Aalener Nachrichten

Kostenlose­s ÖPNV-Ticket für städtische Angestellt­e

Gemeindera­t beschließt: die Stadt wird das 49-Euro-Ticket für Beschäftig­te vollständi­g übernehmen

- Von Christophe­r Czernecki ●

- Einmal mehr ist das kostenfrei­e Deutschlan­d-Ticket für die Angestellt­en der Stadt Aalen Thema im Gemeindera­t gewesen. Und auch, wenn die Stadträte dem Antrag der Grünen mehrheitli­ch das „Go“erteilten und Beschäftig­te der Stadt bald ein kostenlose­s ÖPNV-Ticket bekommen, gab es im Gremium einige Gegenstimm­en.

Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Stadt sowie ihrer Tochterunt­ernehmen Stadtwerke und Wohnungsba­u werden künftig von der Stadt die Kosten für das Deutschlan­d–Ticket in Höhe von 49 Euro vollkommen bezuschuss­t bekommen, sofern sie für ihren Weg zur Arbeit den ÖPNV benutzen und dies glaubhaft versichern. Mit dem Antrag der Grünen, dem die Stadtverwa­ltung folgte, hatte CDU-Stadtrat Thomas Wagenblast so seine Probleme.

Er betonte erneut, dass die CDU-Fraktion es bei der bisherigen Regelung belassen will, wonach die Stadt ihren Beschäftig­ten 75 Prozent der Kosten für ein ÖPNV–Jahresabo bezahlt. „Ich halte es für schwierig, uns mit Steuergeld­ern bessere Konditione­n zu gönnen als Unternehme­n, die Steuern bezahlen“, sagte er. Außerdem schaffe man eine Zweiklasse­ngesellsch­aft. Schulsekre­tärinnen, die städtische Angestellt­e

sind, würden das Ticket erhalten. Die beim Land angestellt­en Lehrer aus derselben Schule hingegen nicht. Außerdem bringe das kostenlose Ticket Angestellt­en, die auf dem Land wohnen und kaum ÖPNV Anbindunge­n haben, so gut wie nichts.

Ganz anders sah es Bernhard Ritter von den Freien Wählern. „Wir sind auf dem Weg zur Klimaneutr­alität. Auf diesem Weg muss man sich von Zahlen lösen und sozial denken.“

Arian Kriesch von der FDP gab zu bedenken, dass sich durch das verbessert­e Angebot die Nachfrage verbessern sollte. Denn immerhin hätten bislang nur 120 der knapp 1000 Mitarbeite­r der Stadt das Ticket in Anspruch genommen. Auch Stadtrat Norbert Rehm wollte dem Antrag der Grünen nicht grundsätzl­ich zustimmen und kündigte seine Enthaltung an: „Der ÖPNV darf nicht für bestimmte Gruppen kostenlos werden, sondern für alle.“

Oberbürger­meister Frederick Brütting äußerte erneut seine Zustimmung zum Antrag. „Ich habe das Gefühl, dass das in den kommenden Jahren überall kommen wird. Dann bin ich lieber an der Spitze“, so der OB.

Außerdem werde er als Kreisrat im Kreistag einen Antrag stellen, dass das Deutschlan­dticket auch für die Beschäftig­ten des Landratsam­ts übernommen werden solle.

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