Ostalbkreis nur bedingt vom Streik betroffen
Diese Bus- und Zuglinien fallen im Ostalbkreis aus – Autobahntunnel auf der A7 bleiben offen
- Für kommenden Montag, 27. März, haben die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn– und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen groß angelegten Warnstreik angekündigt. Der Zug- und Busverkehr der Deutschen Bahn (DB) sowie die von Go-Ahead bedienten Verbindungen sollen vollständig zum Erliegen kommen, so die Ankündigung der Gewerkschaften. Für Menschen, die auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr angewiesen sind, könnte es an diesem Tag bundesweit zu erheblichen Einschränkungen kommen.
Im Ostalbkreis sind die meisten Verkehrsunternehmen in privater Hand, sodass nach aktuellem Stand keine f lächendeckenden Ausfälle zu erwarten sind. Einige ÖPNV-Anbieter sind allerdings durch ihre Zugehörigkeit zur Deutschen Bahn dennoch betroffen und werden ihren Betrieb ebenfalls einstellen.
So wird zum Beispiel der Überlandbus mit der Nummer 7865 am Montag voraussichtlich nicht fahren. Die Linie führt vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Ellwangen über Neunheim, Neunstadt, Röhlingen, Erpfental, Pfahlheim und Tannhausen. Auf dieser Strecke ist somit mit Ausfällen zu rechnen. Im regulären Personenverkehr ist außerdem die Verbindung Bopfingen-Neresheim (Linie 7864) vom Streik betroffen, da auf dieser Strecke Busse im Auftrag der Regional Bus Stuttgart GmbH (RBS) verkehren.
Der Ausfall der Linie RBS 7696 zwischen Nördlingen, Lauchheim und Aalen könnte einige Einschränkung in der Schülerbeförderung mit sich bringen. Das
betrifft vor allem das Ostalb-Gymnasium (OAG) und die Realschule Bopfingen. „Wir haben allen Eltern geschrieben, dass am Montag ganz normal Unterricht nach Plan stattfindet, Schüler, die wegen des Streiks keine Möglichkeit haben, zur Schule kommen können, sind entschuldigt“, informiert Pascal Bizard, Schulleiter des OAG auf Anfrage. Die Absprache erfolgte in engem Austausch mit dem Landratsamt Ostalbkreis. Zwingend notwendig ist in
diesem Fall allerdings ein Anruf im Schulsekretariat oder eine Entschuldigung per Mail vor Unterrichtsbeginn. Mit Ausnahme der Linie RBS 7696 werden laut Bizard alle anderen Buslinien wie gewohnt verkehren. „Wir rechnen deshalb mit sehr Wenigen, die am Montag nicht kommen können“, so der Schulleiter. Für den Busverkehr an die Karl-Stirner-Schule Rosenberg rechnet Schulleiter Heiko Fähnle nicht mit Auswirkungen infolge des
Streiks: „Bei uns kommen zwar über die Hälfte der Schüler mit dem Bus, ich rechne aber nicht mit einer Beeinträchtigung.“Mit dem Schulverkehr seien vor allem die privaten Anbieter wie das Ellwanger Busunternehmen Ok.go beauftragt, die sich nach aktuellem Stand nicht an den Streiks beteiligen. „Ich gehe davon aus, dass alle nahezu problemlos zur Schule kommen können“, so Fähnle.
Auch im Falle der Sechta-RiesSchule
Unterschneidheim sollten sich die Verkehrsbehinderungen zumindest im öffentlichen Verkehr in Grenzen halten. Auf diesen Linien verkehrt vor allem das private Busunternehmen Friedrich Müller Omnibus aus Schwäbisch Hall und der Omnibus-Verkehr Aalen, beide Betriebe werden nicht bestreikt.
Bei der Firma OVA OmnibusVerkehr Aalen geht man davon aus, dass am Montag alle Stadtbusse regulär fahren und somit auch der Schülerverkehr regulär stattfindet. Auch die Firma Beck & Schubert in Ebnat ist nach eigener Auskunft vom Streik nicht betroffen, die Linienbusse vom Härtsfeld an die Schulen in Aalen, Oberkochen und Neresheim fahren am Montag regulär. Ebenso sieht es beim Ellwanger Unternehmen Ok Go aus. Auf Nachfrage bestätigte eine Mitarbeiterin, dass der Ok Go-Busverkehr in Ellwangen nicht von Streiks beeinf lusst sein wird.
Die SWEG wird nach Information der Deutschen Bahn nicht direkt bestreikt. Im Bahnverkehr werden durch die Streiks jedoch voraussichtlich viele Strecken nicht befahrbar sein, so die Auskunft auf einer eigens für streikbedingte Ausfälle eingerichteten Website. Daher sei auch bei den SWEG-Zugverbindungen mit massiven Ausfällen zu rechnen. Für Aalen betrifft dies die Strecke nach und von Heidenheim. Die Busse der SWEG fahren hingegen planmäßig, hier sind keine Einschränkungen zu erwarten, so die Deutsche Bahn. Nicht bekannt war am Freitag, ob es am Montag bei den roten Bussen der Regionalbus Stuttgart (RBS) mit Linien auch rund um Aalen zu Einschränkungen kommen könnte.
Auch die Autobahngesellschaft wird am Montag größtenteils ihre Arbeit niederlegen. Für Autofahrer, die am Streiktag die Tunnel der A7 zwischen Dinkelsbühl/Fichtenau und Aalen/Oberkochen passieren, kann allerdings Entwarnung gegeben werden. Laut der Autobahn GmbH gebe es zum Aufrechterhalten des Betriebsdienstes eine Notvereinbarung, um Tunnelschließungen zu vermeiden und im Falle eines Defektes entsprechende Techniker informieren zu können. Der Virngrundtunnel und der Agnesburgtunnel werden demnach befahrbar sein.
Im Zuge der angekündigten Streiks haben sich das Landratsamt Ostalb sowie die Stadtverwaltung Ellwangen zu den Tarifforderungen der Gewerkschaften geäußert. Eine reine Lohnerhöhung um 10,5 Prozent würde für das Landratsamt Mehrkosten gegenüber dem Haushaltsansatz 2023 um rund 4,5 Millionen Euro bedeuten. Das berichtet Katharina Oswald von der Pressestelle des Ostalbkreises. „Hier ist zu beachten, dass der Ostalbkreis bereits drei Prozent Erhöhung berücksichtigt hat“, erklärt sie. Es sei wichtig, dass zeitnah eine Einigung mit Augenmaß erzielt werde, heißt es aus dem Landratsamt.
Die Stadtverwaltung Ellwangen hat für dieses Jahr mit einer Personalkostenerhöhung von 3,5 Prozent geplant. Komme eine Tarifsteigerung von über 3,5 Prozent zustande, „verursacht jedes weitere Prozent bei der Stadt circa 210.000 Euro, beim Baubetriebshof knapp 35.000 Euro und beim Eigenbetrieb Abwasser circa 7000 Euro, insgesamt somit circa 252.000 Euro“, teilt Olaf Thielke, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, mit.