Was ist ein duales Studium?
Was genau ist ein duales Studium? Wie funktioniert dieses besondere Studienmodell? Wenn Du den Begriff „duales Studium“hier zum ersten Mal hörst oder Du Dir nicht sicher bist, was Du Dir darunter vorstellen sollst, dann haben wir für Dich ein paar Informationen dazu.
Die Grundidee eines dualen Studiums ist die Verknüpfung von praktischer Arbeit in einem Unternehmen und theoretischen Vorlesungen an einer Hochschule oder Berufsakademie. Diese beiden Einsatzgebiete (Praxis und Theorie) wechseln sich in einem meist regelmäßigen Rhythmus miteinander ab.
Am Ende des dualen Studiums erwirbst du den international anerkannten Bachelorabschluss. Zu diesem Zeitpunkt hast du aber nicht nur den Studienabschluss in der Tasche, sondern auch schon jede Menge praktische Arbeitserfahrung, die von Arbeitgebern besonders geschätzt wird. Einige duale Studiengänge integrieren sogar eine anerkannte Berufsausbildung in die Praxisphase. So gut wie jedes Studienfach kann dual studiert werden.
Welche Studiengänge können dual studiert werden?
Ein duales Studium hat viele Vorteile, doch was kann man eigentlich dual studieren?
Heutzutage kann man fast alles dual studieren. Besonders beliebt ist etwa der Klassiker Betriebswirtschaft. Aber auch Fächer, die Du auf den ersten Blick nicht einem dualen Studium zuordnen würdest, sind vertreten. So können auch Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik im dualen Studium absolviert werden.
Was sind die Voraussetzungen?
Egal, wie sehr Dich ein dualer Studiengang begeistert, Du musst immer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zunächst benötigst Du, wie es bei jedem Bachelorstudium
üblich ist, eine Hochschulzugangsberechtigung. Das ist in der Regel das Abitur oder Fachabitur. Für einen dualen Master benötigst Du dagegen einen ersten akademischen Abschluss oder eine Berufsausbildung mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Einen Numerus Clausus (NC) gibt es eher selten. Viele Unternehmen setzen gute Schulnoten bei Bewerbern allerdings voraus.
Welchen Abschluss kann ich mit einem dualen Studium machen?
Ein duales Studium schließt Du mit einem Bachelor ab und kannst ein Masterstudium dranhängen. Der duale Bachelor ist aber stärker verbreitet als der duale Master.
Entscheidest Du Dich für ein Ausbildungsintegrierendes duales Studium, absolvierst Du zudem parallel eine Berufsausbildung und erhältst am Ende zusätzlich den entsprechenden Abschluss.
Wie lange dauert ein duales Studium in der Regel?
Ein duales Studium geht meist sechs bis acht Semester. Das kommt auf den jeweiligen Studiengang und auf das Studienoder Zeitmodell an.
Wie viel kostet ein duales Studium?
Die Studiengebühren der dualen Hochschulen und Akademien variieren, liegen in der Regel aber zwischen 300 und 600 EUR im Monat. Ob sie vom
Arbeitgeber bzw. Deinem Praxisunternehmen übernommen werden, wird in Deinem Arbeitsvertrag geregelt.
Es gibt auch zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten, um Dein Studienbudget zu entlasten!
Bekommt man ein Gehalt?
Während des dualen Studiums arbeitest Du, deshalb bekommst Du natürlich auch ein Gehalt, das Dir das Unternehmen während des gesamten Studiums zahlt.
Je nach Studiengang, Branche und Ausbildungsjahr sind das zwischen 400 EUR und 1.800 EUR.
Vor- und Nachteile
Passt ein duales Studium zu mir? Damit Du diese Frage für Dich persönlich beantworten kannst, haben wir Dir die verschiedenen Vor- und Nachteile zusammengestellt. Finde für Dich selbst heraus, welche dieser Punkte Dir wichtig sind und ob Du auch mit den Nachteilen zurechtkommst.
Hier erst einmal die Vorteile
Während eines dualen Studiums hast Du nicht nur Abwechslung zwischen Hörsaal und Arbeitsalltag, sondern profitierst insgesamt von einer starken Praxisnähe. Du bekommst ein eigenes Gehalt und die Unternehmen bieten häufig viele verschiedene Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld,
einen Laptop oder die Übernahme der Studiengebühren an.
Das klingt richtig gut, oder? Wenn Du ein Ausbildungsintegrierendes duales Studium absolvierst, hast Du nach Deinem Studium sogar gleich zwei Abschlüsse.
Denn Du machst einen Studienabschluss und zusätzlich eine Ausbildung.
Welche Nachteile gibt es?
Da ein duales Studium vorrangig auf die praktische Anwendung ausgerichtet ist, wirst Du kaum auf eine Laufbahn in der Wissenschaft vorbereitet. Wenn Du also in einer Universität als Dozent oder in einer Forschungsabteilung arbeiten
möchtest, ist das duale Studium wahrscheinlich nicht das Richtige für Dich.
Auch die hohe Arbeitsbelastung kann Dir zu schaffen machen. Du arbeitest, je nach Studienmodell und -phase, bis zu 40 Stunden pro Woche im Betrieb und musst nebenbei noch den Lehrstoff vor- und nacharbeiten.
Zudem legst Du Dich mit einem dualen Studium auf genau ein Studienfach fest. Den Studiengang zu wechseln oder sogar abzubrechen, ist nur schwer möglich. Oft stehst Du unter Druck, das Studium zu beenden, auch wenn Du daran gar keine Freude hast.