen.
Wie ein rotes Band ziehen sich die Fotos des Fotokünstlers und -designers Peter Kruppa durch die Ausstellung. Es sind rund 60 Wasseralfinger Ansichten, die aus dem Wasseralfinger Jahreskalender stammen. Den gibt es nun seit zehn Jahren, die Ausstellung ist so auch ein kleines Jubiläum. Kruppa fotografiert den Ort aus unterschiedlichsten Ansichten. Seine Montagen sorgen oft für einen „Wow-Effekt“. Ein Beispiel: der Fernsehturm auf dem Braunenberg im Glanz der Milchstraße, der Sterne und Planeten. Am Freitag ist um 19 Uhr Eröffnung.