Ketchupflasche in Fachsenfeld ist halbvoll
Ortsvorsteherin Sabine Kollmann ist erfolgreich aus dem Rathaus vertrieben worden
- Erfolgreich haben die Fachsenfelder Narren und Närrinnen ihre Ortsvorsteherin Sabine Kollmann aus dem Rathaus verdrängt. Allerlei Vorwürfe musste diese über sich ergehen lassen.
Kollmann wehrte sich hinterher nach Kräften, nicht aber mit Händen und Füßen, war sie doch lediglich als Würstchen auf die Anklagebank gekommen, die Ketchupf lasche aber stand neben ihr.
Fachsenfelder Schlosshexen und die Naschkatza und SchlossGugga versammelten sich gemeinsam mit rund 200 Schaulustigen vor dem Rathaus in Fachsenfeld, um zu sehen, was Kollmann zu sagen hat. Doch zunächst musste sie sich unter Applaus einiges anhören vom Narrengericht. „Das letzte Jahr verging mal wieder wie im Flug, doch passiert ist mal wieder nicht genug. Unser Fachsenfelder Oberhaupt, gibt sich bürgernah und glaubt, sie hat uns mild gestimmt – auf dass die Wahrheit hier verschwind“, begann die Anklage. Das Rathaus werde in den nächsten Tagen, mindestens bis Aschermittwoch, ordentlich „gestaubt“werden. Und eines können die Narren ohnehin nicht mehr von Kollmann hören, das ewige: „Narri, Narro – des isch halt so!“
Das Sankt-Martinsfest sei im vergangenen Jahr endlich mal ein Großevent geworden, doch wer glaubte, dass nun ein Loblied auf die Ortsvorsteherin angestimmt würde, sah sich schnell getäuscht: „Wenn der Sankt Martin seinen Mantel teilt, dann sind die Kinder zum Essen bereit. Doch wenn man auf die Wurst wartet bis zu einer Stund’, dann geht das schönste Fest vor die Hund´“.
Für Kollmann war die Anklage ein Witz, „kommen wieder mit alten Schoten, Neues ist hier nicht geboten“, fing die Ortsvorsteherin mit ihrer Verteidigungsrede an. „Erstunken und erlogen“seien die Vorwürfe der Narren und Närrinnen. Außerdem sei beim Sankt-Martinsfest ohnehin das Teilen und Geben deutlich wichtiger als das Essen und Trinken.