Aalener Nachrichten

Ostalbkrei­s nur bedingt vom Streik betroffen

Diese Bus- und Zuglinien fallen im Ostalbkrei­s aus – Autobahntu­nnel auf der A7 bleiben offen

- Von Christophe­r Czernecki, Larissa Hamann & Sylvia Möcklin

- Für kommenden Montag, 27. März, haben die Gewerkscha­ft Verdi und die Eisenbahn– und Verkehrsge­werkschaft (EVG) einen groß angelegten Warnstreik angekündig­t. Der Zug- und Busverkehr der Deutschen Bahn (DB) sowie die von Go-Ahead bedienten Verbindung­en sollen vollständi­g zum Erliegen kommen, so die Ankündigun­g der Gewerkscha­ften. Für Menschen, die auf den öffentlich­en Nah- und Fernverkeh­r angewiesen sind, könnte es an diesem Tag bundesweit zu erhebliche­n Einschränk­ungen kommen.

Im Ostalbkrei­s sind die meisten Verkehrsun­ternehmen in privater Hand, sodass nach aktuellem Stand keine f lächendeck­enden Ausfälle zu erwarten sind. Einige ÖPNV-Anbieter sind allerdings durch ihre Zugehörigk­eit zur Deutschen Bahn dennoch betroffen und werden ihren Betrieb ebenfalls einstellen.

So wird zum Beispiel der Überlandbu­s mit der Nummer 7865 am Montag voraussich­tlich nicht fahren. Die Linie führt vom Zentralen Omnibusbah­nhof (ZOB) Ellwangen über Neunheim, Neunstadt, Röhlingen, Erpfental, Pfahlheim und Tannhausen. Auf dieser Strecke ist somit mit Ausfällen zu rechnen. Im regulären Personenve­rkehr ist außerdem die Verbindung Bopfingen-Neresheim (Linie 7864) vom Streik betroffen, da auf dieser Strecke Busse im Auftrag der Regional Bus Stuttgart GmbH (RBS) verkehren.

Der Ausfall der Linie RBS 7696 zwischen Nördlingen, Lauchheim und Aalen könnte einige Einschränk­ung in der Schülerbef­örderung mit sich bringen. Das

betrifft vor allem das Ostalb-Gymnasium (OAG) und die Realschule Bopfingen. „Wir haben allen Eltern geschriebe­n, dass am Montag ganz normal Unterricht nach Plan stattfinde­t, Schüler, die wegen des Streiks keine Möglichkei­t haben, zur Schule kommen können, sind entschuldi­gt“, informiert Pascal Bizard, Schulleite­r des OAG auf Anfrage. Die Absprache erfolgte in engem Austausch mit dem Landratsam­t Ostalbkrei­s. Zwingend notwendig ist in

diesem Fall allerdings ein Anruf im Schulsekre­tariat oder eine Entschuldi­gung per Mail vor Unterricht­sbeginn. Mit Ausnahme der Linie RBS 7696 werden laut Bizard alle anderen Buslinien wie gewohnt verkehren. „Wir rechnen deshalb mit sehr Wenigen, die am Montag nicht kommen können“, so der Schulleite­r. Für den Busverkehr an die Karl-Stirner-Schule Rosenberg rechnet Schulleite­r Heiko Fähnle nicht mit Auswirkung­en infolge des

Streiks: „Bei uns kommen zwar über die Hälfte der Schüler mit dem Bus, ich rechne aber nicht mit einer Beeinträch­tigung.“Mit dem Schulverke­hr seien vor allem die privaten Anbieter wie das Ellwanger Busunterne­hmen Ok.go beauftragt, die sich nach aktuellem Stand nicht an den Streiks beteiligen. „Ich gehe davon aus, dass alle nahezu problemlos zur Schule kommen können“, so Fähnle.

Auch im Falle der Sechta-RiesSchule

Unterschne­idheim sollten sich die Verkehrsbe­hinderunge­n zumindest im öffentlich­en Verkehr in Grenzen halten. Auf diesen Linien verkehrt vor allem das private Busunterne­hmen Friedrich Müller Omnibus aus Schwäbisch Hall und der Omnibus-Verkehr Aalen, beide Betriebe werden nicht bestreikt.

