Kostenloses ÖPNV-Ticket für städtische Angestellte
Gemeinderat beschließt: die Stadt wird das 49-Euro-Ticket für Beschäftigte vollständig übernehmen
- Einmal mehr ist das kostenfreie Deutschland-Ticket für die Angestellten der Stadt Aalen Thema im Gemeinderat gewesen. Und auch, wenn die Stadträte dem Antrag der Grünen mehrheitlich das „Go“erteilten und Beschäftigte der Stadt bald ein kostenloses ÖPNV-Ticket bekommen, gab es im Gremium einige Gegenstimmen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt sowie ihrer Tochterunternehmen Stadtwerke und Wohnungsbau werden künftig von der Stadt die Kosten für das Deutschland–Ticket in Höhe von 49 Euro vollkommen bezuschusst bekommen, sofern sie für ihren Weg zur Arbeit den ÖPNV benutzen und dies glaubhaft versichern. Mit dem Antrag der Grünen, dem die Stadtverwaltung folgte, hatte CDU-Stadtrat Thomas Wagenblast so seine Probleme.
Er betonte erneut, dass die CDU-Fraktion es bei der bisherigen Regelung belassen will, wonach die Stadt ihren Beschäftigten 75 Prozent der Kosten für ein ÖPNV–Jahresabo bezahlt. „Ich halte es für schwierig, uns mit Steuergeldern bessere Konditionen zu gönnen als Unternehmen, die Steuern bezahlen“, sagte er. Außerdem schaffe man eine Zweiklassengesellschaft. Schulsekretärinnen, die städtische Angestellte
sind, würden das Ticket erhalten. Die beim Land angestellten Lehrer aus derselben Schule hingegen nicht. Außerdem bringe das kostenlose Ticket Angestellten, die auf dem Land wohnen und kaum ÖPNV Anbindungen haben, so gut wie nichts.
Ganz anders sah es Bernhard Ritter von den Freien Wählern. „Wir sind auf dem Weg zur Klimaneutralität. Auf diesem Weg muss man sich von Zahlen lösen und sozial denken.“
Arian Kriesch von der FDP gab zu bedenken, dass sich durch das verbesserte Angebot die Nachfrage verbessern sollte. Denn immerhin hätten bislang nur 120 der knapp 1000 Mitarbeiter der Stadt das Ticket in Anspruch genommen. Auch Stadtrat Norbert Rehm wollte dem Antrag der Grünen nicht grundsätzlich zustimmen und kündigte seine Enthaltung an: „Der ÖPNV darf nicht für bestimmte Gruppen kostenlos werden, sondern für alle.“
Oberbürgermeister Frederick Brütting äußerte erneut seine Zustimmung zum Antrag. „Ich habe das Gefühl, dass das in den kommenden Jahren überall kommen wird. Dann bin ich lieber an der Spitze“, so der OB.
Außerdem werde er als Kreisrat im Kreistag einen Antrag stellen, dass das Deutschlandticket auch für die Beschäftigten des Landratsamts übernommen werden solle.