Große Mehrheit für Ende der Zeitumstellung
(epd) - In Deutschland gibt es offenbar im europäischen Vergleich besonders viele Kritiker der Zeitumstellung. In einer Umfrage in sieben europäischen Ländern hätten sich 75 Prozent der Befragten aus Deutschland für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen, teilte das Meinungsforschungsinstitut YouGov am Freitag in Köln mit. Nur knapp jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) begrüßte die Zeitumstellung. Damit lag Deutschland bei der Ablehnung der Zeitumstellung an der Spitze.
Auch die Befragten in Schweden (58 Prozent), Dänemark (56 Prozent) und Frankreich (49 Prozent) äußerten überwiegend ihre Ablehnung der Zeitumstellung. Spanier, Italiener und Briten sprachen sich hingegen mehrheitlich für ein Beibehalten der Zeitumstellung aus, am häufigsten Italiener (56 Prozent). In Spanien sagten dies 46 Prozent, in Großbritannien waren es 45 Prozent.
Für das kommende Wochenende steht in Europa wieder die Umstellung auf die Sommerzeit an. In Deutschland wurde die Zeitumstellung erstmals 1916 in Zeiten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Gründe für die Zeitumstellung waren Einsparung von Energie, aber auch die Anpassung des Alltags- und LebensRhythmus der Menschen an das Tageslicht.
Gesetzt den Fall, dass die Zeitumstellung abgeschafft würde, wären die Menschen in Deutschland mehrheitlich für das Beibehalten der Sommerzeit und das Abschaffen der Winterzeit. Knapp die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) befürwortete diese Option, 37 Prozent würden hingegen die Winterzeit bevorzugen.
Die Ergebnisse basieren auf einer Eurotrack-Umfrage im Februar und März in sieben Ländern. Mehr als 9000 Menschen wurden mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.
Die Europäische Union plante eigentlich ein Ende der Zeitumstellung bereits ab 2018, die EUKommission legte einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Allerdings liegen die Pläne wegen unterschiedlicher Positionen der Mitgliedstaaten auf Eis.