Verdi fordert 15 Prozent Plus im Einzelhandel
(eva) - Die Gewerkschaft Verdi hat für die 490.000 Beschäftigten des baden-württembergischen Einzel- und Versandhandels die Forderungen auf den Tisch gelegt. Verdi fordert ein Plus von 15 Prozent auf Löhne und Gehälter und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Zur Begründung dieser Forderungen verweist die Gewerkschaft auf den starken Anstieg der Verbraucherpreise für Energie und Lebensmittel.
„Das vergangene Jahr brachte für die Beschäftigten im Einzelund Versandhandel Reallohneinbußen von über sechs Prozent, Dieser Entwicklung muss in der anstehenden Tarifrunde entschieden entgegengewirkt werden“, so Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger. Der Tarifvertrag soll außerdem für allgemeinverbindlich erklärt werden.
Die Arbeitgeber weisen die Forderungen als „existenzbedrohend“für die Händler zurück. „Angesichts der Rahmenbedingungen sind die Tarifforderungen von Verdi völlig realitätsfern. Der Einzelhandel befindet sich im vierten Krisenjahr am Stück und viele Geschäfte bangen um ihre Wettbewerbsfähigkeit“, so Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg.
Hohe Kosten für die Unternehmen und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher würden viele Einzelhändler belasten. Die Arbeitgeber verweisen auf die Tarifabschlüsse anderer Branchen mit Laufzeiten von 24 Monaten, gestaffelten Erhöhungen und der Einbindung der Inf lationsprämie. Man appelliere an die Vernunft der Sozialpartner. Eine erste Verhandlungsrunde ist für Mitte April angesetzt.