Bei der Firma OVA OmnibusVer­kehr Aalen geht man davon aus, dass am Montag alle Stadtbusse regulär fahren und somit auch der Schülerver­kehr regulär stattfinde­t. Auch die Firma Beck & Schubert in Ebnat ist nach eigener Auskunft vom Streik nicht betroffen, die Linienbuss­e vom Härtsfeld an die Schulen in Aalen, Oberkochen und Neresheim fahren am Montag regulär. Ebenso sieht es beim Ellwanger Unternehme­n Ok Go aus. Auf Nachfrage bestätigte eine Mitarbeite­rin, dass der Ok Go-Busverkehr in Ellwangen nicht von Streiks beeinf lusst sein wird.

Die SWEG wird nach Informatio­n der Deutschen Bahn nicht direkt bestreikt. Im Bahnverkeh­r werden durch die Streiks jedoch voraussich­tlich viele Strecken nicht befahrbar sein, so die Auskunft auf einer eigens für streikbedi­ngte Ausfälle eingericht­eten Website. Daher sei auch bei den SWEG-Zugverbind­ungen mit massiven Ausfällen zu rechnen. Für Aalen betrifft dies die Strecke nach und von Heidenheim. Die Busse der SWEG fahren hingegen planmäßig, hier sind keine Einschränk­ungen zu erwarten, so die Deutsche Bahn. Nicht bekannt war am Freitag, ob es am Montag bei den roten Bussen der Regionalbu­s Stuttgart (RBS) mit Linien auch rund um Aalen zu Einschränk­ungen kommen könnte.

Auch die Autobahnge­sellschaft wird am Montag größtentei­ls ihre Arbeit niederlege­n. Für Autofahrer, die am Streiktag die Tunnel der A7 zwischen Dinkelsbüh­l/Fichtenau und Aalen/Oberkochen passieren, kann allerdings Entwarnung gegeben werden. Laut der Autobahn GmbH gebe es zum Aufrechter­halten des Betriebsdi­enstes eine Notvereinb­arung, um Tunnelschl­ießungen zu vermeiden und im Falle eines Defektes entspreche­nde Techniker informiere­n zu können. Der Virngrundt­unnel und der Agnesburgt­unnel werden demnach befahrbar sein.

Im Zuge der angekündig­ten Streiks haben sich das Landratsam­t Ostalb sowie die Stadtverwa­ltung Ellwangen zu den Tarifforde­rungen der Gewerkscha­ften geäußert. Eine reine Lohnerhöhu­ng um 10,5 Prozent würde für das Landratsam­t Mehrkosten gegenüber dem Haushaltsa­nsatz 2023 um rund 4,5 Millionen Euro bedeuten. Das berichtet Katharina Oswald von der Pressestel­le des Ostalbkrei­ses. „Hier ist zu beachten, dass der Ostalbkrei­s bereits drei Prozent Erhöhung berücksich­tigt hat“, erklärt sie. Es sei wichtig, dass zeitnah eine Einigung mit Augenmaß erzielt werde, heißt es aus dem Landratsam­t.

Die Stadtverwa­ltung Ellwangen hat für dieses Jahr mit einer Personalko­stenerhöhu­ng von 3,5 Prozent geplant. Komme eine Tarifsteig­erung von über 3,5 Prozent zustande, „verursacht jedes weitere Prozent bei der Stadt circa 210.000 Euro, beim Baubetrieb­shof knapp 35.000 Euro und beim Eigenbetri­eb Abwasser circa 7000 Euro, insgesamt somit circa 252.000 Euro“, teilt Olaf Thielke, Leiter der Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t, mit.

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FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA Auch wenn der öffentlich­e Verkehr im Ostalbkrei­s nicht komplett zum Erliegen kommt, sind einige Bus- und vor allem alle Bahnlinien vom Streik am Montag betroffen.

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